Corona-Tests in Brakel im Drive-In - Probleme bei Laborkapazitäten

Brakel. Alle Schritte scheinen ruhig und kontrolliert abzulaufen. Gerade so, als agiere ein seit langem eingespieltes Team. Dabei ist der Betrieb gerade erst wenige Stunden alt. Am Montag hat das stationäre Drive-In-Diagnosezentrum des Kreises Höxter in Brakel seinen Dienst aufgenommen. Auf einem privaten Parkplatz zwischen Fitnessstudio und dem Meritus-Seniorenzentrum an der Lütkerlinde werden ab sofort täglich 50 Corona-Tests gemacht. &bdquo;Wir könnten auch deutlich mehr Tests durchführen, aber die Laborkapazitäten sind beschränkt, darauf müssen wir Rücksicht nehmen", erklärt die diensthabende Ärztin Barbara Paßmann aus Brakel. Acht Personen sorgen für den reibungslosen Ablauf. Ein Arzt und eine Assistenz kümmern sich um den medizinischen Teil, sechs weitere Leute vom Kreis unterstützen den organisatorischen Ablauf. Test nur mit Überweisung und Termin &bdquo;Im Fünf-Minuten-Takt fahren die Autos durch die Station, niemand steigt aus, zwei Mal die Seitenscheibe zur Hälfte runter fahren, das ist alles", erklärt Kreis-Bevölkerungsschutz-Abteilungsleiter Thomas Krämer den Ablauf. Nach Aufforderung fahren die Patienten auf das Gelände. Ein Kreismitarbeiter prüft Überweisung und Terminierung. &bdquo;Das hat am ersten Tag bereits sehr gut geklappt, bislang ist niemand erschienen, der keinen Termin gehabt hätte und es gab auch keinen unnötigen Begegnungsverkehr", sagt Krisenstabschef Gerhard Handermann. Allgemeinmedizinerin Paßmann sieht noch mehr Aufklärungspotenzial bei den niedergelassenen Arztpraxen, die die Überweisung für das Diagnosezentrum ausstellen. &bdquo;Wir hatten schon mehrere Verdachtsfälle ohne Symptomatik, die wollen wir hier aber nicht haben, weil wir die Laborkapazitäten für die ernsthaften Fälle brauchen, darum hat das Robert-Koch-Institut ja einen Katalog mit den entsprechenden Voraussetzungen erarbeitet und an diese Kriterien halten wir uns auch hier", betonte Paßmann. Testmenge hängt an Laborkapazitäten Übrigens gibt es den Fragenkatalog auch als Online-Testbogen, um zuhause schon mal vorab prüfen zu können, ob der Anruf beim Arzt überhaupt notwendig ist (www.covapp.charite.de). Des Weiteren hat der Kreis Höxter auf seiner Startseite (www.kreis-hoexter.de) unter dem Stichwort &bdquo;Informationen zum Coronavirus" in einer neuen FAQ-Liste die häufigsten Corona-Fragen beantwortet. &bdquo;Zusammen mit dem mobilen Diagnosedienst kommen wir jetzt auf eine tägliche Kapazität von rund 75 Testungen am Tag und sollten sich die Laborkapazitäten erweitert lassen, können auch wir die Frequenz noch weiter steigern", sagt Kreisdirektor Klaus Schumacher. Sollte ein Patient die Voraussetzungen für einen notwendigen Coronatest erfüllen und werden diese vom Hausarzt bestätigt, erhält der Patient mit der Überweisung eine bestimmte Telefonnummer, unter der er einen Termin für einen Coronatest vereinbaren kann. &bdquo;Bei dieser Terminvergabe wird auch entschieden, ob der mobile Diagnosedienst dort zuhause vorbeikommt oder ob der Patient zum Test in das stationäre Diagnosezentrum nach Brakel fahren soll", erklärt Krisenstabsleiter Gerhard Handermann. Vier Stunden täglich geöffnet Der Parkplatz, wo das Drive-In-Zelt steht, ist privates Gelände eines Immobilienunternehmens. &bdquo;Als wir unser Anliegen dort erklärt haben, waren sie sofort bereit, die Fläche unentgeltlich zur Verfügung zu stellen", sagte Brakels Bürgermeister Hermann Temme. Der Parkplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe des Brakeler Stadtteilzentrums Lütkerlinde 4. Das aktuell geschlossene Stadtteilzentrum fungiert in diesem Zusammenhang als Gebäude für die technische Unterstützung, als Verwaltungszentrale und als provisorisches Akutzentrum, falls sich aus der Drive-In-Untersuchung weitere Behandlungsnotwendigkeiten ergeben sollten. Aktuell werden in dem Brakeler Drive-In vormittags und nachmittags jeweils zwei Stunden lang Abstriche gemacht, die abends gesammelt in ein Fachlabor in Paderborn zur Untersuchung gebracht werden.

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