Update: Nach Großbrand in Bad Driburg muss die Feuerwehr erneut anrücken

Bad Driburg. Nachdem ein Großbrand in der Nacht zu Freitag eine Großwäscherei in Bad Driburg völlig zerstört hat, musste die Freiwillige Feuerwehr am Freitagnachmittag erneut zu Löscharbeiten ausrücken. Wie Einsatzleiter Andreas Außel im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“ berichtet, flammte das Feuer an mehreren Stellen im Gebäude wieder auf. &bdquo;Das kann bei einem solchen Ereignis in den kommenden Tagen immer wieder passieren“, so Außel weiter. Denn die Feuerwehr kann das teilweise eingestürzte Gebäude nicht betreten und nur von außen löschen. Der stellvertretende Wehrleiter geht allerdings nicht davon aus, dass es nochmals einen größeren Brand geben könnte. &bdquo;Es ist so gut wie nichts mehr da, was noch brennen kann“, so Außel. Das Areal ist inzwischen mit Baustellenabsperrungen weiträumig abgeriegelt, die Brandruine wurde von der Polizei beschlagnahmt. Allerdings können deren Ermittler das Gelände derzeit wegen der andauernden Löscharbeiten noch nicht genauer in Augenschein nehmen. Die Untersuchungen der Brandexperten sollen deshalb erst am Montag starten. Weil damit gerechnet wird, dass weitere Teile einstürzen könnten, wird das Innere aber nicht betreten werden können, so Außel. Alarm kurz nach Mitternacht Der Ausbruch des Feuers blieb offenbar längere Zeit unentdeckt, obwohl direkt gegenüber der Großwäscherei die ständig besetzte Rettungswache zu Hause ist. Alarmiert wurde die Feuerwehr kurz nach Mitternacht am Allerheiligenfreitag. Als Feuerwehr-Einsatzleiter Andreas Außel wenige Minuten danach am Einsatzort im Bad Driburger Industriegebiet eintraf, stand bereits ein Großteil des riesigen Unternehmensgebäudes in Vollbrand. Die Flammen schlugen aus dem Dach hoch in den Nachthimmel. Und es war sofort klar: Dieser Großbrand - der größte seit mehr als 20 Jahren in Bad Driburg - wird eine große Herausforderung für die Feuerwehr. Deshalb wurde von der Kreisleitstelle in Brakel, die von einem zufällig vorbeikommenden Autofahrer informiert worden war, sofort das höchste Alarmstichwort &bdquo;Brand 4“ ausgegeben. Nicht nur alle Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Bad Driburg, sondern auch die Drehleitern samt Tanklöschfahrzeugen aus Brakel und Altenbeken wurden angefordert. Dazu der ABC-Zug Nord mit Einheiten aus Steinheim, Nieheim und Marienmünster, die ABC-Messeinheit aus Beverungen sowie Atemschutz- und Umweltschutzkomponenten des Kreises. Insgesamt 120 Kräfte bot die Feuerwehr auf, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Gebäudedach stürzt teilweise ein Und die waren auch nötig, denn die Großwäscherei brannte in voller Ausdehnung. Wie Außel im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“ berichtet, konzentrierte sich die Feuerwehr zunächst darauf, eine weitere Ausbreitung der Flammen zu verhindern und wenigstens das angrenzende Bürogebäude und die direkt vor dem Gebäude geparkten Auslieferungs-Lkw zu retten. &bdquo;Das ist uns auch weitgehend gelungen“, erklärt Außel. Das Gebäudedach stürzte noch während der Löscharbeiten teilweise ein, was den Einsatz weiter verkomplizierte. Das Wichtigste aus Sicht des Einsatzleiters war, dass nach aktuellem Stand keine Menschen verletzt worden sind - in der Nacht wird in der Wäscherei nicht gearbeitet. Bevölkerung in Bad Driburg wird offiziell gewarnt Allerdings gab es eine große Rauchentwicklung. Weil zunächst unklar war, ob die Wolke, die in Richtung der Bad Driburger Innenstadt zog, möglicherweise giftig sein könnte, wurde gegen 1.30 Uhr die Bevölkerung über die Warn-App NINA aufgefordert, Fenster und Türen vorsorglich geschlossen zu halten. Zugleich wurden an mehreren Stellen in der Innenstadt Messungen vorgenommen. Eine wirkliche Gefahr bestand nach Angaben von Außel allerdings nicht. Auch, weil in der Nacht kaum Wind wehte und die Rauchwolke zunächst nach oben stieg und sich erst in der Höhe etwas mehr verteilte. Noch in der Nacht konnte die Warnung deshalb zurückgenommen werden. Chemikalien werden zur Herausforderung für die Feuerwehr Nach einem massiven Löschwassereinsatz war nach etwa anderthalb Stunden das Feuer unter Kontrolle. Danach begannen die Einsatzkräfte, Brandherde nur noch sehr gezielt zu bekämpfen - um Löschwasser zu sparen. Dabei stand davon mehr als genug zur Verfügung. Denn Bad Driburgs Wassermeister hatte in der Nacht extra die Fördermenge erhöht, um Druckschwankungen auszugleichen. Allerdings war unklar, inwieweit das verbrauchte und abfließende Löschwasser mit Chemikalien aus der Wäscherei verunreinigt war. Deshalb wurde es über die Kanalisation in ein altes Becken im nahe gelegenen ehemaligen Klärwerk geleitet und dort aufgefangen. Dort wurde es inzwischen auf Rückstände untersucht, um es gegebenenfalls später fachgerecht zu entsorgen, wie Außel erläuterte. Vor Ort war deshalb auch die Untere Wasserbehörde des Kreises Höxter. Inzwischen steht fest: Gefährliche Chemikalien enthält das Löschwasser nicht. Es kann in den kommenden Tagen dosiert zur Kläranlage weitergeleitet werden. &bdquo;Man kann sich das in etwa vorstellen als große Badewanne mit viel zu viel Seife“, so Außel. Und weiter: &bdquo;Wir sind in Bad Driburg in der glücklichen Lage, dass wir dieses System haben“, sagt der Feuerwehr-Einsatzleiter. Das Becken dient übrigens auch bei Starkregen in Bad Driburg als Puffer. Explosion bei Löscharbeiten Um das Feuer endgültig zu löschen und um an die letzten Glutnester heranzukommen, sollten Gebäudeteile noch in der Nacht mit schwerem Gerät abgerissen werden. Um zu klären, wie man dabei vorgehen kann, wurden auch Experten des Technischen Hilfswerks hinzugezogen. In Abstimmung mit ihnen wurde schließlich mehrere Seitenwände eingerissen. Erst nach elf Stunden konnte der Löscheinsatz am späten Vormittag vorläufig beendet werden. Erst gegen Ende der Löscharbeiten stellten Feuerwehrleute fest, wie folgenschwer die Explosion eines Druckgasbehälters zu Beginn des Brandes war. &bdquo;Auf dem Weg zum Tanken wurden Reste des Behälters gefunden“, berichtet Außel. Diese lagen rund 170 Meter vom Brandort entfernt auf dem Gehweg. &bdquo;Das zeigt, wie gefährlich so ein Großbrand sein kann“, so Außel. Man weiß oft nicht genau, was im Gebäude befinde und gegebenenfalls bei starker Hitze explodieren kann. Bürgermeister lobt vor Ort die Einsatzkräfte Trotz Erkrankung informierte sich auch Bad Driburgs Bürgermeister Burkhard Deppe in der Nacht über die Löscharbeiten. Er zeigte sich erleichtert, dass keine Menschen zu Schaden kamen, und lobte das engagierte Handeln der Einsatzkräfte und die hohe Einsatzbereitschaft. Zugleich betonte er, wie wichtig es ist, in gute Technik für die Freiwillige Feuerwehr zu investieren, damit sie solche Einsätze meistern kann. Auch Einsatzleiter Andreas Außel lobte die Arbeit der Feuerwehrleute. Die Zusammenarbeit auch mit den Einheiten der anderen Städte habe völlig reibungslos funktioniert, ebenso mit dem THW und örtlichen Unternehmen, die noch in der Nacht schwere Geräte für den Abriss stellten. Warum der Brand ausgebrochen ist, ist nach Angaben von Polizeieinsatzleiter Edison Buch noch völlig unklar. Das Gebäude werde - wie in solchen Fällen üblich - nach Abschluss der Löscharbeiten beschlagnahmt. Auch die Höhe des Sachschadens ist noch nicht absehbar. Allerdings rechnet die Polizei vorsichtig mit einem Schaden in Millionenhöhe. Standort erst 2022 übernommen Das betroffene Textilunternehmen mit einer über 60-jährigen Tradition hat seinen Stammsitz in Olsberg. Neben Bad Driburg gibt es einen weiteren Standort in Lippstadt. Ein weiterer wird aktuell in Meschede gebaut. Nach eigenen Angaben bedient die Großwäscherei unter anderem Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Gastronomie- und Hotelbetriebe. Den Standort Bad Driburg hatte das Unternehmen erst im Jahr 2022 übernommen, nachdem die Wäscherei Schopp mit rund 70 Mitarbeitern Insolvenz angemeldet hatte. .responsive23-Or12zbbz7HqB42r3-map-0111-grossbrand-waescherei { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Or12zbbz7HqB42r3-map-0111-grossbrand-waescherei { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Or12zbbz7HqB42r3-map-0111-grossbrand-waescherei { padding-top: 142.86%; } }

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