61 Hektar Freiflächenphotovoltaik in Beverungen geplant

Beverungen. Die Energiewende ist in vollem Gange. In allen Städten und Kommunen des Kreises gibt es derzeit Planungen von neuen Windrädern oder Freiflächenphotovoltaikanlagen. Auch in der Stadt Beverungen. In sechs der der elf Ortsteile sind mehrere Hektar große Photovoltaikanlagen geplant. Die Stadt muss für den Startschuss der Planungen zunächst grünes Licht geben. Das haben die Mitglieder des Rates in ihrer jüngsten Sitzung für alle Projekte getan. Doch gebaut wird damit noch lange nicht. &bdquo;Wir sind jetzt ganz am Anfang des Verfahrens“, erklärte Bürgermeister Hubertus Grimm während der Sitzung. Es gehe zunächst einmal darum, Flächen zu formulieren und das Bauleitverfahren zu starten. Beschlossen sei damit noch nichts. &bdquo;Die Bürger und Bezirksausschüsse sowie Träger öffentlicher Belange werden ebenfalls beteiligt und dann am Ende des Verfahrens werden wir noch einmal beraten“, so der Bürgermeister. Denn schon jetzt ist klar, dass vermutlich nicht alle Projekte umsetzbar sind. Doch nach dem jetzigen Beschluss werde zunächst die Bezirksregierung angefragt, die Flächennutzungspläne zu ändern, und auch der Kreis Höxter werde beteiligt. Ab einer bestimmten Größe müssen Freiflächenphotovoltaikanlagen mit dem Regionalplan und dem Landesentwicklungsplan vereinbar sein. Bürger mit einbeziehen &bdquo;Es geht ja erstmal nur um den Startschuss und keine endgültige Entscheidung“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf-Dieter Crois. Es sei wichtig, Bürger und Bezirksausschüsse mitzunehmen. Das sah auch die CDU so, die in einem Antrag forderte, dass Kommune und Einwohner von den Projekten profitieren sollten. &bdquo;Die Energiewende birgt für Kommunen und die Bevölkerung Chancen und Risiken“, sagte Fraktionsvorsitzender Stephan Böker. Die CDU sehe es insgesamt positiv, 61 Hektar Freiflächen freizugeben, aber es gehe nicht über die Köpfe der Einwohner hinweg. Es könne zur Akzeptanz der Bevölkerung beitragen, wenn etwa die Stadt finanziell beteiligt werde und der Sitz der jeweiligen Gesellschaft nach Möglichkeit im Stadtgebiet liege. Auch eine finanzielle Bürgerbeteiligung soll ermöglicht werden. Der Antrag werde dem Grunde nach von der Verwaltung unterstützt. &bdquo;Das sind selbstverständlich wichtige Punkte“, sagte auch Grimm, doch es sei Vorsicht geboten, was die Beteiligung der Kommune angehe. Um eine Strafbarkeit wegen Korruptionsdelikten zu vermeiden, sollen gemeindliche Entscheidungen zu dem jeweiligen Projekt unbeeinflusst von Zuwendungen erfolgen, heißt es dazu in der Beschlussvorlage. Die geplanten Anlagen Die Firma Buß Solar aus Borken will eine etwa zehn Hektar große PV-Anlage neben die bereits bestehende Anlage in Tietelsen errichten. Eine zweite Anlage ist auf einer Gesamtfläche von 2,2 Hektar neben den bestehenden Windkraftanlagen geplant. Auf der Fläche, wo früher ebenfalls eine Windenergieanlage stand, ist die Infrastruktur und auch der Trafo noch vorhanden. Sie sollen für die Planungen von Christoph Böddeker und Jerome Major (PV GbR) aus Tietelsen genutzt werden. In Jakobsberg will Tim Weber auf seinem Grundstück im Außenbereich des Ortes eine weniger als einen Hektar große Anlage auf seiner Weide errichten. Eine weitere Anlage in dem Ortsteil soll im Bereich am Beim Mühlenkreuz entstehen. Daniel Hartmann und Benedikt Sievers planen dort, eine insgesamt etwa 16.500 Quadratmeter große Fläche zu bebauen. Etwa 6,9 Hektar soll die Anlage in Dalhausen werden, die Hoppe Windenergie aus Borgentreich plant. Sie soll im Bereich Bustollen errichtet werden. Die Firma betreibt dort bereits Windenergieanlagen und sieht den Solarpark als Ergänzung, die bestehende Infrastruktur soll erweitert werden. Die Firma Beku Kunststoffverarbeitung in Würgassen plant gegenüber ihres Firmengeländes entlang des Bahndammes eine knapp zwei Hektar große Anlage, die den Betrieb mit elektrischer Energie versorgen soll. In Herstelle sollen 1,6 Hektar bebaut werden. Antragsteller ist die Firma Ksolar Projekte aus Brilon. Das Grundstück liegt im Bereich der Straße In der Grund. 20 Hektar in Amelunxen geplant Die größte Anlage soll bei Amelunxen entstehen. Auf einer Fläche von rund 20 Hektar nördlich und südlich der Bahntrasse zwischen Wehrden und Godelheim will KSB Energie aus Rheine Photovoltaik errichten. In diesem Fall wurde die Bezirksregierung bereits um eine Stellungnahme gebeten. Die Flächen nördlich der Bahntrasse seien wahrscheinlich nicht mit den Zielen des Landesentwicklungsplanes und des Regionalplanes vereinbar, heißt es darin. Für die südlichen Flächen sei eine genauere Einzelfallprüfung nötig. Diese Bedenken hat das Büro Bioplan aus Höxter bereits zurückgewiesen. Doch auch aus den Reihen des Beverunger Rates gab es Kritik. &bdquo;Für einen Ort wie Amelunxen ist so eine Anlage einfach zu groß dimensioniert“, sagte Wolfram Rode, Bezirksverwaltungsstellenleiter von Amelunxen. Er machte deutlich, dass er den Antrag so eigentlich nicht unterstützen könne. &bdquo;Wir können sagen, dass uns 20 Hektar zu groß sind“, sagte Bauamtsleiter Ludger Ernst. Der Bürgermeister plädierte dafür, dem Antrag erstmal zuzustimmen, aber mit dem Zusatz, dass das Projekt kritisch gesehen werde und man mit dem Investor über eine Reduzierung der Fläche sprechen will. Auch der geplante Radweg nach Wehrden würde sonst durch die Anlage führen.

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