Wieder Hotspot: Kreis Höxter ist gegen neue 15-Kilometer-Regel

Kreis Höxter. Am Donnerstag ist der Corona-Inzidenzwert im Kreis Höxter auf 218,9 gestiegen. Damit ist der Kreis nach einer Woche wieder zum Corona-Hotspot geworden. Die 15-Kilometer-Bewegungsbeschränkung für Bürger - die erst Dienstag aufgehoben worden war – möchte der Kreis nicht erneut einführen. &bdquo;Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens im Kreis Höxter ist eine Bewegungseinschränkung auf einen 15-Kilometer-Radius aus unserer Sicht derzeit nicht zielführend", erklärt Landrat Michael Stickeln. &bdquo;Entscheidend für die Eindämmung der Pandemie ist die strikte Einhaltung der Kontaktbeschränkungen, die das Land und der Kreis Höxter angeordnet haben", verweist der Landrat auf die Regelungen der NRW-Coronaschutzverordnung und der Allgemeinverfügung des Kreises Höxter, dem 11. Januar gelten. Die Ursachen der derzeitigen Ausbrüche Aktuell befinde sich der Kreis in Abstimmungen mit dem NRW-Gesundheitsministerium, heißt es weiter in einer Pressemitteilung des Kreises. Vor rund zwei Wochen hatte das Land die 15-Kilometer-Regel per Regionalverordnung für den Kreis verhängt, obwohl der Landrat der Maßnahme zunächst widersprochen hatte. Auf Nachfrage der NW sagt ein Pressesprecher des Ministeriums: "Die 15-Kilometer-Regel wird nicht automatisch bei jedem Überschreiten der 200er-Inzidenz eingeführt. Maßgeblich ist, worauf die gestiegenen Zahlen zurückzuführen sind und ob die Inzidenz nicht nur kurzfristig über 200 liegt."Zu dem aktuellen Anstieg an Corona-Infektionen sagt Wilfried Münster, der Leiter des Gesundheitsdienstes des Kreises Höxter: &bdquo;Die erhöhte Inzidenz ist zurückzuführen auf Ausbrüche in Einrichtungen und auf Ansteckungen im privaten Bereich." Er rät dringlichst, die Kontakte noch weiter auf das absolut Nötigste einzuschränken. Die derzeitigen Regelungen des Kreises gelten zunächst noch bis einschließlich Sonntag, 24. Januar. &bdquo;Ob wir die Geltungsdauer der Allgemeinverfügung verlängern und gegebenenfalls weitere Schutzmaßnahmen anordnen werden, hängt von der Entwicklung des weiteren Infektionsgeschehens ab", erklärt der Leiter des Krisenstabs des Kreises Höxter, Matthias Kämpfer. Auch bliebe die Anpassung der Coronaschutzverordnung des Landes an die jüngst von Bund und Ländern gefassten Beschlüsse abzuwarten. Besonders viele Infektionen in Brakel Besonders hoch sind die Infektionszahlen in Brakel. Allein zum Stand 21. Januar (0 Uhr) wurden 31 neue bestätigte Fälle gemeldet. Insgesamt sind dort nachgewiesen 115 Menschen aktiv mit dem Coronavirus infiziert - so viele wie in sonst keiner anderen Stadt im Kreis Höxter (danach kommen Höxter und Warburg mit jeweils 71 aktiv Infizierten). Brakels Bürgermeister Hermann Temme blickt daher mit Sorge auf das Ausbruchsgeschehen und appelliert erneut an die Brakeler Bevölkerung: "Bitte halten Sie sich an die Regeln der Coronaschutzverordnung!" Besonders wichtig sei es weiterhin, strikt Kontakte zu vermeiden, betont der erste Bürger der Stadt weiter. Da die hohen Zahlen in Brakel allerdings nicht nur, wie berichtet, auf das Ausbruchsgeschehen in einer Senioreneinrichtung zurückzuführen sind, sondern auch auf Ansteckungen bei privaten Zusammenkünften, ist die Eigenverantwortung jedes Einzelnen besonders gefordert. Darüber hinaus wird die Stadt Brakel verstärkt Kontrollen durchführen, heißt es in einer Mitteilung. Wie berichtet, ist unter anderem das St.-Antonius-Seniorenheim in Brakel von Coronafällen betroffen. Am Mittwoch waren dort 24 Mitarbeiter und 19 Bewohner positiv getestet worden. Am Donnerstag erhielten zwei weitere Mitarbeiter ihr positives Testergebnis, sowie elf weitere Bewohner. Die Zahlen gab KHWE-Sprecherin Isabell Waschkies am Donnerstag bekannt. Zwei Bewohner sind mittlerweile genesen. &bdquo;Zum jetzigen Zeitpunkt zeigt die Hälfte unserer infizierten Bewohner keinerlei Symptome, die andere Hälfte zeigt leichte Symptome", so die KHWE-Sprecherin weiter. &bdquo;Unsere Bewohner werden einmal in der Woche getestet. Das Pflegepersonal und weitere Beschäftigte der Seniorenhäuser werden jeden dritten Tag getestet", erklärt sie das Vorgehen.

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