Nach Angriff auf Hausarzt in Spenge: „Wir sind bestürzt und wütend“

Spenge. &bdquo;Bestürzt und wütend“ reagiert der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Westfalen-Lippe auf den gewalttätigen Angriff auf den Hausarzt Andreas Schimke aus Spenge. Das teilt Daniela Thamm, Pressereferentin Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes, jetzt mit. Andreas Schimke war am Dienstagabend der vergangenen Woche in seinem Sprechzimmer von einem Patienten krankenhausreif geprügelt worden. Der Mann habe ein Rezept für ein Medikament haben wollen. Als Schimke ihm das aus medizinischer Sicht nicht verschreiben wollte, sei der Patient aufgestanden, hinter den Schreibtisch gegangen und habe den Mediziner geschlagen. Mehr aggressives Verhalten gegen Mediziner Henrik Drawe, Sprecher der Kreispolizei, bestätigte auf Nachfrage der NW, dass eine ärztliche Begutachtung des mutmaßlichen Täters auf Anregung der Ordnungsbehörde stattgefunden habe. &bdquo;Der Mediziner Schimke engagiert sich bereits seit Jahren auch berufspolitisch unter anderem im Bezirksvorstand des Verbandes“, erklärt Daniela Thamm. Und: &bdquo;Schon lange beobachten wir eine Zunahme von aggressivem Verhalten gegenüber den Beschäftigten im Rettungsdienst und Gesundheitswesen“, erklärt Lars Rettstadt, 1. Vorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe. &bdquo;Dieser Fall in unserer Region, bei dem es nicht bei verbaler Gewalt blieb, sondern bei dem ein Kollege auf derart brutale Weise körperlich angegangen wurde, macht uns fassungslos. Wir wünschen ihm eine schnelle Genesung und dem gesamten Team viel Kraft, um das Erlebte zu verarbeiten.“ Lesen Sie auch: Hausarzt aus Spenge in seiner Praxis von Patienten krankenhausreif geschlagen Die Hausärztinnen, Hausärzte und ihre Praxisteams würden &bdquo;jeden Tag quasi an vorderster Front alles für eine optimale medizinische Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten“ geben. &bdquo;Es kann nicht sein, dass sie vollkommen ungeschützt der Gefahr von gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt sind“, so Rettstadt. Was der Verband fordert Bereits Mitte Januar war die zunehmende Gewalt gegen Beschäftigte im Gesundheitswesen Thema im Gesundheitsausschuss des NRW-Landtags gewesen. Vertreterinnen und Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe hatten sich hier klar für einen besseren Schutz der Mitarbeitenden in Praxen und Krankenhäusern ausgesprochen. &bdquo;Der aktuelle Vorfall zeigt sehr deutlich, dass sich hier politisch dringend etwas bewegen muss“, erklärt Laura Dalhaus, Vorstandsmitglied des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe. &bdquo;Wir fordern ganz konkret, dass Beschäftigte in Arztpraxen in den Paragrafen 115 Strafgesetzbuch mit aufgenommen werden.“ Auch interessant: Wieder ein Fall von Gewalt gegen Rettungskräfte in Herford Bislang mache sich strafbar, wer Hilfeleistende wie etwa Beschäftigte der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes oder der Notaufnahmen durch Androhung von Gewalt oder tätlichen Angriff behindere. &bdquo;Angriffe gegen Ärztinnen, Ärzte und das Praxispersonal in der ambulanten Versorgung müssen ebenfalls ein Straftatbestand nach diesem Gesichtspunkt werden“, so Dalhaus. &bdquo;Wir als Hausärztinnen- und Hausärzteverband werden zudem kurzfristig und sehr konkret aktiv werden und Angebote zur Gewaltprävention, Deeskalation und Selbstverteidigung für unsere Mitglieder organisieren“, ergänzt Lars Rettstadt. Fortbildungen mit diesen Schwerpunkten hatte der Landesverband bereits in der Vergangenheit im Angebot, nun soll es entsprechende Neuauflagen geben. &bdquo;Zwar löst das nicht die Ursache des Problems, aber es kann den Kolleginnen und Kollegen Strategien und konkrete Handlungsempfehlungen liefern, wenn sie mit aggressivem Verhalten konfrontiert werden“, sagt Rettstadt. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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