Orange Blossom Special: Neue Strukturen für Beverunger Indie-Musikfestival

Beverungen. Eine Ära geht zu Ende. Nach 42 Jahren ist Schluss. Rembert Stiewe nimmt Abschied vom Musik-Label Glitterhouse Records, welches er 1983 zusammen mit Reinhard Holstein in Beverungen gründete. Damit endet am 30. September endgültig ein Stück Beverunger Musikgeschichte. Bereits 2018 war der Firmensitz nach Hamburg gewandert, Stiewe war der letzte Mitarbeiter in der &bdquo;Beverunger Außenstelle“. Eng verbunden mit dem Label ist auch das Musikfestival Orange Blossom Special (OBS). Doch alle Fans des OBS können aufatmen. Dessen Zukunft in Beverungen ist weiter gesichert. Stiewe wird das Festival künftig als Geschäftsführer der neugegründeten Rauschen GmbH organisieren und leiten. &bdquo;Die Besucher werden im kommenden Jahr keine Veränderung spüren“, betont Stiewe, der weiter für alle konzeptionellen Inhalte, das Ticketing, die allgemeine Planung, das Merchandising, das Marketing und alle weiteren Aspekte des Festivals verantwortlich. Bei Glitterhouse scheidet Stiewe dafür aus. &bdquo;Es ist irgendwie für mich ein irres Gefühl. Pathetisch ausgedrückt ist es das Ende eines Teils des Lebenswerkes“ erklärt Stiewe zum Abschied von Glitterhouse, der sich aber in den letzten Jahren schon angedeutet hatte. Lesen Sie auch: Bela B steht beim OBS im Regen Gartenparty in Beverungen legt den Festivalgrundstein 1983 gründeten Stiewe und Holstein Glitterhouse und veröffentlichte die allererste Platte. Ihr Anspruch: Nur Bands, die man liebt, die dem eigenen Anspruch genügen, die den Indie Spirit leben, sollten zum Label gehören. In den Folgejahren wächst die Firma und 1997 feierte das Orange Blossom Special im Garten des Firmensitzes in Beverungen Premiere. Damals war es als besonderer Service für die Kunden gedacht. Doch so wie die Musikbranche sich in den letzten Jahren veränderte, so veränderte sich auch das OBS. Aus der kleinen &bdquo;Glitter-Hausmesse“ wurde ein etabliertes Musikereignis in der deutschen Festivallandschaft. Auch in diesem Jahr haben täglich etwa 3.800 Menschen das Festivalgelände besucht. Beim Label gab es in den letzten Jahren auch Veränderungen. Es kommt zu Inhaberwechseln. Während Reinhard Holstein die Firma verlässt, konzentriert sich Rembert Stiewe zunehmend auf das OBS. Seit 2018 gehört Glitterhouse zu Indigo und wechselte den Firmensitz nach Hamburg. Labelneustart in Hamburg Stiewe betont in diesem Zusammenhang auch noch einmal seine ehrliche Dankbarkeit für den Labelneustart 2018 in Hamburg &bdquo;Obwohl mit Abschiedsschmerz verbunden, war die damalige Entscheidung wirtschaftlich richtig und notwendig und ohne die damaligen Umstrukturierungen wäre die Label-Zukunft äußerst ungewiss gewesen.“ Probleme für Veranstalter: Festivals in OWL fehlen Einnahmen Das Label hatte nach seinem Umzug nach Hamburg mit Malin Heinecker (Geschäftsführung und Projektmanagement), Jörn Heinecker in der Geschäftsführung, und Quintus Kannegießer (Leitung Mailorder und Projektmanagement) ein neues Leitungsteam bekommen, das seinerseits aus der Hamburger Musikszene, dem Vertrieb und der klassischen Labelarbeit erwachsen ist und sich ganz auf die Labelarbeit fokussiert. Der Neustart fühlt sich für alle Beteiligten gut an, betonen sowohl Rembert Stiewe als auch Jörn Heinecker. Ersterer habe nun endlich &bdquo;das alleinige Sorgerecht für sein Kind OBS“, Letzterer freigewordene Kapazitäten für anderes. Bessere Nachfolgeregelungen für die Zukunft des OBS &bdquo;Es ist nur fair, dass Rembert Stiewe sein Festival, das er gegründet, aufgebaut, geprägt und bekannt gemacht hat nun auch allein und für sich haben darf. Es könnte bei niemandem in besseren Händen sein. Inhaltlich wie organisatorisch brauchten weder Rembert Stiewe noch das OBS unseren Hamburger Input“ beschreibt Jörn Heinecker die Situation. .responsive23-1SadhjVTtIlM5ecG-map-beverungen-orange-blossom { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-1SadhjVTtIlM5ecG-map-beverungen-orange-blossom { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-1SadhjVTtIlM5ecG-map-beverungen-orange-blossom { padding-top: 142.86%; } } Die neue Struktur eröffne außerdem perspektivisch die Möglichkeit zu nachhaltigen Nachfolgeregelungen. &bdquo;Das steht zwar augenblicklich nicht im Vordergrund, aber es ist ein mir wichtiger Nebenaspekt der Strukturänderung“, so Stiewe. &bdquo;Die Trennung gewährleistet, dass das OBS auch mittel- bis langfristig weiterbestehen kann, wenn ich selbst vielleicht mal nicht mehr kann oder will. Mit der vorherigen Veranstaltungsstruktur wäre dies weit schwieriger gewesen.“ Das Festival-Team arbeitet weiterhin in der Festival-Villa im Grünen Weg in Beverungen, dem Haus, das bis 2018 auch die Zentrale von Glitterhouse Records beherbergte. Im Oktober werden sie die ersten Bands für das Festival 2026 verkünden können. Im November folgt dann der Kartenverkauf. 2026 wird das 28. Orange Blossom Special vom 22. bis 24. Mai in Beverungen stattfinden.

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