
Bad Driburg. Bad Driburgs amtierende stellvertretende Bürgermeisterin Christa Heinemann ist tot. Sie starb nach langer, schwerer Krankheit am Montag, 22. September, im Alter von 72 Jahren. Zuletzt war Heinemann schon häufiger bei öffentlichen Auftritten von ihrem Amtskollegen vertreten worden.
Ihr Leben war von Engagement geprägt, in der Politik, in der Stadtgesellschaft, in der Wirtschaft, in Vereinen und in der CDU. Seit 1994 engagierte sie sich in der Kommunalpolitik, saß für die CDU im Stadtrat, seit 2014 war sie als stellvertretende Bürgermeisterin Ansprechpartnerin für die Anliegen vieler Bürger in der Kurstadt. Und war präsent auf Vereinsversammlungen, Jubiläen, beim Karneval, beim Schützenumzug oder sie besuchte mit Bürgermeister Burkhard Deppe über die Driburger Kneipennacht.
Im Juli 2024 gratulierte Heinemann einer Frau, die 101 Jahre alt wurde. Sie brachte ihr einen Präsentkorb der Stadt mit, schüttelte dem Geburtstagskind die Hand - und schließlich stießen die beiden mit einem Glas Sekt an, wie die NW damals berichtete. Kommunalpolitik glänzt nur selten im Scheinwerferlicht. Für die Rolle einer stellvertretenden Bürgermeisterin gibt es meist kein Blitzlichtgewitter, keinen roten Teppich und auch keine Lobeshymnen.
Christa Heinemann war in mehreren Bad Driburger Ausschüssen aktiv
Es sind aber dennoch Aufgaben, die jemand übernehmen muss, damit es funktioniert, damit eine Stadt nicht einfach zu einem Ort wird, in dem Menschen aneinander vorbeileben. Die Stadt würdigt das Wirken der Verstorbenen mit rührenden Worten: Mit starker Persönlichkeit, mit Würde und Warmherzigkeit habe sie die Stadt bei zahlreichen Veranstaltungen wie Ehrungen, Empfängen und kulturellen Anlässen vertreten und mit „ihrer sehr sympathischen Art“ habe sie sich allseits größter Beliebtheit und Anerkennung erfreut.
Als Stadtratsmitglied war Heinemann in verschiedenen Ausschüssen aktiv. Dazu gehören der Haupt- und Finanzausschuss und der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und -entwicklung. Auch im Bezirksausschuss Alhausen war sie aktiv. Am Herzen lagen ihr die Themen Kultur, Tourismus, Wirtschaft, Einzelhandel und Gastronomie. Zudem übernahm sie Verantwortung in verschiedenen Aufsichtsräten und Gesellschaften und war ebenso aktiv im Werbering und weiteren Vereinen.
Verstorbene hat sich für die Belange ihrer Stadt eingesetzt
Wenn ihr ein Thema wichtig war, dann machte sie auch den Mund auf - und setzte sich für die Belange der Stadt ein. Etwa Ende Juli 2016, als ein Fahrplanwechsel der Go.On-Busverkehrsgesellschaft dazu geführt hatte, dass viele Haltestellen kaum noch bedient worden waren. „Wir schaffen uns dadurch Probleme in Bad Driburg, die wir nicht haben müssten“, hat sie damals gegenüber der Neuen Westfälischen erklärt.
Aber als stellvertretende Bürgermeisterin hatte sie auch Lob zu verteilen; etwa im März 2024 an die Kameradinnen und Kameraden des Löschzugs Bad Driburg, denen sie ein Dank für die „stets professionelle Abarbeitung von gefährlichen Einsatzlagen“ aussprach. Die Stadt würdigt ihr Wirken: Als Politikerin habe sich Heinemann höchst engagiert und kompetent in alle städtischen Entwicklungsprojekte eingebracht. Sie habe sich für das gesellschaftliche Leben eingesetzt. „Bad Driburg hat ihr viel zu verdanken“, heißt es in dem Kondolenzschreiben der Badestadt.
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Das sagt der Bürgermeister zum Wirken von Christa Heinemann
„Wir verlieren in Christa Heinemann nicht nur eine herausragende erste stellvertretende Bürgermeisterin, sondern auch eine hochgeschätzte Persönlichkeit“, sagt Bürgermeister Burkhard Deppe. „Unsere Zusammenarbeit war stets von besonderem Vertrauen geprägt. Ich habe den offenen und sehr konstruktiven Austausch mit ihr immer als sehr wertvoll geschätzt“.
Das Requiem ist am Samstag, 25. Oktober, um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bad Driburg. Anschließend erfolgt die Urnenbeisetzung auf dem Westfriedhof. Die Familie bittet, von Beileidsbekundungen am Grab Abstand zu nehmen.
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