So soll der Brandschutz in Beverungen verbessert werden

Beverungen-Herstelle. Mit sanierten oder neu gebauten Feuerwehrgerätehäusern konnte die Freiwillige Feuerwehr Beverungen in den vergangenen Monaten wichtige Modernisierungsmaßnahmen präsentieren. Zudem zeigten die Löschgruppen in vielen Einsätzen ihre qualifizierte Einsatzfähigkeit, wie zum Beispiel zuletzt beim Brand beim Entsorgungsbetrieb Hellwig & Wehrmann in Beverungen. Und trotzdem müssen die Stadt Beverungen und die Wehrführung auch ständig an die Zukunft denken. Es muss in die Infrastruktur, die Ausrüstung und die Ausbildung investiert werden, um die Sicherheit und den Schutz der Bürgerinnen und Bürger weiterhin gewährleisten zu können. Deswegen beschäftigte sich der Rat der Stadt Beverungen direkt nach der Sommerpause mit der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes, der Maßnahmen bis zum Jahr 2029 vorsieht. Dabei geht es vor allem darum, mögliche Gefährdungssituationen zu erkennen und bestmöglich zu beheben. Bei der Analyse hat sich die Stadt Beverungen von der Kommunal-Agentur NRW unterstützen lassen. Unter dieser fachlichen Moderation wurde ein Projektteam, bestehend aus ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen sowie Vertretenden der Verwaltung, gebildet. Uhrzeit spielte bei Alarm eine große Rolle Ein Gefahrenmerkmal ist dabei für die Kernstadt Beverungen analysiert worden, wie Gutachter Christoph Müller erklärte. Der Grund ist das Feuerwehrgerätehaus, das sich an der südwestlichen Ortsrandlage befindet, weit weg vom Industriegebiet im Norden. Tagsüber könnte dies zu Problemen führen. Als Beispiel kann dabei der Einsatz beim Entsorgungsbetrieb am 29. August herangeführt werden, der am frühen Donnerstagabend begann. Wäre das Feuer zum Beispiel an einem Freitagmittag ausgebrochen, wenn die Straßen in der Kernstadt üblichweise voll sind, hätten die Einsatzkräfte länger gebraucht, um zur Feuerwache zu kommen, und letztendlich wäre die Fahrt anschließend mit den Löschwagen zum Einsatzort auch komplizierter. Lesen Sie auch: Quantensprung in der strategischen Ausrichtung der Feuerwehr Beverungen Da ein schneller Erstangriff der Löschgruppe aber entscheidend sein kann, ist vorgesehen, ein Löschfahrzeug im Industriegebiet zu stationieren. &bdquo;Dafür werden wir einen geeigneten Standort suchen. Bestmöglich eine bereits bestehende Halle“, sagte Beverungens Bürgermeister Hubertus Grimm zu den Überlegungen. Zudem hätte Beverungen durch die urbanere Siedlungsstruktur generell eine höhere Gefährdungsklasse als die zehn Ortschaften im Stadtgebiet. Weitere Herausforderungen für die Freiwillige Feuerwehr Beverungen seien zudem das Umspannwerk, das ehemalige Kernkraftwerk und der in Nachbarschaft bald entstehende Batteriespeicher in Würgassen. Genauer betrachtet werden muss auch das Feuerwehrgerätehaus in Herstelle, das laut Bericht in einem mangelhaften Zustand ist. Nun muss geprüft werden, ob die Feuerwache saniert und modernisiert werden kann, oder ob ein Neubau an einem anderen Standort nötig wird. Eine Entscheidung soll im kommenden Jahr getroffen werden. Ein Neubau scheint jedoch wahrscheinlich. Müssen Löschgruppen zusammengelegt werden? Da auch die Gerätehäuser in Rothe und Tietelsen nicht mehr zeitgemäß sind, die beiden Löschgruppeneinheiten jedoch lediglich einen Kilometer auseinanderliegen und bereits jetzt nur zusammen alarmiert werden, soll eine Zusammenlegung der Löschgruppen geprüft werden. Sollte dies umgesetzt werden, muss an geeigneter Stelle ein gemeinschaftlicher Neubau erfolgen. Lesen Sie auch: Beverunger Ortsteil feiert sein neues Feuerwehrgerätehaus In den kommenden drei bis fünf Jahren sollen zudem die Standorte in Wehrden und Würgassen modernisiert werden. Da auch bei den Fahrzeugen und der Löschwasserversorgung weiter investiert werden muss, rechnet Bürgermeister Hubertus Grimm mit Investitionskosten von rund vier Millionen Euro bis zum Jahr 2029. Die Feuerwehr Beverungen verfügt insgesamt über aktuell 316 ehrenamtliche Einsatzkräfte, mit entsprechenden Qualifikationen. Dies sei ausreichend Einsatzpersonal, so Christoph Müller, trotzdem könnte es an einigen Standorten zu Engpässen bei der Tagesverfügbarkeit geben. Nachwuchsförderung und Qualifizierungsmaßnahmen müssten deshalb ständig fortgesetzt werden.

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