Schule im Kreis Höxter dreht Kinofilm gegen die eigene Schließung

Bad Driburg. &bdquo;Unsere Schule hat eigentlich kein Problem, aber die Bezirksregierung droht uns mit Schließung“, sagt Schulleiter Simon Tewes. Wenn die Gesamtschule im Sommer 2026 nicht mindestens 100 Neuaufnahmen in die Klasse fünf hat, werde die Schule geschlossen. So war es der Stadt im März von der Bezirksregierung mitgeteilt worden. Seither schrillen die Alarmglocken. Mit einer großangelegten Imagekampagne soll nun gegengesteuert werden. Sommer heißt in diesem Fall: 13. Februar. Dann das ist der Stichtag für die Anmeldungen zur weiterführenden Schule. Wenn dann nicht die Zahl 100 auf dem Konto ist, macht die Bezirksregierung ernst mit der Schließung. Mit viel Geld von der Stadt für professionelle Unterstützung wurde deshalb die &bdquo;Mission 100plus“ gestartet. Es wurden eine neue Homepage gestaltet und ein sieben Minuten langer professioneller Imagefilm gedreht. Zudem wird ab Donnerstag auch ein zweiminütiger Werbespot im Bad Driburger Kino zu sehen sein. &bdquo;Die Kosten für das Projekt liegen eher bei 40.000 als bei 30.000 Euro“, sagt Schulleiter Tewes. Das sind die Aktionen in den nächsten Wochen Aber neben der finanziellen Investition gehe es vor allem auch ein enormes Engagement von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern und Elternvertretungen, sich für den Erhalt der Schule einzusetzen. So gibt es in den nächsten acht Wochen neun verschiedene Aktionen, die sich im Schwerpunkt an Grundschulen und Familien angehender Grundschulabgänger richten. So findet am Donnerstag, 25. September, von 14 bis 16 Uhr ein Schulfest an der Gesamtschule in Bad Driburg statt. Am 30. September und 8. Oktober gibt es Aktionstage für verschiedene Grundschulen. Zusätzlich finden Informationsveranstaltungen für Grundschullehrer und für Eltern statt. Für Samstag, 22. November, ist ein Tag der offenen Tür geplant. Unter dem Titel &bdquo;Reise in die Zukunft“ werden Ausbildungsmöglichkeiten und die gesamte Schularbeit ausführlich vorgestellt. So präsentiert sich der Schulleiter selbstbewusst &bdquo;Wir haben ein ganz enorm vielseitiges Schulprofil – und das möchten wir präsentieren“, sagt Schulleiter Tewes selbstbewusst. Deshalb geht es auch in dem neuen Imagevideo, das seit Dienstag auch auf der Schulhomepage www.gesamtschule-bad-driburg.de und auf Youtube zu sehen ist. &bdquo;Wir wollen in zeitgemäßen Bildern unsere guten Seiten zeigen, weil das immer viel zu kurz kommt“, betont der Schulleiter. Als gebundene Ganztagsschule lassen sich auf der Gesamtschule Bad Driburg nicht nur alle Abschlüsse machen, sondern es gibt auch ein vielfältiges Angebot an schulischen Freizeitangeboten vom Erlernen eines Musikinstruments bis zu Golf und Segelfliegen: &bdquo;Als Schule am Gesundheitsstandort Bad Driburg spielt gerade auch die Sportförderung in unserer Gesamtschule eine große Rolle“, erklärt der Schulleiter. An der Gesamtschule Bad Driburg kann man sogar Sport als viertes Abiturfach wählen. Warum die Vorurteile das Leben schwer machen Trotzdem hat die Gesamtschule in der Öffentlichkeit ein negatives Image. &bdquo;Das sind einfach Vorurteile, die vor allem von Menschen stammen, die gar keine Kinder an unserer Schule haben“, erklärt Simon Tewes. Das Arbeitsklima an der Gesamtschule sei sehr gut – und auch die technische Ausstattung sei überdurchschnittlich. Aktuell ist die Gesamtschule gesichert dreizügig. In diesem Jahr wurden drei Eingangsklassen mit insgesamt 75 Schülerinnen und Schülern gebildet. Das ist der Bezirksregierung für eine Gesamtschule aber zu wenig. Sie fordert vier Klassen. Baulich ist das für die Gesamtschule Bad Driburg kein Problem mit den beiden Standorten an der Geschwister-Scholl-Straße und an der Kapellenstraße. Die Verteilung auf zwei Standorte trage auch zur familiären Atmosphäre bei. Die Klassen fünf bis neun sind an der Geschwister-Scholl-Straße und die Jahrgänge zehn bis 13 im ehemaligen Gymnasium an der Kapellenstraße. Warum andere Schulen keine Sorgen haben müssen Bei der neuen Werbekampagne gehe es nicht darum, in anderen Kommunen auf Schülerfang zu gehen, sondern das verlorene Terrain im engeren Einzugsbereich zurückzugewinnen. Simon Tewes: &bdquo;Unsere Hauptadressaten sind die Grundschulen in Bad Driburg und Dringenberg und angrenzende Grundschulstandorte wie Schwaney oder Willebadessen oder auch Vinsebeck, für die wir als Gesamtschule gerne ein weiteres Angebot zur Verfügung stellen möchten.“

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