Gedenkfeier zum Jahrestag der deutschen Einheit in kleinem Kreis

Borgentreich-Bühne/Kreis Höxter. Es passiert nicht sehr oft, dass der Tag der Deutschen Einheit und die Eröffnung der Oktoberwoche auf denselben Tag fallen. Und schon gar nicht, dass dieser Tag dann auch noch ein rundes Jubiläum darstellt. In diesem Jahr wäre es so gewesen. Der 30. Jahrestag der Wiedervereinigung und die Eröffnung wären am Samstag zusammengefallen. &bdquo;Aus diesem Anlass, war es die ursprüngliche Idee, den Ostbeauftragten der Bundesregierung die Festrede zur Oktoberfest-Eröffnung halten zu lassen", verriet der Bundestagsabgeordnete Christian Haase (CDU). Das Warburger Oktoberfest wurde bekanntlich abgesagt. Der Chemnitzer Ostbeauftragte Marco Wanderwitz (44) wird an so einem Tag sicher andere Termine wahrnehmen. Geblieben ist es aber bei der zentralen Gedenkveranstaltung am Gedenkstein in Bühne am Samstagmorgen, wenn auch in abgewandelter Form. &bdquo;Es sollte ein Gedenken im größeren Rahmen werden, aber wichtig ist, dass es auch im Kreis Höxter überhaupt ein würdiges Gedenken an diesen epochalen Wendepunkt gibt", hielt Haase fest, der dann auch die Festrede hielt. Viele der aufgestellten Gedenksteine sind verblasst Dass dieser Termin in Bühne stattfand, hat einen einfachen Hintergrund. In der Borgentreicher Ortschaft gibt es einen frisch renovierten Gedenkstein. &bdquo;In der damaligen Euphorie wurden viele Gedenksteine aufgestellt und Bäume gepflanzt, doch viele Steine sind verblasst und der Standort vieler Bäume vergessen", sagte Haase. Nicht so in Bühne. Bereits im Sommer hatte CDU-Ortsvorsteher-Kandidat Wilhelm Waldeyer (72) die Organisation der Renovierung in die Hand genommen. &bdquo;Es hätte gar nicht soweit kommen dürfen, sondern bereits viel früher hätte man die Renovierung vornehmen sollen, und er soll auch künftig besser im Blick behalten werden", sagte Waldeyer. "Politische Widerstände" Beim Seniorenstammtisch, der sich donnerstags in der Gastwirtschaft &bdquo;Dewender" im Alsterdorf trifft, hatte der ehemalige Ortsunionsvorsitzende Georg Schaltenberg (80) auf den desolaten Zustand der Inschrift hingewiesen. &bdquo;3. Oktober 1990 – Deutsche Einheit", steht dort jetzt wieder gut leserlich. Tatsächlich ist der Stein aber erst später aufgestellt worden. &bdquo;Wir hatten zwar gleich 1990 im Jahr meiner Übernahme des Vorsitzes, die Idee eines solchen Gedenksteines an diesem Ort, aber es mussten erst erhebliche politische Widerstände und verschiedenste Planungsoptionen überwunden werden, so dass es erst 1994 zur tatsächlichen Umsetzung gekommen ist", erinnert sich der ehemalige Vorsitzende. Der Stein befindet sich seither auf dem Brunnenplatz im Bühner Ortskern direkt gegenüber dem Gasthof. &bdquo;Weil es um unsere Werte geht" In seiner Festrede geißelte Bundespolitiker Christian Haase das ehemalige DDR-Regime als &bdquo;reformunfähige Betonköpfe". Das sehe auch die große Mehrheit der Linken so. Allerdings sieht Haase auch bis heute die Linkspartei als historische Nachfolgeorganisation der ehemaligen sozialistischen Einheitspartei (SED) und als Fortsetzung dieser DDR-Betonköpfe. &bdquo;Weil es um unsere Werte geht, sagen wir ohne Wenn und Aber: keine Zusammenarbeit mit der Linkspartei und keine Zusammenarbeit mit der AfD. Dabei geht es nicht um Taktik, sondern um die Identität unserer CDU", bekräftigte der Christdemokrat unmissverständlich und steckte auch die Linke in dieselbe antidemokratische Schublade wie die AfD. Im Grundsatzprogramm der CDU ist das der Unvereinbarkeitsbeschluss von 2018. Was auf Bundesebene kategorisch abgelehnt wird, ist aber gerade in der Hauptstadt längst politischer Alltag. In Berlin gab und gibt es diverse Bezirksparlamente, wo CDU und Linke konstruktiv zusammenarbeiten. "Keine Frage der Himmelsrichtung" Trotz anfänglicher Rückschläge, sieht Haase die Wiedervereinigung als eine Erfolgsgeschichte an. &bdquo;Es war auch die Zeit mancher Zweifel und Missverständnisse. Doch inzwischen sind die ostdeutschen Länder starke Regionen mit attraktiven Arbeitsplätzen und erfolgreichen Unternehmen", betonte der heimische Bundestagsabgeordnete. &bdquo;An den gleichwertigen Lebensverhältnissen müssen wir weiter arbeiten", so Christian Haase. Sie seien &bdquo;heute jedoch keine Frage der Himmelsrichtung mehr."

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