Altöl, Autoteile und Altreifen illegal im Borgentreicher Wald entsorgt

Borgentreich-Natzungen/Drankhausen. Die Polizei in Warburg ermittelt in einem schweren Fall von illegaler Müllentsorgung. Am Sonntag hatten Spaziergänger in der Waldgemarkung Sundern zwischen Drankhausen und Natzungen eine größere Müllablagerung entdeckt und die Polizei informiert, die ihrerseits den zuständigen Waldeigentümer informiert hat. Der Sundern gehört zum Revier Bannenberg, des privatwirtschaftlichen Forstunternehmens der Mescheder Unternehmensgruppe Matthias Graf von Westphalen. Jagdpächter ist Matthias Flore (33) aus Borgentreich, der mehrfach in der Woche in dem 182 Hektar großen Wald unterwegs ist. &bdquo;Am Mittwoch war ich dort noch vorbeigekommen und da lag noch nichts dort", berichtet der Jagdpächter. Kubikmeterweise Müll Auch am Sonntag war Flore mit der Polizei vor Ort und hat sich die Misere angesehen. &bdquo;Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet und ich hoffe sehr, dass der Verursacher gefasst wird, denn der Schaden, der hier der Umwelt zugefügt wurde ist beträchtlich", betont Flore, der auch als Feuerwehrmann aktiv ist und sich mit Umwelteinsätzen auskennt. &bdquo;Das muss alles fachmännisch entsorgt werden, zumal es auch um flüssiges Altöl geht", sagt Flore. Zwischen Mittwochabend und Sonntagmorgen sind in dem Waldstück mehrere Kubikmeter Müll illegal entsorgt worden. Offensichtlich handelt es sich um Hinterlassenschaften einer Autowerkstatt. Der Müllberg besteht aus rund 30 Altreifen sechs großen mit Restbeständen gefüllten Ölfässern, einem Kanister sowie diversen Auto-Plastikteilen. &bdquo;Wir haben ja immer wieder mit illegaler Müllentsorgung zu tun, aber in diesem Umfang ist mir das in meiner 20-jährigen Dienstzeit als Forstmann noch nicht untergekommen", erklärt der zuständige Revierleiter Christian Schopnie (47), der insgesamt 1.500 Hektar Wald in den Westphalenschen Wäldern verwaltet. Hohe Geldbuße wahrscheinlich Sollte der Verursacher der Werkstatt-Entsorgung ausfindig gemacht werden, könnte es mächtig teuer werden. &bdquo;Bis zu 50.000 Euro beträgt das Bußgeld für die vorsätzliche gewerbsmäßige Ablagerung größerer Mengen umweltgefährdender Stoffe, wie Altöl, Farben oder Bauschutt", formuliert das zuständige Landes-Umweltministerium. Im Einzelfall entscheidet die Kommune, in welcher Höhe das konkrete Bußgeld zu verhängen ist. Nach dem neuen, im letzten Sommer verabschiedeten neuen Umwelt-Bußgeldkatalog kostet es bereits 100 Euro, wenn man dabei erwischt wird, dass man eine Zigarettenkippe oder einen Einwegkaffeebecher aus dem Autofenster wirft. Im Falle der Drankhäuser Müllentsorgung müssen der oder die Täter mit einem Transporter oder Kleinlaster vorgefahren sein, denn in einen Pkw hätte man das ganze Zeug gar nicht rein gekriegt. Illegale Entsorgung hat zugenommen Der Ablageort befindet sich am nordöstlichen Rand des Reviers unweit der Landesstraße L 953 zwischen Natzungen und Frohnhausen. Sollte es Zeugen geben, die etwas beobachtet haben, können diese sich unter Tel. (0 56 41) 7 88 00 an die Polizei in Warburg wenden. Wegen der coronabedingten vorübergehenden Schließung der Entsorgungsannahmestellen beklagen vielerorts die Kommunen eine Zunahme illegaler Müllentsorgung. Auch im Landkreis Holzminden wurde am Wochenende im Rottmündetal bei Boffzen illegal Altöl entsorgt. Auch hier ermittelt die Polizei. &bdquo;Auf einem Parkplatz in der Nähe der alten Revierförsterei fanden wir neben Elektrogeräten und sonstigem Restmüll auch etliche Kanister mit Altöl. Der Fundort ist weniger als 300 Meter von einer oberflächennahen Quelle entfernt, die auch das Trinkwassernetz von Boffzen speist", berichtet Sven Henze von der Unteren Wasserschutzbehörde. Altöl gefährdet Teichbiotop Auch im Sundern bei Drankhausen befindet sich direkt neben der Ablagestelle ein natürliches Teichbiotop. Revierleiter Christian Schopnie: &bdquo;Wäre das Altöl dort versenkt worden, wäre dort das gesamte Leben ausgelöscht worden und das, wo wir uns gerade mitten in der Laichzeit der Frösche und Kröten befinden." Zunächst ist der Revierpächter für die Beseitigung der wilden Müllkippe verantwortlich und trägt auch die Kosten. Jagdpächter Flore: &bdquo;Die entsprechenden Schritte zur fachgerechten Beseitigung sind eingeleitet worden."

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