Tierheim Vlotho nimmt ab 1. Januar keine Fundtiere mehr aus Herford auf

Herford/Vlotho. Der Tierschutzverein Vlotho und Umgebung, der das Tierheim Eichenhof in Vlotho betreibt, hat zum Jahresende den Fundtiervertrag mit der Stadt Herford gekündigt. &bdquo;Finder melden sich ab dem 1. Januar 2024 bitte direkt beim Ordnungsamt der Stadt Herford oder der Polizei“, heißt es in einer Pressemitteilung, die der Verein gemeinsam mit dem Tierschutzverein Bad Salzuflen-Lemgo, der ebenfalls den Vertrag kündigt, am zweiten Weihnachtsfeiertag versendet hat. Zu den Gründen für den Schritt äußern sich die Vereinsvorstände wie folgt: &bdquo;Wir wollen kostendeckend arbeiten können und die Tiere adäquat versorgen.“ Deshalb habe es Anfang und Mitte des Jahres Gespräche mit Vertretern der Stadt Herford und den Tierschutzvereinen gegeben, denn unter den veralteten Verträgen sei eine Kooperation nicht mehr möglich gewesen. &bdquo;Wir bemühen uns seit einigen Monaten um eine Neuregelung des bestehenden Vertrages mit der Stadt. Leider ohne Erfolg“. Anfallende Kosten für die Tiere müssen Kommunen bezahlen Der Eindruck der Tierschützer sei, dass die zuständigen Mitarbeiter im Rathaus das Thema Vertragskonditionen mit den Tierschutzvereinen ohne den angemessenen und notwendigen Einsatz verfolgten. &bdquo;Erst jetzt, kurz vor Ablauf des Vertragsjahres, den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel, gibt es wieder Kontakte städtischer Vertreter mit den Tierschutzvereinen“, berichten die Vorsitzenden. Jedoch weiterhin ohne konkrete Nennung einer Summe. Die Fundtiere, die in die Heime kämen, seien in der Regel in keinem guten gesundheitlichen Zustand, nicht gechippt, geimpft und auch nicht kastriert. Sie müssten gefüttert, betreut und tierschutzgerecht untergebracht werden. Das alles seien tatsächlich anfallende Kosten, die aufgebracht werden müssten und von der Stadt Herford getragen werden sollten, so die Mitteilung weiter. Fundtiere sind rechtlich gesehen Fundsachen, für die die Kommunen zuständig sind, in denen sie gefunden werden. Über den Fundtiervertrag mit einer Kommune sichert sich der Tierschutz von eben jener eine Jahrespauschale. Diese reiche aber unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr aus und müsse erhöht werden. &bdquo;Wir wollten weiterhin mit der Stadt Herford zusammenarbeiten“, betonen die Vorstände der Tierschutzvereine. Da aber keine finanzielle Sicherheit mehr gegeben sei, habe man sich dazu entschlossen, den Vertrag zu kündigen. Stadt strebe eine kreisweite Lösung an Tatsächlich sei die Lage in den Tierheimen zuletzt sehr angespannt gewesen, fast alle Tierheime seien in letzter Zeit überfüllt gewesen und hätten teilweise schon einen Annahmestopp gehabt, schreibt Baudezernent Peter Maria Böhm, unter dessen Verantwortungsbereich auch das Ordnungsamt fällt, auf Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ zum Thema.&bdquo;Seit Monaten“ sei die Stadt Herford &bdquo;mit den umliegenden Tierheimen in Verhandlungen“, so Böhm. Bislang seien aber keine endgültigen Verträge abgeschlossen worden. &bdquo;Allerdings lag dies im Allgemeinen nicht an den finanziellen Rahmenbedingungen, sondern daran, dass unsererseits versucht wurde, einerseits eine kreisweite Lösung und andererseits eine verbindliche Tieraufnahme zu vereinbaren“, schreibt Böhm weiter. Aus diesem Grunde habe es auch mehrere Termine mit dem Kreis und den anderen betroffenen Kommunen gegeben. Anfang des Jahres würden die Verhandlungen fortgesetzt.Da die Verträge jetzt zum 31. Dezember gekündigt worden seien, werde die Stadt Herford versuchen, aufgefundene Tiere weiterhin sowohl in den umliegenden Tierheimen als auch in Tierpensionen unterzubringen, so Böhm zur kurzfristigen Verfahrensweise. Dies sei in den letzten Monaten bereits öfters passiert, da die Tierheime ausgelastet waren und bereits über ihre Kapazitätsgrenzen Tiere aufgenommen hätten.

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