Zielgerade des B83-Ausbaus in Beverungen ist erreicht

Beverungen. Bei einer Projektlaufzeit von fünf Jahren ist es durchaus angemessen, von einer Zielgerade zu sprechen, wenn noch fünf Monate auf der Uhr sind. &bdquo;Die ersten Fahrzeuge sollen Ende Dezember über die dann freigegebene Ortsumgehung rollen“, sagt Dezernatsleiter Volker Löwer vom Landesstraßenbetrieb Hessen Mobil. Jetzt hat der Straßenbetrieb über den aktuellen Sachstand der Straßenbaumaßnahme informiert. Seit 2017 laufen die Ausbauarbeiten. Es sind nur 4,5 Kilometer vom hessischen Bad Karlshafen bis nach Herstelle, die es aber in sich haben. &bdquo;Insgesamt sieben Brückenbauwerke waren neu zu erstellen, um die Ortsumgehungen realisieren zu können, davon zwei auf NRW-Seite“, erklärt Projektleiter Johannes Wittich. Das Investitionsvolumen von insgesamt 35 Millionen Euro trägt der Bund. Der Kostenrahmen soll eingehalten werden. &bdquo;Der größte Kostenfaktor sind die Brücken, die sind bereits alle vor den aktuellen Kostensteigerungen ausgeschrieben und auch fast vollständig fertiggestellt worden, und auch wenn bei den derzeitigen Arbeiten am Straßenkörper natürlich Klauseln zur Preissteigerung greifen, fällt das aber insgesamt nicht mehr sehr ins Gewicht“, erläutert Dezernent Löwer. Aktuell findet bei Herstelle zwischen der Ilksbachtalbrücke und der nördlichen Anschlussstelle der Asphalteinbau statt. &bdquo;Wir gehen damit buchstäblich in die heiße Phase, denn das sind Arbeiten, die bei einer Temperatur von 140 bis 180 Grad durchgeführt werden“, sagt Bauleiter Wittich. Künftig zwängt sich der Verkehr, der von Beverungen kommend in Richtung Bad Karlshafen und Kassel unterwegs ist, nicht mehr durch Herstelle, sondern wird auf einer neuen Trasse um den Ort herumgeführt – und umgekehrt. Hierfür musste die Zufahrt zur Weserbrücke zwischen Herstelle und Würgassen gesperrt werden. &bdquo;Mit dem Schulbeginn in NRW am 10. August ist die Weserbrücke dann aber wieder frei“, sagt Löwer. Nach den aktuelle Arbeiten verlagern sich die Bauarbeiten in den Südbereich &bdquo;Für die Asphaltierung des Abschnitts von der Ilksbachtalbrücke bis kurz vor der Weserbrücke bringen Sattelzüge in 214 Umläufen rund 5.500 Tonnen Asphaltmischgut zur Baustelle“, berichtet Wittich. Das sind gut 20 Prozent der Asphaltmenge der gesamten Ortsumgehung. Auf eine 49 Zentimeter hohe Frostschutzschicht aus Schotter werden eine 14 Zentimeter starke Tragschicht und eine acht Zentimeter dicke Binderschicht aufgetragen. &bdquo;Kurz vor der Freigabe wird nochmals eine vier Zentimeter dicke Deckschicht aufgetragen und schließlich die Fahrbahnmarkierung hergestellt“, erklärt Wittich. Nach den aktuellen Arbeiten am Nordanschluss verlagern sich die Bauarbeiten in den Südbereich der Ortsumfahrung. &bdquo;Zwischen Deisel und Wülmersen muss die B83 deshalb ab dem 15. August bis zur endgültigen Verkehrsfreigabe im Dezember voll gesperrt werden“, informiert Löwer. Hier wird die aktuelle Fahrbahn der Bundesstraße abgebrochen und in einem leichten Bogen an den Verlauf der Umgehung angeschlossen. Zudem werden beidseitig neue Wirtschaftswege angelegt. &bdquo;Nach Abbruch der alten Bundesstraße und den Erdarbeiten für die neue Trasse, erfolgt auch hier der systematische Einbau des Straßenkörpers“, erklärt Wittich. Als letztes Brückenbauwerk befindet sich im Moment die Knickgrabentalbrücke auf hessischer Seite im Bau. Hier finden noch letzte Betonarbeiten statt und die Widerlager werden mit Erdmaterial aufgefüllt. Im September sollen dann abschließend noch zwei Meter hohe Schutzwände montiert werden. Die sehen zwar nicht schön aus, dienen aber vor allem Fledermäusen als Orientierung für einen sicheren Überflug. Mit der zukünftigen Ortsumfahrung Bad Karlshafen verkürzt sich die aktuell 11,8 Kilometer lange Fahrtstrecke der Bundesstraße B 83 am nördlichen Zipfel Hessens um 7,4 Kilometer. Die insgesamt 155 Kilometer lange Bundesstraße 83 ist die wichtigste Verbindung aus dem nördlichen Landkreis zum Oberzentrum Kassel. Gleichzeitig dient der Straßenzug auch der Anbindung des Weserberglands im Bereich des Dreiländerecks von NRW, Niedersachsen und Hessen nach Süden. Neben der Zeitersparnis für die Verkehrsteilnehmer und der gesteigerten Verkehrssicherheit der neuen Trasse, erfahren die Anlieger des Ortskerns Bad Karlshafen und des Stadtteils Helmarshausen sowie Herstelle eine deutliche Entlastung. Bei der Ortsumgehung Bad Karlshafen-Herstelle handelt es sich um eine länderübergreifende Baumaßnahme, die in enger Zusammenarbeit mit den beiden Straßenbauverwaltungen Straßen NRW und Hessen Mobil umgesetzt wird. 30.000 Tonnen Asphalt Drei Viertel der rund 4,5 Kilometer langen Strecke liegen in Hessen, gut ein Kilometer in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt sieben Brücken, fünf davon in Hessen, werden gebaut und circa 270.000 Kubikmeter Boden bewegt, um diese bemerkenswerte Streckenführung zu ermöglichen. Auf der zukünftig durchgängig acht Meter breiten Fahrbahn sowie den Anschlüssen werden rund 30.000 Tonnen Asphalt verbaut. Mit der Herstellung der Zufahrt zum Brückenbauwerk &bdquo;Schiewe Halbe“ bei Herstelle wurde der Bau der Ortsumgehung im Oktober 2017 begonnen. Das rund 27 Meter lange Bogenbauwerk dient einem Wirtschaftsweg und ist ebenfalls mit Fledermaus-Schutzwänden ausgestattet. Dezernent Volker Löwer: &bdquo;Nach der Freigabe werden wir im neuen Jahr noch Entwässerungsarbeiten in Richtung Weser durchführen, das spielt aber für die Nutzung keine Rolle mehr.“

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