Vlotho

Sommerturnier des RV "von Bismarck" Exter: Dieses Mal wird alles anders

Der Reitverein "von Bismarck" Exter richtet am Wochenende sein Sommerturnier aus. Dabei sind nur maximal 300 Zuschauer zugelassen.

Hans-Herbert Obermowe informierte im Alleingang über das bevorstehende Turnier des RV „von Bismarck" Exter. | © Claudia Emrich

23.07.2020 | 23.07.2020, 16:30

Vlotho. Seit rund 60 Jahren veranstaltet der RV „von Bismarck" Exter sein bekanntes Sommer-Reitturnier. Das tut er auch in diesem Jahr, vom 24. bis 26. Juli stehen die „Bismarck Outdoors" an. Dabei aber wird „dank" der Corona-Pandemie fast nichts so sein wie gewohnt.

„Wir betreiben keine Werbung für das Turnier, auch der traditionelle Stiefelball wird erstmals seit 50 Jahren ausfallen", erklärt der Vereinsvorsitzende Hans-Herbert Obermowe. Zuschauer werden an den Turniertagen nur in sehr begrenztem Umfang zugelassen sein, maximal 300 sind erlaubt.

„Der Verein wird darauf achten, dass diese Zahl auch nicht überschritten wird", kündigt Obermowe an. Für die, die dennoch kommen wollen, gilt das Prinzip „Wer zuerst kommt, der mahlt auch zuerst." Zudem müssen alle Reiter und Zuschauer jeden Tag aufs Neue ihre Kontaktdaten in schriftlicher Form hinterlegen. Ein Zelt und Verpflegungsstände werden sie vergeblich suchen, auf der Tribüne soll es nur Sitzplätze mit dem vorgeschriebenen Abstand geben.

"Wir haben viele Sponsoren gar nicht erst angesprochen, die haben momentan andere Probleme"

Schon das Vorgespräch zum Turnier verlief gänzlich anders als gewohnt. In der Vergangenheit hatte Obermowe nahezu den gesamten Vereinsvorstand und sämtliche Sponsoren zusammengetrommelt, dieses Mal unterhielt sich der 1. Vorsitzende des RV „von Bismarck" allein mit dem Pressevertreter. „Wir haben viele Sponsoren gar nicht erst angesprochen, die haben momentan andere Probleme", erklärte der erste Exteraner Reiter.

Die Geldpreise für die erfolgreichen Sportler und Sportlerinnen werden stark reduziert. „Alle Reiter sind damit einverstanden, keiner hat gemeckert", freut sich Obermowe. Die Turnierteilnehmer müssen zudem auch unterschreiben, dass sie sich an das Hygienekonzept halten. Unter anderem sieht das vor, dass es pro Teilnehmer nur zwei startende Pferde und einen Begleiter geben darf, dass es keine Siegerehrung, keine Schleifen und keine Ehrenpreise gibt.

Auch das Programm ist anders als gewohnt, denn in Exter gibt es am kommenden Wochenende keine Dressurprüfungen. „Das wäre zeitlich und vom Personalaufwand her nicht zu managen gewesen", erklärt der Vereinschef. Die Springreiter indes dürfen sich freuen, dass das Angebot für sie fast genau so ist wie gewohnt. Am Freitag stehen zunächst diverse Springpferdeprüfungen an, es folgen am Samstag und Sonntag Prüfungen von der Klasse E an aufwärts, wobei es sogar drei S*-Springen geben wird – mit dem „Großen Preis" am Sonntag ab 16.30 Uhr als Abschluss.

Sportler sind froh, ihre Pferde satteln zu dürfen

Die Sportler und Sportlerinnen indes scheinen froh zu sein, dass sie ihre Pferde wieder satteln dürfen, denn das Meldeergebnis für die „Bismarck Outdoors" lässt sich sehen: Es gab fast 1.000 Nennungen, rund 400 Reiter werden etwa 500 Pferde satteln. Allein für den „Großen Preis", eine Springprüfung der Klasse S* mit Stechen, gab es 52 Nennungen. Und es ist durchaus auch Prominenz im Reiterdorf zu Gast. So wollen am Sonntag Nachmittag unter anderen Markus, Thorsten und Klaus Brinkmann sowie Michael Symmangk (alle Herford) ihre Pferde satteln, so geht auch Thomas Holz (Greven) an den Start, der beim Winterturnier in Exter so ziemlich alles gewann was es zu gewinnen gab. Tim Rieskamp-Goedeking (Steinhagen-Brockhagen) ist dabei, genau so wie Nina Molzahn (Harsum), die vor zwei Jahren den „Großen Preis" gewann.

Und mit Louis Fynn Tschischke meldete für den abschließenden Wettbewerb sogar das 15-jährige Nachwuchstalent des eigenen Vereins, der zuletzt beachtliche Erfolge zu feiern hatte. Viele weitere „Bismarck"-Jugendliche, Junioren und Junge Reiter gehen zudem bei weiteren Prüfungen an den Start.

Am frühen Sonntag Abend wird in Exter alles vorbei sein. Die Vorbereitungen auf den früher stets am Montag folgenden Stiefelball kann sich der Verein dieses Mal schenken. Und damit verzichtet er auch auf nicht zu unterschätzende Einnahmen.