Brakel

Freilichtbühne Bökendorf: Ein bisschen Emil steckt auch in Magnus

Magnus Knipping ist 13 Jahre jung und in seiner ersten Hauptrolle zu sehen. Was er an der Rolle des Emil so toll findet

Mag Herausforderungen: Magnus Knipping (13) würde gerne auch mal einen Abenteurer spielen - aber einen sympathischen. | © Helga Krooß

21.06.2019 | 21.06.2019, 19:50

Brakel-Bökendorf. Er ist auf die Minute pünktlich. Freundlich lächelnd kommt er um die Ecke des Spielerhauses. „Hallo, ich bin Magnus Knipping", sagt er und schwingt sich bestens gelaunt auf die Bank vor dem Eingang. Der 13-Jährige spielt in dem aktuellen Kinderstück der Freilichtbühne Bökendorf den Emil.

„Die Hauptrolle habe ich mir nicht ausgesucht", erzählt Magnus. „Svenia Koch und Anke Lux haben das quasi entschieden. Also, sie haben mich schon gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte." Er sei darüber erst etwas überrascht, aber dann sehr begeistert gewesen. Seit dem vergangenen Jahr ist der Teenager aus Ottbergen bei der Bökendorfer Freilichtbühne mit von der Partie. Da hat er in dem Stück „Das Sams" im Hintergrund einen Schüler und einen Radfahrer gespielt. Nur eine Theatersaison später ist er in einer Hauptrolle zu sehen.

Er liebt das Theaterspiel

„Den Emil zu spielen, ist toll", findet Magnus. Gustav mit der Hupe sei eher ein Draufgänger, Emil eher schüchtern und zurückhaltend. Aber im Laufe der Geschichte werde dieser durch die Detektivbande motiviert, frecher zu sein, sich mehr zuzutrauen. Emil könne aber auch spaßig sein. „Eben das alles gefällt mir an der Rolle. Besonders, dass Emil immer mehr Ehrgeiz entwickelt und mit der Bande vertraut wird", sagt der junge Laienspieler und gesteht, dass er sich schon an einigen Stellen in Emil wiedererkennt.

Die Rolle ist ihm wie auf den Leib geschneidert. So wundert es auch nicht, das die Figur des Emil authentisch rüber kommt. Magnus liebt das Theaterspiel, die Herausforderung, in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Auf dem Gymnasium der Brede in Brakel – er geht in die Jahrgangsstufe sieben – macht er bei den Theaterworkshops unter der Leitung von Monika Fromme mit. Sie war es auch, die ihn dazu bewegt hat, zur Freilichtbühne zu gehen.

Zur Premiere aufgeregt - aber mehr aus Freude

Scheu vor dem Publikum hat er nicht. Bei der Premiere zu „Emil und die Detektive" sei er schon etwas aufgeregt gewesen. „Aber es waren mehr die Freude und Spannung darauf, dass es jetzt losgeht", analysiert er den Moment. Magnus weiß, was er möchte, was er kann. Er will seine Sache gut machen und legt entsprechenden Ehrgeiz an den Tag. Das sei bei allem so, meint er. „Wenn etwas Wichtiges nicht klappt, ärgere ich mich schon und gehe dann auch mal hart mit mir selbst um."

Mit dem Singen sei er anfangs nicht so gut zurechtgekommen. Bei den Proben habe er ordentlich Herzklopfen gehabt. Aber das habe sich dann schnell gelegt, und bei der Premiere habe er sich bei seinem Solo recht locker gefühlt. Auch das Ensemble der Freilichtbühne ist ihm längst vertraut. Vor allem schätzt er das tolle Miteinander. „Es ist wie in einer großen Familie. Jeder ist für jeden da."

Der Virus Freilichtbühne hat die Familie erreicht

Großen Rückhalt bekommt Magnus auch von seiner eigenen Familie. „Die ist längst mit dem Freilichtbühnen-Virus infiziert", erzählt er. Aber auch seine Freunde finden es klasse, was er da macht. Inzwischen hat Magnus einige Auftritte absolviert. „Es läuft – und es macht Spaß", sagt er mit einem verschmitzten Lächeln. Am Sonntag, 23. Juni, 16 Uhr, schlüpft Magnus wieder in die Rolle des Emil und wird gemeinsam mit der Detektivbande Kinder wie Erwachsene begeistern.