Neubaupläne für Löhner Berufskolleg: Neuer Zeitplan bringt Sportvereine in Bedrängnis

Löhne. Dass das August-Griese-Berufskolleg in Löhne abgerissen und neu gebaut wird, ist längst kein Geheimnis mehr. Jetzt aber überrascht der Kreis Herford mit einer überarbeiteten Planung. Die betrifft nicht nur einen deutlich früheren Abriss, sondern auch einen völlig neuen Bauablauf – und bringt manche Vereine damit stark in die Bredouille. Die Schule selbst begrüßt das Vorhaben hingegen. Erst im Juni vergangenen Jahres hatte sich der Kreisausschuss gegen eine Sanierung des PCB-belasteten Gebäudes ausgesprochen und damit die Weichen für einen kompletten Neubau gestellt. Der Plan sah vor, zunächst einen Teil des neuen Schulkörpers auf dem jetzigen Parkplatz zu errichten. Anschließend sollte ein Teil des Altgebäudes freigezogen und abgerissen und durch eine neue Dreifach-Turnhalle ersetzt werden. Nach einem folgenden Abriss der jetzigen Sporthallen wäre dann Platz für den Bau des zweiten Teils des Schulkörpers geschaffen worden. &bdquo;Nach entsprechenden Auftragsvergaben kann Ende 2026 mit dem Bau begonnen werden”, hieß es seinerzeit in einer Pressemitteilung vom Kreis Herford. Parallele Arbeiten statt Teilabriss Neun Monate später ist von diesem Plan nun nicht mehr viel übrig geblieben. Fast schon beiläufig erfuhr die Öffentlichkeit vor wenigen Tagen, dass der Abriss der Sporthallen &bdquo;auf den Herbst 2025 vorgezogen” wurde – so steht es in einer Vorlage zur Sitzung des Löhner Sportausschusses am kommenden Donnerstag. Und weiter: &bdquo;Das Schulgebäude, die Sport- und die Turnhalle werden etwa zeitgleich komplett abgerissen.” Lesen Sie auch: August-Griese-Berufskolleg: Das PCB-Gift steckt offenbar in den Fugen Eine offizielle Information durch den Kreis Herford aber gab es bis dato nicht. Erst auf NW-Nachfrage bestätigt Kreissprecher Patrick Albrecht, dass auf einen Teilabriss in mehreren Etappen nun tatsächlich verzichtet wird. &bdquo;Das ursprünglich geplante Vorgehen hatte den Vorteil, dass durchgängig eine Sporthalle zur Verfügung gestanden hätte”, sagt Albrecht. Allerdings wäre das Schulgebäude in mehreren Abschnitten gebaut worden, was mehrere Umzüge für das Lehrpersonal und die Schülerinnen und Schüler bedeutet hätte. Sporthallen sind ab Dezember nicht mehr nutzbar Daher habe man sich entschieden, nun doch zuerst die Sporthallen abzureißen. An ihrer Stelle sowie auf dem jetzigen Parkplatz könne so das gesamte künftige Schulgebäude in nur einem Abschnitt gebaut werden. &bdquo;Sobald beide Teile des neuen Schulgebäudes fertiggestellt sind, wird das aktuelle Schulgebäude abgerissen und parallel die neue Dreifach-Sporthalle errichtet”, erklärt Albrecht. Schon Ende dieses Jahres soll mit dem Abriss der Sporthallen begonnen werden. &bdquo;Ab dem 1. Dezember sind diese dann nicht mehr nutzbar”, sagt der Kreissprecher. &bdquo;Bis zur Fertigstellung der Dreifach-Sporthalle steht dann keine Sporthalle zur Verfügung.” Veranschlagt sind dafür immerhin drei Jahre. Herausforderung für viele Vereine Auswirkungen hat dieser überarbeitete Plan somit auf gleich mehrere Nutzer der Hallen. Betroffen sind nach Angaben der Löhner Stadtverwaltung im Wesentlichen der TV Löhne-Bahnhof mit den Abteilungen Turnen, Leichtathletik, Volleyball, Basketball und Handball sowie die Behindertensportgemeinschaft Löhne. Auch für diverse VHS-Kurse muss ein anderer Veranstaltungsort gefunden werden. &bdquo;Das ist eine Aufgabe, die wir jetzt erst einmal bewältigen müssen“, sagt auch der neue Vorsitzende des Stadtsportverbandes Marcus Wöhrmann. Auch interessant: Neubau des Griese-Kollegs in Löhne rückt näher Unterstützung von offizieller Seite gibt es immerhin. So will die Löhner Stadtverwaltung etwa freie Kapazitäten in den übrigen Löhner Hallen ermitteln, zudem soll eine Ausweitung der bisherigen Nutzungszeiten geprüft werden. Auch der Kreis Herford sucht laut Patrick Albrecht nach Lösungen. &bdquo;Wir haben bereits angeboten, dass die Sporthallen am Berufskollegzentrum in Herford genutzt werden können”, sagt er. Bis 2031 soll alles fertig sein Dass der langfristige Wegfall der Sporthallen einen Nachteil darstellt, räumt der Kreissprecher durchaus ein. Dennoch überwiegen in seinen Augen die Vorteile: &bdquo;Die Bauzeit für das neue Schulgebäude verkürzt sich, das aktuelle und schadstoffbelastete Gebäude kann schneller und mit nur einem Umzug komplett geräumt werden und es sind keine provisorischen Fassaden notwendig, was zu einer erheblichen Kostenersparnis führt”, zählt er auf. Die sei auch der ausdrückliche Wunsch der Schule gewesen. Zudem betont er, dass die Entscheidung &bdquo;bewusst und in Abstimmung mit allen Beteiligten inklusive der Sportvereine” getroffen wurde. Nach dem aktuellen Terminplan wird das neue Schulgebäude Ende 2028 fertig, die Sporthalle und die gesamten Außenanlagen Anfang 2031. In Stein gemeißelt sei das aber nicht, sagt Albrecht. &bdquo;Die Erstellung eines detaillierten Terminplanes ist sehr komplex und wird im Planungsprozess immer wieder angepasst.” 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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