Warburger Optikerin behält auch in Uganda den Durchblick

Warburg. &bdquo;Scharfes sehen ist Lebensfreude“, wissen die Mitglieder von &bdquo;Travel Eye“. Einem Verein, der von Optikern gegründet wurde, die die Welt ein bisschen besser machen wollen. Selina Knipping gehört dazu. Die Augenoptikermeisterin aus Warburg wird sich jetzt wieder nach Uganda aufmachen, um zu helfen. Vor gut zwei Jahren war sie bereits in dem afrikanischen Land, hatte abgelegte Brillen und ausrangiertes Optikergerät mitgenommen und ihr Fachwissen zur Verfügung gestellt. Seitdem sei viel passiert, sagt Knipping. Vor Jahren hatte eine Kollegin von ihrem Engagement in Afrika erzählt. Damit war Knippings Interesse geweckt. Damals eine Initiative ist &bdquo;Travel Eye“ seit gut einem Jahr nun ein eingetragener Verein. Knipping zählt zu den Gründungsmitgliedern. Freunde, Bekannte, größtenteils Augenoptiker, aber auch Handwerker aus anderen Branchen und eine Erzieherin aus Westheim zählen zu den knapp 20 Mitgliedern. Es sei schon ihr immer ein Herzenswunsch gewesen, antwortet die 28-Jährige auf die Frage nach der Motivation. Und spricht von der Leidenschaft zu ihrem Beruf als Augenoptikerin vielen Menschen &bdquo;wieder ein großes Stück Lebensqualität“ geben zu dürfen. Ende Februar 2023 nutzte sie ihren Urlaub, um für drei Wochen in Uganda zu helfen. Ein Spezialgerät aus dem Warburger Optikgeschäft Becker brachte sie mit. Lesen Sie auch: So hilft eine Warburger Optikerin bedürftigen Menschen in Afrika Beeindruckt von der Herzlichkeit der Menschen Beeindruckt habe die Herzlichkeit der Menschen. Die Freude und Dankbarkeit, &bdquo;selbst für und über Kleinigkeiten“. In den Ortschaften mit Gesang und Tanz begrüßt, habe sich schnell zu Hause gefühlt. &bdquo;Die Menschen sehen das Problem nicht als Problem, sondern als Herausforderung“, sagt Knipping. Unvergessen: Knipping besucht Kitas, Schulen und Waisenhäuser, misst Sehstärken aus, fertigt Brillen, schult das Personal. Ein Fahrer bringt die Gruppe im Bus von Ort zu Ort. Damals befand sich der Verein in Deutschland im Aufbau. Ebenso wie die Augenklinik, die der Orden der Bannabikira Sisters in Bwanda unterhält. &bdquo;Partner unseres Vereins ist die Caritas der Diözese Masaka und die Schwestern“, sagt Knipping. Die Klinik, die auch mit finanzieller Unterstützung des Optiker-Vereins aufgebaut, mittlerweile fertig und staatlich lizenziert sei, &bdquo;bildet die fachliche Basis für unser Engagement in Uganda“. Ein halbes Jahr waren die Gerätschaften im Container unterwegs Ende Februar startet der Flieger mit Knipping erneut, im Herbst wird eine andere Gruppe des Vereins nach Afrika reisen. Von Frankfurt aus geht es nach Entebbe an den Victoriasee, zwei Autostunden weiter liegt die rund 75.000 Einwohner zählende Stadt Masaka,. &bdquo;Im Distrikt liegt Bwanda“, beschreibt Knipping. Abgelegte Brillen hat sie diesmal nicht im Gepäck. Die Augenklinik am Ziel ihrer Reise benötigt anderes. Ein Container mit entsprechenden vom Verein gesammelten Gerätschaften ist bereits im Land. Von Nürnberg aus über Österreich nach Uganda. &bdquo;Ein gutes halbes Jahr“, sagt Knipping, habe er benötigt. Zum Inhalt gehörten dringend benötigte Ausrüstungs- und Diagnosegeräte, Equipment für die Augenklinik. Unter anderem eine Refraktionseinheit für die Augenmessung und den Sehtest. Auch für den Transport ein Teil des gespendeten Geldes eingesetzt. Neue Projekte der Hilfsorganisation Die Meisterin im Optikerhandwerk aus Warburg wird &bdquo;einräumen, Augen prüfen und Fachpersonal anlernen“, fasst sie zusammen. Neben dem praktischen Training der Augenrefraktion sollen neue Mitarbeitende unter anderem auch mit der Ein-Dollar-Brille vertraut gemacht werden. &bdquo;Travel Eye“ plane, in Bwanda eine Optikerwerkstatt aufzubauen und einzurichten. &bdquo;Dafür bräuchten wir weitere Räume“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende. Außerhalb der Klinik, weist Knipping auf Hygieneaspekte hin. Mit der Anschaffung und dem Einsatz einer Wasserfilteranlage hat der Verein ein weiteres Projekt im Blick. Konkret bittet der Verein im Internet um Spenden für die Aufbereitungsanlage, die in der Klinik für sauberes Frischwasser sorgen wird. 2.300 Euro ruft der Verein für den Wasserfilter auf der Spendenplattform betterplace.org auf. Auch die Homepage des Vereins, die unter der Adresse www.travel-eye.de zu erreichen ist, nennt eine Kontonummer. Der Blick über den Tellerrand &bdquo;Geldspenden sind willkommen“, wirbt Selina Knipping. &bdquo;Wir haben festgestellt, dass wir damit weiter kommen“, sagt sie. Um beispielsweise Medikamente vor Ort besorgen und bezahlen zu können. Alte Brillen, die im Optikgeschäft Becker immer noch gesammelt werden, geben sie und Reinhard Becker über eine Partnerorganisation an Bedürftige in armen Ländern weiter. Der Chef unterstützt das ehrenamtliche Engagement seiner Mitarbeiterin und ihres Vereins. Es sei wichtig, &bdquo;dass junge Leute über den eigenen Tellerrand hinausschauen“, sagt Becker.

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