Schilder, Lampen und Warnbaken: Diebstähle an Baustellen im Kreis Höxter

Brakel/Kreis Höxter. Baustellenklau im großen Stil bei Brakel-Gehrden: Insgesamt acht Verkehrsschilder, sechs dazugehörige Schildmasten und zwölf Stellfüße stahlen Unbekannte zum Wochenanfang von einer Baustelle. Wohl abtransportiert mit Transporter oder Anhänger, schätzte die Polizei und bat um Hinweise. Kurz drauf waren sie wieder da – gefunden auf einer anderen Baustelle im Brakeler Stadtgebiet nach dem Hinweis eines aufmerksamen Zeugen. Obwohl die Initialen des ursprünglichen Eigentümers unkenntlich gemacht worden waren, seien die &bdquo;zweifelsfrei zugeordnet“ worden, so die Polizei am Donnerstag. Und dem Eigentümer wieder ausgehändigt worden. Doch kommt so etwas eigentlich öfter vor, wenn Straßenbaustellen über Nacht unbewacht sind? Wo heutzutage beinahe alles geklaut wird, was nicht niet- und nagelfest ist – und manchmal sogar auch das? Und was kommt besonders gern weg? &bdquo;Einen so großen Fall wie in Gehrden hatten wir bislang noch nicht“, sagt Abteilungsleiterin Heike Lockstedt-Macke im Bereich Straßen beim Kreis Höxter mit Blick auf den aktuellen Diebstahlsfall bei Brakel. &bdquo;Was von unseren Baustellen häufiger mal innerorts verschwindet, das sind Warnbaken oder Warnleuchten. Einzelne werden gern mal mitgenommen.“ Und wenn im Sommer Feste gefeiert werden, dann würden auch häufiger mal Leitpfosten umgetreten und oder mitgenommen. &bdquo;Und Ortstafeln sind dann sehr beliebt.“ Kein Kavaliersdelikt, betont sie, dass das richtig ins Steuergeld geht. Vierstelliger Betrag allein für Reparaturen 8.000 bis 10.000 Euro sind es jährlich, die allein an Materialkosten für Ersatzbeschaffungen oder Reparatur nur beim Kreis deshalb anfallen. Die Summe könne sich mit dem Personalaufwand des Bauhofes, um diese Schäden zu beseitigen, ganz schnell verdoppeln. Dazu kommen noch die Firmen, die im Auftrag des Kreises arbeiten und die die Absicherung mit übernommen haben. Und sie betont, dass bei massiven Eingriffen in die Verkehrssicherheit umgehend der Kreis Anzeige erstattet. &bdquo;Zwar nicht bei jedem Leitpfosten. Aber es reicht schon, Absperrungen mal nur hinter die Hecke zu werfen, wenn sie rund um ein Loch in der Fahrbahn stehen – und es wird gefährlich“, mahnt Heike Lockstedt-Macke. Zumal das Problem in einigen Fällen so schnell nicht beseitigt werden kann: &bdquo;Baken, Leuchten oder Leitpfosten haben wird in gewisser Menge auf Lager und können sie schnell ersetzen. Aber individuelle Wegweiser und Ortstafeln, die erst noch bedruckt werden müssen, zu beschaffen, das kann dann auch schon mal drei Wochen dauern. Zumal die Lieferzeiten nicht mehr so sind wie vor zwei Jahren noch.“ Auch Straßenmeistereien melden Fälle &bdquo;Pro Meisterei-Bezirk haben wir 20 bis 25 Diebstahlsfälle im Jahr“, sagt Oscar Santos vom Landesbetrieb Straßen NRW, die die Landes- und Bundesstraßen im Kreis Höxter verantwortlich betreuen. Heißt für den Kreis Höxter mit den zwei Straßenmeistereien in Brakel und in Peckelsheim also 40 bis 50 Diebstähle pro Jahr. Man habe nach Aussage der Meistereien &bdquo;kein Problem“ mit vermehrtem Schilderklau, aber gehe dennoch jedem gemeldeten Vorfall mit einer Anzeige nach – sowohl als Landesbetrieb als auch über die beauftragten Baufirmen. Begehrte Utensilien? Oscar Santos zählt ebenfalls Warnbaken, Leuchten und Ortsschilder auf – aber auch Tempo-Begrenzungsschilder: &bdquo;Besonders beliebt sind die 30er- und 50er-Schilder“, sagt er. &bdquo;Eben häufig im Zusammenhang mit Jubiläen und Geburtstagen. 40er- und 60er-Schilder haben wir ja nicht so häufig.“

Meistgelesen