Jäger erschießt zwei Nandus im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Der am Wochenende im Raum Nieheim mehrfach gesichtete Nandu ist tot. Das bestätigte Polizeisprecher Jörg Niggemann gegenüber nw.de. Der Laufvogel, der seit vergangener Woche immer wieder von Autofahrern und Spaziergängern gesichtet worden war, wurde demnach bereits am Montagvormittag von einem Jäger auf einem Feld nahe der Kreisstraße 18 bei Alhausen gesichtet und erschossen. Wie der Polizeisprecher ausdrücklich betont, war die Entscheidung, das Tier erlegen zu lassen, nach sehr sorgfältiger Abwägung gemeinsam mit dem Veterinärdienst des Kreises Höxter getroffen worden. Der Jäger habe dafür eine spezielle Erlaubnis erhalten.Denn auch wenn die aus Südamerika stammenden Nandus als potenziell invasive Art eingestuft werden, stehen sie gemäß Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Arten, dürfen also nicht einfach bejagt werden. Gefahrenabwägung In diesem Fall, so Jörg Niggemann, habe die Gefahrenabwägung eine entscheidende Rolle gespielt. Die Einschätzung, dass bei einem Zusammenstoß mit einem Auto nicht nur erhebliche Sachschäden, sondern auch schwere Verletzungen der Insassen zu befürchten seien, habe den Ausschlag gegeben. Immerhin habe der Laufvogel sehr lange Beine und könne deshalb nach einem Aufprall auf ein Auto die Windschutzscheibe durchschlagen, erläutert der Polizeisprecher.Deshalb sei schließlich ein Jäger beauftragt worden, das Tier, das mutmaßlich aus einer kleinen Gruppe aus Altenbergen stammt, zu erlegen. Eine Betäubung eines freilaufenden Tieres wurde verworfen, weil diese schwierig ist. Sollte dabei der Vogel nicht richtig getroffen werden, könne er erst recht unberechenbar werden, erklärten Vogelexperten am Montag gegenüber nw.de Nachdem die Todesnachricht bei der Polizei eintraf, folgte dann die Überraschung: Passanten meldeten der Polizei weitere Nandusichtungen im Kreis Höxter – und zwar im Warburger Land. Das war für die Polizei die Bestätigung für das, was die Beamten schon vorher vermutet hatten.Im Kreis Höxter waren aktuell zwei der größten amerikanischen Laufvögel unterwegs. Einer im Nordkreis und einer im Südkreis. Dafür dass zuvor nie offiziell ein Nandu im Kreis Höxter ausgebrochen war, ein großer Zufall.Der Verdacht Der Verdacht war den Ermittlern schon in den Tagen zuvor gekommen. &bdquo;Wir hatten Meldungen von fast zeitgleichen Sichtungen, die sehr weit auseinander lagen“, berichtet Niggemann. Auch wenn der Laufvogel bis zu 60 Stundenkilometer schnell sein kann, war klar, dass er das kaum schaffen konnte. Der Nandu im Warburger Land stammt wohl von einem kleinen Hof bei Erkeln, wo ebenfalls seit mehreren Tagen ein Männchen vermisst worden war. Wie er eingefangen werden soll oder ob auch für ihn ein Jäger mit dem Abschuss beauftragt werden soll, wollten die Behörden im Laufe des Dienstags entscheiden.Und das ging schnell. Die Besitzerin erklärte im Gespräch mit nw.de, dass es aus ihrer Sicht kaum möglich ist, dass Tier einzufangen, da es sehr schnell flüchtet. Auch zweites Tier erschossen Deshalb entschieden sich die Polizei und Veterinärdienst des Kreises Höxter auch das zweite ausgebüchste Tier zum Abschuss freizugeben. Mit der waidgerechten Erlegung wurde wiederum der Jäger beauftragt, der am Vortag schon für den Nandu im Nordkreis die Sondergenehmigung erhalten hatte.Am Dienstagmittag wurde das Tier nahe der Warburger Ortschaft Dössel erlegt, nachdem es am Vormittag noch am Desenberg von Passanten beobachtet worden war. Wie Polizeisprecher Jörg Niggemann erklärt, geht die Polizei nun davon aus, dass sich damit aktuell keine weiteren Nandus im Kreis Höxter in freier Wildbahn bewegen.

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