Schützengeschichten aus dem Kreis Höxter: Sie war vor 70 Jahren Königin

Schmechten. Es ist schon ein ganz besonderes Jubiläum, zu dem der Vorstand der St. Sebastian Schützenbruderschaft Schmechten Elisabeth Hake jetzt gratulierte. Sie war vor 70 Jahren (1950) Schützenkönigin in Schmechten. &bdquo;Es war das dritte Schützenfest, das wir nach Kriegsende gefeiert haben", erzählt die heute 92-Jährige. Sie sei damals 22 Jahre alt gewesen und habe im elterlichen Lebensmittelladen (Kukuk) gearbeitet. Schützenkönig war Bernhard Hake, ein Bekannter von ihr, der später ihr Ehemann wurde. Er zählte zu den Spätheimkehrern. &bdquo;Ich weiß gar nicht mehr, ob er mich gefragt hat, ob ich Königin werden möchte", meint die Thronjubilarin. &bdquo;Denn bei uns im Laden kamen immer junge Burschen herein, die Schützenkönig werden wollten und im Spaß sagten, du wirst meine Königin. Man sagt da einfach Ja". Mit der Armbrust geschossen Elisabeth Hake berichtet, dass seinerzeit beim Königsschießen mit der Armbrust geschossen wurde. Die habe ihr Vater angefertigt, ohne eine Vorlage. Das Königsschießen 1950 hatte schließlich Bernhard Hake für sich entschieden. Elisabeth sollte seine Königin werden. &bdquo;Ich hatte erst etwas Sorge, dass er nicht tanzen konnte. Aber bis zum Fest hat er es dann doch ganz gut hinbekommen", erzählt die 92-Jährige mit einem Schmunzeln. Sie weiß noch, dass die Dechanten zuerst das Einverständnis ihrer Eltern eingeholt haben, danach sind sie zu ihr gekommen, um sie zu fragen. Zwei Wochen nach dem Königsschießen fand das Schützenfest statt. Da blieb nicht viel Zeit, um sich darauf vorzubereiten. Kutschen im Festzug Ihre Königinnenkleider habe sie zuschneiden lassen und dann zusammen mit ihren beiden Schwestern genäht, sagt Elisabeth Hake. Damals habe es nicht die Auswahl an Festkleidern gegeben, aber Stoffe. Man habe dann genommen, was da war. &bdquo;Es ist ein schönes Fest gewesen", blickt die Thronjubilarin zurück. &bdquo;Für uns jungen Leute war es einfach schön, wieder feiern zu können". Und Königspaar und Hofstaat seien in Kutschen gefahren. Die Damen des Hofstaats hätten diese geschmückt. Auch der Oberst sei beritten gewesen. Üblich war es zudem, dass die Königin die Frauen zu Kaffee und Kuchen einlädt. &bdquo;Das fand meistens auf einer großen Deele statt. Der König und auch der Hofstaat durften dabei sein", sagt Elisabeth Hake. &bdquo;Ich kenne niemanden, der es bereut hat" 1954 hat Schützenkönig Bernhard Hake dann seine &bdquo;Königin" Elisabeth geheiratet. Die Tradition des Schützenkönigs in der Familie Hake haben ein Schwager sowie der älteste und jüngste Sohn fortgesetzt. So hieß es auch für Sohn Hans-Bernd Hake und seine Ehefrau Petra herzlichen Glückwunsch zum 25-jährigen Thronjubiläum. Sie waren 1995 das Regentenpaar in Schmechten. Es sei nicht nur ein schönes Fest, sondern auch eine schöne Erfahrung gewesen, sind sie sich einig. &bdquo;Ich kenne niemanden, der es bereut hat", sagt Petra Hake. Das Schützenfest sei nach wie vor ein gesellschaftliches Ereignis. &bdquo;Für mich war es wichtig, das Fest in einem angemessenen Rahmen zu halten. Das ist auch gelungen", führt Hans-Bernd Hake an. Der herausragendste Punkt aber sei für ihn das Schützenfrühstück, wo alle zusammenkommen, sich unterhalten und Kontakte geknüpft werden. Auch viele Ehemalige seien dann da. Nur die Musik sei lauter geworden, was eine Unterhaltung zuweilen nicht leicht mache. Allerdings es werde immer schwieriger einen Schützenkönig zu finden. Da falle auch schon mal ein Fest aus, weiß Hans-Bernd Hake, der im Schützenvorstand mitwirkte und auch stellvertretender Oberst war. Schützenfrühstück zu Hause In diesem Jahr müssen die Schmechtener wegen der Corona-Pandemie auf ihren Schützenball verzichten. Gleichwohl ehrte ein kleiner Teil des Vorstandes die Thronjubilare. Neben Elisabeth Hake sowie Hans-Bernd und Petra Hake nahm auch das Königspaar von 1970, Fritz und Maria Ortmann, Jubiläumsglückwünsche entgegen. Darüber hinaus wurde an diesem Tag an alle Haushalte in Schmechten ein Sixpack der Schlossbrauerei Rheder verteilt. Auch haben die Schützenbrüder eine Kleinigkeit aus der Fleischerei Willi Thomas erhalten, sodass die Schmechtener das Schützenfrühstück zu Hause genießen konnten. Für musikalische Überraschung an einigen Stellen im Dorf sorgte die &bdquo;Band mit dem Wagen". Dafür gilt der Tanzband Sunlight-Garden" der Dank.

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