An der Borgentreicher Sporthalle knabbert der Bagger

Borgentreich. Der Abriss der Sporthalle am Borgentreicher Schulzentrum hat begonnen. Ende September rollten die Bagger an, um der maroden Zweifach-Turnhalle den Garaus zu machen. Auf dem Grundstück soll neu gebaut werden. Eine moderne Multifunktionshalle wird die 1980 errichtete Halle ersetzen. Über die Kosten war im Sommer im Stadtrat gestritten worden. Denn aufgrund der Lage im Bausektor werden die Kosten arg steigen. Nach dem mehrheitlich gefällten Ratsbeschluss waren die Abrissarbeiten europaweit ausgeschrieben worden. Den Auftrag erhielt das Unternehmen Linkamp aus Anröchte. Deren Mitarbeiter entkernen derzeit das Gebäude. Die Teile der Innenausstattung werden demontiert, durch eine große Öffnung in der nördlichen Wand bringt ein Abrissbagger nach und nach den Abraum nach draußen. Große Container, in denen nach Sorten getrennt der Abraum landet, warten an der Halle auf den Abtransport. Aus dem Innern des Gebäudes knattert der Presslufthammer. Rasant steigende Materialpreise Bei der Auftragsvergabe sei die Stadt unter den vorab errechneten Kosten für den Abriss geblieben, heißt es aus dem Rathaus. Bis zum Jahresende, so der Plan, werde das Areal geräumt sein. Man liege im Zeitplan. Im Sommer war im Borgentreicher Kommunalparlament angesichts einer neuerlichen Berechnung der Baukosten für das Projekt Multifunktionshalle heftig diskutiert worden. Statt der vor zweieinhalb Jahren erstmals errechneten Summe für den Neubau in Höhe von rund 7,9 Millionen Euro, standen nun aufgrund der allgemeinen Teuerungen und rasant steigender Materialpreise im Bausektor rund 9,5 Millionen Euro an. Die neue Kalkulation auf Basis damalig realistischer Preise bedeutete besonders für die Fraktion der Bündnisgrünen angesichts einer angespannten Haushaltslage eine allzu starke Belastung der Stadtkasse. Die Grünen fürchteten, dass die Kosten für das Projekt weiter aus Ruder laufen würden. An Fördermitteln erwartet die Verwaltung rund 4,8 Millionen Euro. Den anderen Teil der Bausumme wird die Stadt selbst schultern müssen. Ebenso wie die Summe der kalkulierten Verteuerung. Nun sind Fakten geschaffen In der Summe sei &bdquo;aber alles mit drin“, hatte Bürgermeister Nicolas Aisch in der Juni-Sitzung des Stadtrates erklärt. Vom Dach bis zum Pflaster, vom Baum bis zum Fahrradständer. Doch wollten Verwaltung und Politik an der Inneneinrichtung des Neubaus, wenn möglich, sparen. Mit 16 Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen scheiterten die Borgentreicher Grünen mit ihrem Antrag, bei einer 15-prozentigen Überschreitung der geschätzten Kosten nach den Ausschreibungen, das Bauprojekt neu zu überdenken. Vor Abrissbeginn der bestehenden Zweifach-Turnhalle. Nun sind Fakten geschaffen. Ein undichtes Dach: Massive Feuchtigkeitsschäden hatten an der rund 1.600 Quadratmeter großen Flachdachhalle mit innen liegenden Regenrohren unter anderem zu Setzrissen geführt. Rat und Verwaltung hatten sich gegen eine Sanierung entschieden, weil es dafür keine Zuschüsse gegeben hätte. Es sollte neu und größer gebaut werden. Eine größere Halle 50 Mal 55 Meter werden die Maße der neuen Halle betragen, die multifunktional genutzt werden soll. Nicht nur als Sporthalle in der Stadt, sondern auch als Event- und Veranstaltungsort. Dazu wird es einen Foyerbereich und eine kleine Küche geben. Eine beiseite schiebbare Trennwand zu einem Gymnastikraum vergrößert bei Bedarf diesen Bereich. Im Inneren der Mehrzweckhalle wird es eine mobile Bühne geben. Damit finden neben dem sportlichen Angebot für Schüler und Vereine beispielsweise bei Konzertveranstaltungen rund 400 Besucher einen Platz. Direkt im Anschluss an den Abriss sollen auf dem geräumten Gelände die Rohbauarbeiten für die neue Multifunktionshalle beginnen. Sofern das Wetter mitspielt. Im Sommer 2024 soll der Neubau dann fertig sein und in Betrieb gehen.

Meistgelesen