Zwei Jugendfreunde eröffnen ungewöhnlichen Dorfladen in Spenge

Spenge. Es soll ein Laden werden wie früher: Mit Gemüse, das wie einst in robusten Holzkisten vor dem Geschäft steht. Mit kleinen Naschereien, die man sich in Papiertüten selbst zusammenstellen kann. Mit Schokokuss-Brötchen wie in den 80ern. &bdquo;Wir wollen eine Art Lebensmittelpunkt schaffen, wo sich die Leute wohlfühlen“, sagt Andreas Köppe. Gemeinsam mit Jens Goldbeck aus Bielefeld plant der 64-jährige Spenger gerade ein Geschäft im Stil eines echten Tante-Emma-Ladens. Damit wollen die beiden auch eine Versorgungslücke in Spenges Ortsteil Lenzinghausen schließen. Denn einkaufen dort bislang: Fehlanzeige. Alle Pläne für einen Supermarkt scheiterten schon vor Jahren. Auch andere Lebensmittelgeschäfte gibt es in dem Stadtteil - immerhin der einwohnerstärkste nach Spenge-Mitte - nicht. Das soll sich mit dem kleinen Dorfladen &bdquo;um die Ecke“ in ein paar Wochen ändern: Im Gespräch mit der NW verrät Andreas Köppe, wo genau das Geschäft entstehen soll, wann die Eröffnung geplant ist und warum sie dort auch selbst gezogene kleine Litschi-Bäume anbieten wollen. Nachhaltige und regionale Ware Gerade sind Köppe und Goldbeck dabei, heimische Lieferanten ins Boot zu holen - unter anderem Landwirte: Das Interesse bei den Erzeugern sei groß, &bdquo;das wird super angenommen“, betont der 64-Jährige und ergänzt: &bdquo;Die umliegenden Bauern können uns gerne beliefern, es soll alles sehr nachhaltig und regional sein.“ Eröffnen wollen Goldbeck und Köppe ihr Geschäft an der Bielefelder Straße 139, direkt an der Ampelkreuzung Herforder/Werther Straße - dort, wo bislang der Lotto-Shop Trippel samt Poststelle war. Die bisherigen Betreiber Jessica und Sergej Trippel geben ihr Geschäft zum 31. März auf. Sechs Jahre haben sie in dem Laden Zeitungen, Zeitschriften, Tabakwaren oder Grußkarten verkauft. &bdquo;Aber das ist immer weniger und weniger geworden“, sagt Jessica Trippel. Die Margen hätten nicht mehr gestimmt. Wann die Eröffnung geplant ist Sie freut sich jedoch darüber, dass sie das Ladenlokal in neue Hände übergeben konnte: &bdquo;Zum 1. April haben wir den Mietvertrag unterschrieben“, sagt Andreas Köppe. Die Eröffnung planen die neuen Betreiber zwischen Anfang und Mitte April. Auch die Poststelle würden sie gerne weiterführen, darüber liefen jetzt die Verhandlungen. Lesen Sie auch: Beliebtes Restaurant in Spenge: Es geht weiter beim Nobis Den Standort an der Kreuzung findet Andreas Köppe ideal. In Lenzinghausen gebe es ja sonst &bdquo;nichts“, sagt er. Und ältere Menschen aus dem Ortsteil seien sicher froh, wenn sie zum Einkaufen nicht mehr bis in die Supermärkte in Spenge-Mitte fahren müssten. Auch einen Lieferservice wollten sie mit einrichten, sagt Andreas Köppe. Ungewöhnlicher Name &bdquo;Olan 1983 Der Dorfladen in Lenzinghausen Spenge“ soll das Geschäft heißen. Andreas Köppe erklärt, was es mit dem ungewöhnlichen Namen auf sich hat: 1983 - er sei Anfang 20 und Student gewesen - habe er gemeinsam mit Olaf Schürmann in Bielefeld einen Second-Hand-Sportshop mit dem Namen &bdquo;Olan 1983“ eröffnet. &bdquo;Olan“ setze sich aus den beiden ersten Buchstaben von &bdquo;Olaf“ und &bdquo;Andreas“ zusammen. Jens Goldbeck wiederum sei damals einer ihrer treuesten Kunden gewesen. Aus nostalgischer Erinnerung an jenes Geschäft in den 80er Jahren hätten sie sich entschieden, den neuen Laden in Lenzinghausen ebenfalls so zu benennen. &bdquo;Das war eine Herzensangelegenheit.“ Neben Gemüse von umliegenden Bauern, Eiern, Backwaren, Getränken, Saisonfrüchten, Gewürzen oder Kräutern im Topf soll man bei &bdquo;Olan“ auch Tierfutter bestellen können. Der Lieferant aus Bielefeld bringe das Futter dann ab einem gewissen Warenwert kostenlos vor die Haustür, sagt Köppe. Generell solle angeboten werden, was von der Kundschaft nachgefragt werde, sie wollten sich an den Bedarfen orientieren. &bdquo;Wir wollen nah dran sein an den Menschen. Das soll hier ein Mini-Nahversorger-Kaufhaus werden.“ Warum auch exotische Pflanzen angeboten werden Dazu gehört für Köppe und Goldbeck auch: Kaffee und &bdquo;richtig gute“ belegte Brötchen zum Mitnehmen. &bdquo;Spätestens morgens um halb sechs“ wollen die beiden darum künftig ihren Laden aufschließen. &bdquo;Damit alle ihre geschmierten Brötchen bekommen“, sagt Köppe lachend. Auch &bdquo;Teilchen“ und andere Backwaren werde es geben. Ebenso wie die Brötchen würden die von einer alten Bäckerei aus Bielefeld angeliefert. Kuriosum: In ihrem rund 100 Quadratmeter großen Geschäft wollen Andreas Köppe und Jens Goldbeck auch so manch exotisches Pflänzchen anbieten. Kleine Litschi-Bäume zum Beispiel, Flamingo-Blumen oder Avocado-Pflanzen - alle in der Region selbst gezüchtet. &bdquo;Sie sind hier aus dem Samen geschlüpft“, sagt der Spenger. Gewissermaßen &bdquo;Made in OWL“. Auch er selbst züchte Pflanzen, habe 120 kleine Litschi-Bäumchen. Bis zur geplanten Eröffnung in ein paar Wochen haben die beiden nun jedoch noch einiges an Arbeit vor sich. Das komplette Ladenlokal wird renoviert: &bdquo;Wir bauen alles einmal um“, betont Andreas Köppe. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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