Die Brakeler Modellbundesbahn gibt es jetzt auch auf 304 Buchseiten

Brakel. Modellbauer lieben das Detail und können sich völlig darin verlieren. Bis hin zur Verrücktheit. In ganz besonderer – positiver – Weise gilt das für das Team der Modellbundesbahn um Karl Fischer und Norbert Sickmann. Pünktlich zum Beginn der Vorweihnachtszeit präsentieren die beiden nicht nur das erste, 304 Seiten starke Buch über die Anlage, sondern auch den erfolgreichen Abschluss einiger Erneuerungsmaßnahmen am älteren Teil der Anlage. Es ist hilfreich, wenn die beiden Modellbauenthusiasten selbst erzählen, welche winzigen Details an der Anlage sich verändert haben. Denn in ihren Augen spiegelt sich die Begeisterung, wenn sie wortreich über eine neue Straßenlampe am Bahnübergang Bad Driburg philosophieren, die endlich vollkommen maßstabsgerecht dem Original in den 1970-Jahren entspricht. Die Faszination ist ansteckend und nachvollziehbar. Denn in unmittelbarer Nähe, im Gräflichen Park, steht ein neuer Baum. Nicht irgendeiner so wie bisher. Nein, denn beim Blick auf eine Postkarte aus den 1970er-Jahren ist den Modellbauern aufgefallen, dass ein besonderes Exemplar auf der Anlage noch fehlt. Ein klarer Fall für den Baumbauexperten und Modell-Landschaftsgärtner Jos Geurts aus den Niederlanden. Der beste Mann für alles Grüne hat anhand von Postkarten einen originalgetreuen Baum für die Anlage nachempfunden. Karl Fischer ist sichtbar stolz. Auch darauf, dass der Park und das Nebengelände endlich wieder in satten Grün erstrahlen. 18 Jahre nach der Fertigstellung und einem aufwendigen Umzug von Bad Driburg nach Brakel waren die Wiesen nicht mehr schön anzusehen, teilweise kam der Gips schon durch. Deshalb musste die ganze Fläche erst abgeflämmt und dann abgeschabt werden. Echte Erde und Asche - aber desinfiziert Der Neuaufbau erfolgte mit echter Erde und Asche drunter, wie Fischer erklärt. &bdquo;Natürlich desinfiziert“, ergänzt er. Darauf wurde aufwendig der neue Rasen aufgebracht. Dabei wurde darauf geachtet, dass es gerade im Tierparkbereich viele braune, abgelaufene Stellen gibt. Die müssen sich natürlich auf der Anlage wiederfinden. Veränderungen gibt es auch an einer ganz anderen Ecke, im Nethetal. Auch hier waren die üppigen Wiesen nicht mehr schön anzusehen. Alles musste einmal runter. Und wenn man schon mal dabei ist, kann man die Szenerie etwas umgestalten. Und so spielt am Bootshaus jetzt keine Band mehr, sondern es hat eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen ihre Zelte aufgeschlagen. Hunderte Stunden Arbeit für ein Förderband Und: Im Steinbruch gibt es endlich ein Förderband. Das dieses in der bestehenden Gitterkonstruktion seit 14 Jahren fehlte, hat die beiden schon sehr genervt. Aber es gab zu viele andere Baustellen. &bdquo;Wir wollten damit eher fertig sein als der Berliner Flughafen, das haben wir leider nicht geschafft“, sagen sie mit einem Augenzwinkern. Dafür halten sie das aufwendig und detailreich gestaltete Förderband für sehr gelungen. Mehrere Hundert Arbeitsstunden stecken darin. Es hätte Sinn, das dranzuschreiben, um die Faszination in Gänze zu begreifen. Und dann ist da noch die wichtigste Errungenschaft in diesem Jahr: das neue Buch über die Anlage – das erste überhaupt. Neben der 2001 beginnenden Geschichte der Modellbundesbahn werden die Anlagenteile &bdquo;typisches Weserbergland“, Bad Driburg, Ottbergen, Weserstein und der Teutoburger Wald ausführlich dargestellt. Nahezu sämtliche der 465 Fotos sind extra für das Buch gemacht worden. Es gibt auch Modellbautipps Sie zeigen den aktuellen Stand inklusive des neuen Anlagenteils Teutoburger Wald. Die Kapitel Rundgang durch das Bahnbetriebswerk Ottbergen oder Zugbildung bei der Modellbundesbahn schlagen die Brücke vom Original zum Modell. Dazu geben einige Kapitel praktische Modellbautipps, sie zeigen unter anderem, wie der große Viadukt von Altenbeken entstand. Die Fotos stammen überwiegend von Markus Tiedtke, sämtliche Illustrationen wie auch die Faltbeilage im A1 Format hat Bernard Huguenin beigesteuert. Es zeigt den detaillierten Gleisplan und auf seiner Rückseite den Gleisverlauf im Schattenbereich – denn die Kinder wollen immer wissen, wohin die Eisenbahn im Tunnel verschwindet, berichtet Fischer. Erhältlich ist Buch bei einem Besuch der Modellbundesbahn in Brakel oder online bei Mobu-shop.de. In Anlage hat in dieser Woche zur Einführung des Buches von Donnerstag bis Sonntag, 23. bis 26. November, geöffnet.

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