Ehrenamtliches Vereinsprojekt

Die Hilfe aus Beverungen kommt direkt im Kinderdorf an

Seit über 20 Jahren unterstützt der Verein „Dritte Welt und Umwelt“ das Kinderdorf Awassa. Eine Delegation bringt nun auch Medikamente, Brillen und Hörgeräte nach Äthiopien.

Die Kinder und Jugendlichen aus dem Kinderdorf Awassa freuen sich über jede Unterstützung. | © Verein Dritte Welt und Umwelt

03.06.2025 | 03.06.2025, 09:00

Beverungen. Seit über 20 Jahren unterstützt der Beverunger Verein „Dritte Welt und Umwelt“ erfolgreich das Kinderdorf Awassa in Äthiopien. Kinder, die ihre Eltern verloren haben, erhalten dort Zuwendung, Sicherheit, Essen und ein Zuhause – und durch das erfolgreiche Bildungs- und Ausbildungsprogramm bekommen sie auch Zukunftschancen. Erträge aus Einzelspenden, Patenschaften und Veranstaltungen sowie von Informations- und Verkaufsständen werden zur Finanzierung des Kinderdorfs verwendet. Eine Delegation aus Beverungen war nun in Südäthiopien vor Ort, um zu sehen, wie die Spendengelder im Kinderdorf verwendet werden.

Corina Warnecke-Kempe, Reiner Kempe (1. Vorsitzender), Elfi Strumpen, Lars Scholand, Aline Falk und Falko Schormann (Schriftführer) haben das Kinderdorf Awassa besucht. Die Reisekosten wurden von den Teilnehmern selbst bezahlt und sind nicht zulasten der Spendengelder gegangen. Da der Förderverein rein ehrenamtlich arbeitet und somit kaum Nebenkosten entstehen, kommen grundsätzlich fast immer die Spendengelder komplett im Kinderdorf an.

Das Projekt besteht zum einen aus dem eigentlichen Kinderdorf, in dem aktuell rund 80 Waisenkinder ein Zuhause und eine Heimat gefunden haben. Die Kinder besuchen die Schule und werden bis zum Ende ihrer Berufsausbildung begleitet. Neben dem Kinderdorf wird eine Berufsausbildung für junge Frauen und Männer angeboten.

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450 Menschen profitieren von den Spenden

Zum Dritten werden alleinerziehende junge Mütter mit ihren Kindern, ältere Menschen und Behinderte aus den Mitteln des Kinderdorfes unterstützt und erhalten neben Nahrungsmitteln und Geldzuwendungen auch weitere Unterstützung durch die Sozialarbeiter des Kinderdorfes. „Insgesamt erhalten also 450 Menschen eine Unterstützung, die sonst nicht möglich wäre“, so der Vorstand des Vereins.

Die Teilnehmer der Reise konnten sich überzeugen, dass die Geldmittel im Kinderdorf auch dort ankommen, wo sie ankommen sollen. „Das Geld ist gut angelegt in die Entwicklung und die Berufsausbildung äthiopischer Kinder und Jugendlicher“, so die Delegation.

Hörgeräte und Medikamente

Zusätzlich hat die Delegation viel Oberbekleidung (Hosen, T-Shirts und Pullover) für die Kinder im Kinderdorf mitgenommen – dazu auch viele Schuhe. Außerdem wurden viele Medikamente mitgenommen, um die Apotheke im Kinderdorf wieder aufzufüllen. Auch in Äthiopien sind die Medikamente in den letzten Jahren sehr teuer geworden und teilweise schwer oder gar nicht erhältlich.

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Lars Scholand (Hörgeräteakustiker aus Borgentreich) hat gebrauchte und neue Hörgeräte mitgenommen und hat die Hörgeräte für diejenigen Kinder und Erwachsene angepasst, die unter Hörproblemen zu leiden haben. Dabei wurden über 800 Menschen untersucht und über 250 Hörgeräte konnten bedürftigen Menschen und Kindern mitgegeben werden, dazu jeweils Batterien für sechs Monate.

Augenärzte ermitteln die Sehstärke

Außerdem hat der Beverunger Verein Brillen für die Menschen aus dem sogenannten. „Community-Programm“ mitgenommen. „Zwei Augenärzte aus der nahen Klinik haben ehrenamtlich die Brillen vermessen und bei den einzelnen Personen die Sehstärke ermittelt. Nach zwei Tagen konnten wir viele Brillen den Menschen mitgeben und die können nun wieder besser sehen“, berichten die Reiseteilnehmer. Sie verweisen darauf, dass Äthiopien zu den ärmsten Ländern der Welt gehöre. Und auch dort seien die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges deutlich zu spüren.

Was den Verantwortlichen besonders wichtig ist: Die Hilfe sei nicht nur den vielen Sponsoren zu verdanken, sondern auch dem Leiter des Kinderdorfes und seinen Mitarbeitern, die sich seit vielen Jahren um die Kinder des Kinderdorfes und die Menschen in Südäthiopien kümmern. Neben dem Beverunger Förderverein unterstützen auch noch Fördervereine aus Freiburg und Chicago das Kinderdorf.