Über 30 Prozent mehr: Kita-Essen in Lauenförde soll deutlich teurer werden

Lauenförde. Wer sein Kind morgens im Kindergarten abgibt, der weiß es nicht nur betreut, sondern auch ausreichend versorgt. In vielen Kindertagesstätten wird ein Mittagessen angeboten, teilweise sogar ein Frühstück, das nicht von den Eltern mitgegeben werden muss. Dafür wird ein Beitrag erhoben. Dieser soll nun in Lauenförde steigen – und zwar erheblich. Der Ausschuss für Bauen, Soziales und Kultur in Lauenförde beschäftigt sich während seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 7. März, mit dem Thema (siehe Infokasten). Zuletzt wurden die Gebühren für die Nutzung der Kindertagesstätte in Lauenförde im August 2018 neu geregelt und für die gesamte Samtgemeinde Boffzen vereinheitlicht. Das Land Niedersachsen hatte zuvor beschlossen, den Kindergartenbeitrag teilweise abzuschaffen. Anders als im benachbarten Nordrhein-Westfalen und damit auch im Kreis Höxter, müssen Familien nicht mehr für jedes Kind – gestaffelt nach Einkommen und Betreuungsstundenzahl – monatliche Beiträge für die Betreuung den Kindertageseinrichtungen zahlen. Ab drei Jahren beitragsfrei In Lauenförde sind Kinder ab drei Jahren beitragsfrei – vorausgesetzt, sie werden am Tag nicht länger als acht Stunden betreut. Bei einer Betreuung über acht Stunden wird ein Beitrag von pauschal 15 Euro erhoben. Für Kinder von eins bis drei Jahren wird jedoch je nach Stundenanzahl und Jahreseinkommen der Eltern eine Gebühr zwischen 80 (vier Stunden Betreuung am Tag, unterste Einkommensstufe) und 340 Euro (acht Stunden am Tag, höchste Einkommensstufe) erhoben. Zum Vergleich: Im Kreis Höxter reichen die Elternbeiträge derzeit von 92 (15 Stunden, Einkommen bis 35.000 Euro) bis 775 Euro (45 Stunden, höchste Einkommensstufe) für Kinder unter zwei sowie über zwei Jahren. Höhere Kosten Eine Änderung der Gebühren für die Betreuung ist in Lauenförde nicht vorgesehen. Lediglich der Verpflegungsbeitrag steht auf dem Prüfstand. Bisher wurde in der Kindertagesstätte Lauenförde für die Mittagsessenverpflegung pauschal 3,50 Euro berechnet, wenn das Kind ein bis neun Mal im Monat in der Kita Lauenförde zu Mittag gegessen hat. Mehr als zehn Mahlzeiten bedeuteten einen Pauschalbetrag von 50 Euro monatlich. Das ist allerdings nicht mehr ausreichend, sagt die Verwaltung. &bdquo;Mit Hinweis auf die in den letzten Jahren erfolgten Veränderungen im Bereich des Preisindex für Lebensmittel sowie auch im Bereich der Personalkosten ist es nunmehr geboten, die Gebühren für die Verpflegung neu zu regeln“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Die geforderte Erhöhung richtet sich demnach nach dem Preisindex für Lebensmittel in Deutschland. Umsetzung im April Diese seien laut Statistischem Bundesamt von 2020 bis 2023 um 31,2 Prozent gestiegen. Für 2024 wird von einer Steigerung von 1,1 Prozent ausgegangen. Demnach würde in Lauenförde eine Erhöhung der Verpflegungskosten von derzeit 50 Euro um insgesamt 32,3 Prozent einen neuen Kostenbeitrag von 66,15 Euro für Mittagessen im Monat bedeuten. Der Kindergarten, der erst vor zwei Jahren neu gebaut wurde, bietet neben dem selbst zubereiteten Mittagessen auch ein Frühstück an, für das bisher kein Beitrag erhoben wurde. 15 Euro Verpflegungskosten würden laut Verwaltung dafür entstehen. Zusammen wird daher eine Verpflegungskostenpauschale von insgesamt 80 Euro – für Frühstück und Mittagessen – vorgeschlagen. Die Umsetzung ist ab April 2024 geplant. 92.000 Euro Gesamtkosten Von den 90 Kindern, die in der Kindertagesstätte Lauenförde derzeit betreut werden, essen nach Angaben der Verwaltung 80 dort zu Mittag (Einnahmen von 76.800 Euro bei einem Pauschalbetrag von 80 Euro für Mittagessen und Frühstück), beim verpflichtenden Frühstück kämen weitere 1.800 Euro der zehn anderen Kinder hinzu, die nicht über Mittag bleiben. Den Einnahmen von insgesamt 78.600 Euro stehen jedoch Ausgaben in Höhe von 92.000 Euro (Lebensmittel: 30.000 Euro; Personalkosten: 50.000 Euro; Nebenkosten: 12.000 Euro) gegenüber. Trotz der geplanten Erhöhung bleibt damit unter dem Strich ein Defizit von 13.400 Euro, dass im Rahmen der Betriebskostenabrechnung durch den Flecken abgedeckt werden muss.

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