B241 bei Beverungen: Tempo 70 für Roggenthal gefordert - Kreis Höxter will sich die Situation anschauen

Beverungen-Roggenthal. Dieter Breitkreuz gibt nicht auf. Seit gut anderthalb Jahren lebt der Rentner in Roggenthal, der sogenannten Feriensiedlung von Beverungen, die zwischen der Kernstadt und dem Ortsteil Dalhausen an der Bundesstraße 241 liegt. Er mag die Gegend, fühlt sich inmitten der Natur wohl. Doch er fürchtet auch um die Sicherheit der Anwohner, die täglich die Bundesstraße überqueren müssen – sei es, um zur Bushaltestelle zu kommen oder um im angrenzenden Waldgebiet spazieren zu gehen. Dieter Breitkreuz geht täglich in dem Wald- und Wandergebiet spazieren oder radfahren. &bdquo;Ich habe einen älteren, großen Hund, der ist nicht mehr der schnellste“, sagt er. Mit ihm die Bundesstraße zu überqueren, sei &bdquo;häufig schwierig, wenn nicht sogar gefährlich“: &bdquo;Es bremst niemand ab, im Gegenteil. Man wird angehupt oder bekommt den Vogel gezeigt, wenn man nicht schnell genug über die Straße geht“, sind seine Erfahrungen, die auch seine Nachbarn schon erlebt haben. Allein in der alten Mühle, in der Breitkreuz wohnt, sind 13 Wohneinheiten mit teils älteren Menschen, auch ein Seniorenheim gibt es in Roggenthal. &bdquo;Es ist längst keine Feriensiedlung mehr, die Menschen leben hier dauerhaft“, so der Bürger. Auch Kinder, die jeden Morgen die Straße überqueren müssen, um zur Bushaltestelle zu kommen, leben in der Siedlung. Zudem kämen am Wochenende häufig Besucher, die in Roggenthal parken und wandern gehen oder radfahren. Auch dafür müssen sie die B241 queren. &bdquo;Mit Tempo 100 ist das zu gefährlich“, findet der Rentner. Lärmmessung für die B241 geplant Aus Richtung Beverungen kommend sei die Straße zwar gut einsehbar, aus der anderen Richtung – aus Dalhausen – liegt Roggenthal allerdings in einer Kurve. Auch das Hinweisschild für den Schulbus werde ignoriert. Deswegen hatte sich Dieter Breitkreuz schon vor einem halben Jahr an die Stadt Beverungen gewandt und eine 70er-Zone für den Bereich rund um die Kreuzung in Richtung Tietelsen gefordert. Das Ordnungsamt verwies ihn an die Kreispolizei Höxter, die wiederum an Straßen NRW und die wieder zurück an die Polizei. &bdquo;Passiert ist nichts“, sagt er. Sogar schriftlich hatte er seinen Antrag eingereicht. Doch bisher sah niemand Handlungsbedarf. &bdquo;Wir sind nur das Stiefkind der Stadt Beverungen“, werde in der Siedlung erzählt. Zuletzt hieß es seitens der Stadt, das Anliegen des Roggenthalers sei abgelehnt worden, berichtet Breitkreuz. Lediglich eine Lärmmessung würde demnächst durchgeführt werden. Denn in Roggenthal ist es laut. &bdquo;Nachts geht es, aber so ab fünf Uhr morgens muss man die Fenster im Sommer schließen, sonst wird es zu laut“, erzählt Breitkreuz. Zumal auch die Lastwagenfahrer sich ähnlich wie die Autofahrer in diesem Bereich selten an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, weiß der Rentner. Umso mehr setzt er darauf, doch noch etwas bewirken zu können – bevor ein Unfall passiert. Denn beinahe hätte es schon mehrfach in dem Bereich gekracht, berichtet er. Online-Petition gestartet Deswegen hat er jetzt eine Petition auf der Online-Plattform &bdquo;Open Petition“ gestartet. 25 Unterschriften hat er bereits von Beverungern und Auswärtigen, die ihn bei dem Anliegen auf eine 70er-Zone unterstützen. &bdquo;Es ist einfach unfassbar, wie sehr die Autos hier lang rasen! Man hat kaum eine Chance die gegenüber liegende Bushaltestelle zu erreichen“, schreibt etwa eine Unterzeichnerin. Breitkreuz hofft, weitere Unterstützer zu finden und so Stadt, Kreis, Polizei und Straßenbaubehörde von der Notwendigkeit eines Tempolimits zu überzeugen – an anderen Stellen sei dies schließlich auch möglich. &bdquo;Denn was ist wichtiger: Der Mensch oder der Verkehr?“, fragt der Roggenthaler. Die Online-Petition mit der Möglichkeit zur digitalen Unterschrift gibt es unter diesem Link. Kreis Höxter prüft Verkehrssituation Der Kreis Höxter bestätigt unterdessen, dass er sich als zuständige Verkehrsbehörde mit der Thematik befasst. &bdquo;Aufgrund einer erneuten Bürgeranfrage wird die Verkehrssituation auf der Bundesstraße 241 auf Höhe von Gut Roggenthal derzeit überprüft“, informiert Kreis-Sprecherin Silja Polzin. Aber große Hoffnungen sollten sich die Roggenthaler wohl dennoch nicht machen, denn bisher soll es laut Kreis kaum nennenswerte Vorfälle gegeben haben. &bdquo;Das Verkehrsgeschehen in diesem Bereich war bislang unauffällig. In den vergangenen Jahren hat es insgesamt nur zwei leichte Verkehrsunfälle gegeben, die allerdings nicht auf Geschwindigkeitsüberschreitungen, sondern auf Unachtsamkeit zurückzuführen waren“, heißt es von Matthias Kämpfer, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit und Straßenverkehr beim Kreis Höxter auf Nachfrage. &bdquo;Solche Unfälle aus Unachtsamkeit können durch Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht verhindert werden“, so Kämpfer weiter. Auch bei Geschwindigkeitsmessungen der Kreispolizeibehörde sei bisher nur eine geringfügige Anzahl an Tempoverstößen festgestellt worden. Lediglich die Lärmbelästigung durch den Schwerlastverkehr könnte noch für eine Verbesserung der Situation führen. Denn: &bdquo;Straßen NRW wird aufgrund der aktuellen Bürgeranfrage die Lärmbelastung in diesem Bereich überprüfen“, bestätigte der Kreis Höxter. Anm. d. Red. Dieser Artikel wurde um das Statement des Kreises ergänzt.

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