
Beverungen. Beverungen bekommt einen neuen Bürgermeister. Diese Entscheidung stand bereits im November 2024 fest, als Amtsinhaber Hubertus Grimm während einer Ratssitzung angekündigt hatte, nicht erneut kandidieren zu wollen. Elfeinhalb Jahre saß er auf dem Chefsessel der Beverunger Verwaltung. Ab dem 1. November wird dort jemand Neues sitzen – allerdings kein Unbekannter.
19 von 19 Wahlbezirken im Stadtgebiet Beverungen waren um kurz nach halb zehn ausgezählt. Die Mehrheit der Einwohnerinnen und Einwohner hatte für Tino Wenkel gestimmt. „Dankbarkeit, Freude, Demut“, diese drei Worte sagte der 46-Jährige am Sonntagabend auf seiner Wahlparty im Bistro der Beverunger Stadthalle, wo er die Ergebnisse mit Wegbereitern, Familie, Freunden und Unterstützern aus der Politik verfolgte.
Es überwiege die Freude über das bisherige Ergebnis. Und darüber, dass aus den Beverunger Parteien und auch aus Boffzen Unterstützer da waren, um mit ihm zu feiern. „Das ist auch ein Signal nach außen, miteinander zu arbeiten und die Stadt gemeinsam nach vorne zu bringen“, so der Wahlsieger.
Wahlbeteiligung in Beverungen bei 61,46 Prozent
Wenkel selbst trat als parteiloser Kandidat der CDU an. Unterstützung gab es aber auch von SPD, Grüne und FDP – Einigkeit also in der Beverunger Politik, die ihren neuen Beverunger Bürgermeister mit Applaus begrüßten. Auch Amtsinhaber Hubertus Grimm war zum Gratulieren ins Bistro der Stadthalle gekommen.
Und auch bei den Bürgerinnen und Bürgern herrschte Einigkeit. Die gaben ihm 72,51 Prozent der Stimmen - das waren insgesamt 4.658 Wählerinnen und Wähler. Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag in Beverungen bei 61,46 Prozent.
Gegenkandidat Paul Schröder konnte 27,49 Prozent Stimmen der Beverungerinnen und Beverunger für sich gewinnen - also 1.766 Wähler. Er war als Einzelbewerber angetreten. Mit dem Motto „Mit Sicherheit für Beverungen“ hatte der Geschäftsführer einer Beverunger Sicherheitsfirma seine Kandidatur im Mai dieses Jahres verkündet.
Wenkels Wechsel nach Beverungen: Neuwahlen in Boffzen
Dennoch Wenkel hatte an diesem Abend die Nase vorn und wird ab November sein Büro und die Weserseite wechseln. Der 46-jährige Beverunger ist derzeit Bürgermeister der Samtgemeinde Boffzen. Ein Wahlkampf für ihn also nichts Neues. „Trotzdem ist es aufregend und natürlich anders, damals hatte ich keinen Gegenkandidaten, “, sagte er am Sonntagabend auf seiner Wahlparty.
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Die Samtgemeinde muss sich nun einen neuen Verwaltungschef suchen. Da die nächste Wahl in Niedersachsen allerdings erst im September 2026 ansteht, muss die Wahl zum Samtgemeindebürgermeister vorgezogen werden – mit Philip Becker, derzeit Allgemeiner Verwaltungsvertreter, stellvertretender Gemeindedirektor in Boffzen und Lauenförde, steht ein möglicher Kandidat allerdings schon in den Startlöchern. „Ich werde vorschlagen, meinen Nachfolger am 11. Januar zu wählen“, kündigte Wenkel an.

Und in Beverungen? Dort zieht frischer Wind mit neuen Ideen ins Rathaus. Für genau diese wollte Amtsinhaber Hubertus Grimm den Weg nach mehr als elf Jahren frei machen. Er selbst hatte sich im März 2014 als Einzelbewerber mit knapp 70 Prozent gegen CDU-Kandidat Uwe Scherding durchgesetzt und löste damit Christian Haase als Bürgermeister der Stadt Beverungen ab. Sechs Jahre später trat er ohne Gegenkandidaten erneut an und konnte 87,15 Prozent der Wählerstimmen von sich überzeugen. Heute steht nun sein Nachfolger fest.
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