Neue Weserbrücke in Beverungen: „Meisterwerk der Ingenieurskunst“

Beverungen. Irgendwie fühlt es sich sehr vertraut an, über die neue Beverunger Weserbrücke zu fahren oder zu gehen, die am Mittwoch feierlich eröffnet wurde. Kein Wunder, sie ähnelt dem Vorgängermodell ja auch ganz gewaltig. &bdquo;Wir haben viel vom Alten bewahrt", sagte auch Sascha Kaiser, Direktor von Straßen NRW. Aber der fast 17 Millionen Euro teure Neubau habe einen entscheidenden Vorteil: &bdquo;Diese neue Brücke ist tragfähig, die alte war der Verkehrsbelastung dauerhaft nicht mehr gewachsen." In relativ kurzer Zeit von zweieinhalb Jahren sei die gewaltige Herausforderung gemeistert worden, lobte Gero Marzahn vom Bundesverkehrsministerium. Und NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst unterbrach sogar extra seinen Urlaub für den Festakt in Beverungen. Auch wenn hier nur etwa 8.000 Fahrzeuge täglich drüberrollen, sei die Brücke eben ein wichtiger Brückenschlag in ein anderes Bundesland: &bdquo;320 Meter – und Schwupps ist man in Niedersachsen", meinte der Gast aus Düsseldorf. Lesen Sie hier: Brücken-Einweihung: Korso mit 150 Fahrzeugen gegen Atommülllager Würgassen |NW+ 40 bis 50 Milliarden müsse Nordrhein-Westfalen in den kommenden Jahren in die Infrastruktur stecken, allein zwei Drittel der Brücken seien sanierungsbedürftig. &bdquo;Das hat schon was von Wiederaufbau West, was wir hier machen", betonte Wüst. Er lobte die gelungenen Bauarbeiten an der Beverunger Weserbrücke, besonders den spektakulären Querverschub: &bdquo;Das war ingenieursmäßig kein Alltagsding." "Größte Baustelle in diesem Jahrhundert in der Region" Beverungen Bürgermeister Hubertus Grimm sprach gar von der größten Baustelle in diesem Jahrhundert in der Region, die ihn vom ersten Tag seiner inzwischen sechsjährigen Amtszeit begleitet habe. Er betonte die engen Verbindungen nach Lauenförde und Boffzen, die die Brücke erst möglich mache. &bdquo;Sogar unsere Vereine arbeiten zusammen – wir haben den einzigen länderübergreifenden Karnevalsumzug. Und auch die Fußballer haben sich zusammengetan", erklärte Grimm. Das Projekt sei vergleichsweise zügig umgesetzt worden und ein &bdquo;Meisterwerk der Ingenieurskunst". Der Bürgermeister versprach, dass corona-bedingt ausgefallene Fest zur Brückeneinweihung nachzuholen, wenn die Umgestaltung der Weserwiesen nächstes Jahr hoffentlich abgeschlossen sei. Der einzige Verzögerungsfaktor beim Bau sei das Hochwasser gewesen, erinnert sich Bauleiter Klaus Ostermann von Straßen NRW: &bdquo;Sonst wären wir wie geplant im Frühjahr fertig gewesen." Baubeginn war im November 2017. Man errichtete den Neubau neben der alten Brücke, so dass der Verkehr möglichst lange weiterrollen konnte. Erst im Juni 2019 wurde die alte Brücke abgerissen. Mehr als ein Jahr lang war also die Verbindung gekappt, die Anwohner mussten mit dem Auto weite Umwege in kauf nehmen. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad blieb die Brücke die meiste Zeit passierbar. Aber seit Mittwoch um 15.30 Uhr dürfen auch die Autos wieder rüber. Und nachdem der offizielle Festakt vorüber war, strömte dann doch die Bevölkerung auf die Brücke – auch wenn sie bei der eigentlichen Eröffnung wegen der Pandemie nicht dabei sein konnte. Es ist bereits die dritte Weserbrücke in Beverungen Es ist bereits die dritte Weserbrücke in Beverungen. Die erste wurde 1902 errichtet und machte die Fährverbindung überflüssig. Damals musste dafür allerdings ein Brückenzoll entrichtet werden. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg gab es 1950 die zweite Brücke, und nun – 70 Jahre später – die dritte. Endlich sind die Nachbargemeinden wieder vereint. &bdquo;Das sind Geflechte, die wir nicht mehr missen möchten", zeigte sich Beverungens Bürgermeister Grimm erleichtert. Und seine Kollegen Tino Wenkel aus Boffzen und Werner Tyrasa aus Lauenförde sehen das genauso.

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