Attacke auf Militärhubschrauber: Pilot im Kreis Höxter mit Laser geblendet

Willebadessen. Noch ist der Täter ein Unbekannter. Doch droht ihm, sollte die Polizei ihn finden, eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren. Wie die Kreispolizeibehörde am Dienstag meldete, hatte die Person bereits am Montag, 10. März, im Bereich Willebadessen einen Kampfhubschrauber angelasert. Jetzt ermittelt das Verkehrskommissariat wegen des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr. &bdquo;Wir nehmen derartige Blendattacken nicht auf die leichte Schulter“, hält Polizeisprecher Jörg Niggemann gegenüber &bdquo;nw.de“ fest. Auf Anfrage werden nun weitere Details zu dem Zwischenfall bekannt, der auch fatale Folgen hätte haben können. Dass ein Hubschrauberpilot durch einen Laser geblendet wurde, bestätigt ein Sprecher vom Kampfhubschrauberregiment 36 der Luftwaffe. Die Piloten aus Fritzlar trainieren aktuell nächtliche Tiefflüge auch über der Warburger Region. &bdquo;Gegen 20.30 Uhr setzte ein unbekannter Täter einen Laserpointer ein“, nennt Niggemann die genaue Uhrzeit. Eine Rückverlegung: Die betroffene Maschine war auf dem Weg vom Übungsgelände Sennelager zum Heeresflugplatz nach Fritzlar, als der grünleuchtende Laser blendete. Auch dem Piloten sei nichts passiert, habe eine spätere ärztliche Untersuchung ergeben, teilt der Regimentssprecher mit. Die Maschine vom Typ Tiger sei mit zwei Piloten besetzt. &bdquo;In diesem Jahr für uns der zweite Vorfall dieser Art“, sagt er. Der zum Glück keine weiteren Folgen nach sich gezogen habe. So wird der mögliche Tatort im Kreis Höxter ermittelt Die Bundeswehr hat Anzeige erstattet. &bdquo;Ein gängiges Verfahren“, erklärt der Sprecher. Die Polizeibeamten aus Höxter versuchten, noch in den Nachtstunden im gemeldeten Gebiet eine Spur zu entdecken. Dass der mutmaßliche Tatort recht konkret benannt werden kann, ist kein Zufall. Denn in der Regel kann durch die Abschätzung der Eigenposition des Luftfahrzeuges und des Anstrahlwinkels des Lasers bei Nacht aus der Luft eine ungefähre Position ausgemacht werden, heißt es. Lesen Sie auch: Kampf-Hubschrauber im Tiefflug – darum wird über Warburg geübt .responsive23-rHdMJZe5JWPCc2K5-map-laser-attacke-auf { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-rHdMJZe5JWPCc2K5-map-laser-attacke-auf { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-rHdMJZe5JWPCc2K5-map-laser-attacke-auf { padding-top: 142.86%; } } &bdquo;Blendattacken mit Laserpointern kommen regelmäßig vor“, bemerkt ein Sprecher des Luftfahrtamts der Bundeswehr in Köln auf Anfrage. Statistische Zahlen kann er nicht nennen. Aber Hubschrauber seien eher betroffen, &bdquo;weil sie langsamer und tiefer fliegen“. Früher hätten sich die Leute einen Spaß daraus gemacht: Derartige Blendversuche seien vor Jahren öfters vorgekommen, heute eher seltener, merkt der Hauptmann an. &bdquo;Es gab Jahre, da waren die kugelschreibergroßen starken Laserpointer aus China importiert neu und günstig“, erinnert sich auch Niggemann. &bdquo;Heute werden uns Blendversuche höchst selten gemeldet“, sagt der Polizeisprecher. Nicht der erste gefährliche Blendversuch im Kreis Höxter 2015 war über Lütmarsen ein Hubschrauberpilot der Bundeswehr bei einem Übungsflug vom Boden aus von einem Laserpointer anvisiert, geblendet und verletzt worden. Ebenso wie zwei Jahre zuvor am Himmel über Steinheim. Im Herbst 2015 hatte ein Mann dann zwei Schülern (11 und 13) am Bahnhof Brakel mehrfach mit einem Laserpointer in die Augen geleuchtet und war anschließend in den Zug nach Ottbergen gestiegen. Zuletzt hatte vor dreieinhalb Jahren in Beverungen Jugendliche im Bereich des Weserufers vorbeifahrende Fahrzeuge mit einem Laser geblendet. Allesamt Vorfälle, die gefährlich waren, aber glücklicherweise keine größeren Folgen nach sich gezogen hatten. Mehr zum Thema: Militärhubschrauber im Kreis Minden-Lübbecke mit Laser geblendet Blendattacken mit Laserpointern stellen eine Straftat dar. Der gefährliche Eingriff in den Luftverkehr ist im Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bemessen. Auch schon der Versuch ist strafbar. Zwar sind im aktuellen Fall weder Piloten noch andere verletzt worden, doch sucht die Polizei mit Hochdruck nach dem Täter. Auch, um weitere Blendungen zu verhindern. Polizei sucht dringend nach Zeugen für Eingriff in den Luftverkehr Ein laufendes Ermittlungsverfahren. Ob es zur strafrechtlichen Bewertung an die Staatsanwaltschaft abgegeben werde, hänge von der Frage der Beweggründe ab, sagt Polizeisprecher Niggemann. Ob es ein unüberlegter Streich eines dummen Jungen oder ein gezielter Angriff auf das Militär gewesen war? &bdquo;Auch diese Frage versuchen wir zu klären“, sagt Niggemann. &bdquo;Nicht einfach“, fügt er an und &bdquo;umso mehr sind wir auf Zeugen angewiesen“. Wer Hinweise geben kann, sollte sich unter Tel. 05271 9620 bei der Polizei in Höxter melden. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter

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