Appell für Zusammenarbeit

So wollen die Grünen in Bad Driburg sichere Radwege schaffen

Auch wenn die Planung etwas anderes vorsieht: Die Fraktion setzt sich weiter für ihre Idee ein.

Die Grünen setzen sich für sichere Radwege in Bad Driburg ein. Platz sei genug da, sagen sie. | © Grüne

09.01.2024 | 09.01.2024, 03:00

Bad Driburg. Alle Radfahrer kennen es: Das mulmige Gefühl, an parkenden Autos vorbeizufahren. Jederzeit könnte sich eine Tür öffnen. Genauso wie das Gefühl, wenn ein Lkw in direkter Nähe mit 50 km/h vorbeifährt und man nur durch Farbe und nicht durch eine echte Barriere getrennt wird. Kinder würde man hier nicht gerne fahren lassen. Und viele Erwachsene scheuen solche Situationen so sehr, dass sie lieber gar nicht das Rad nutzen.

Diese Situation wollen die Grünen Bad Driburg am Konrad-Adenauer-Ring unbedingt vermeiden. Die Hauptdurchfahrtsstraße zähle mit mehr als 10.000 Fahrzeugen jeden Tag zu den am meisten befahrenen in Bad Driburg – sogar noch vor der B64. Die Verwaltung habe eine Planung vorgelegt, die für Radfahrer wie Autofahrer hochproblematisch sei: Auf der gesamten Strecke fänden sich Parkplätze. Diese gefährden nach Ansicht der Grünen einerseits die Radfahrer.

Gleichzeitig nehme diese Parkspur wertvollen Platz, sodass für Autos Linksabbiegerspuren entfallen. Die Grünen haben im Bauausschuss daher beantragt, einen baulich geschützten Radfahrstreifen zu bauen, der nicht von Autos überfahren werden kann. Genauso sehe es das einstimmig beschlossene Radwegekonzept der Stadt Bad Driburg auch als eine von nur zwei Möglichkeiten vor. Die Mehrheit im Bauausschuss habe aber diesen Kompromissvorschlag der Grünen abgelehnt.

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Der Konrad-Adenauer-Ring hätte ein Glücksgriff sein können

Stattdessen werde ein ungeschützter Radfahrstreifen geplant. Dieser bietet nach Ansicht der Bad Driburger Grünen aber ähnlich wie bei den gestrichelten Linien des Radschutzstreifens entlang der Pyrmonter Straße und der Brunnenstraße keine große Schutzwirkung, könne überfahren werden. Bernd Blome, Mitglied im Bauausschuss macht klar: „Es ist eine verpasste Chance, die Weichen in Richtung sicherer Radverkehr zu stellen. Der Beschluss bleibt deutlich hinter den Möglichkeiten und dem eigenen Anspruch des Radverkehrskonzepts des Rates zurück.“

Der Konrad-Adenauer-Ring hätte nach Ansicht seiner Fraktion ein Glücksgriff werden können. Nicht nur sei die Straße breit genug, um Radverkehr, Busverkehr, Autoverkehr und Fußgängern jeweils genug Platz zu geben. Darüber hinaus koste es die Stadt auch nur wenig, immerhin werde die Maßnahme hoch gefördert.

Die Hoffnung: Noch sei die Planung nicht final. Im Frühjahr 2024 gebe es eine letzte Chance, damit der Konrad-Adenauer-Ring einen modernen, sicheren und einladenden Radweg erhält. „Wir wollen mit allen demokratischen Fraktionen und der Verwaltung darauf hinarbeiten, dass sich die Planung bis dahin doch noch zum Guten wendet“, so die Grünen-Fraktion. „Wir hoffen, dass sich am Ende das gelungene Radkonzept durchsetzt.“