Modehaus „Crosby“ in Spenge schließt seine Spielwarenabteilung

Spenge. Es dauert nur noch wenige Wochen. Dann wird die Spielwarenabteilung im Modegeschäft &bdquo;Crosby“ in Spenge der Vergangenheit angehören. Nach gut einem Vierteljahrhundert trennen sich Inhaberin Kerstin Struck und ihre Tochter Janne von den Spielwaren, die sie im Untergeschoss des Hauses viele Jahre erfolgreich angeboten haben. Doch wie kam es zu der Entscheidung, das in Spenge einzige noch verbleibende Spielwarengeschäft zu schließen? &bdquo;Die Überlegung, die Spielwarenabteilung aufzugeben, ist schon seit einiger Zeit vorhanden“, sagt Janne Struck. &bdquo;Vor ungefähr zehn Jahren haben wir gemerkt, dass unsere Kunden für ihre Kinder immer weniger Spielwaren gekauft haben“, ergänzt Mutter Kerstin. Schon damals hätten die beiden die Auswirkungen des immer weiter aufkommenden Online-Handels zu spüren bekommen. Das Kaufverhalten habe sich geändert. &bdquo;Viele Leute kaufen ihren Kindern während des Einkaufs im Drogerie- und Supermarkt Spielwaren“, sagt Janne Struck, sodass &bdquo;die Kinder versorgt sind, wenn sie zu uns kommen“. &bdquo;Die Spielwarenabteilung hat sich einfach wirtschaftlich nicht mehr gelohnt“, sagt Kerstin Struck. Seit den letzten fünf Jahren sei der Umsatz mit Lego, Playmobil und Co. immer weiter in den Keller gegangen. Und genau dort, nämlich im Keller, ereignete sich vor ein paar Monaten ein Vorfall, der das Mutter-Tochter-Gespann endgültig dazu veranlasste, das Geschäft mit den Spielwaren aufzugeben. Wasserschaden war der Ausgangspunkt für die Schließung &bdquo;Im August kam es aufgrund von starken Regenfällen zu einem großen Wasserschaden“, berichtet Kerstin Struck. In Spenge verzeichnete die Feuerwehr damals rund 100 Einsätze wegen vollgelaufener Keller. Sämtliche Kellerräume mit dem Lager und der Verkaufsfläche für die Spielwaren standen unter Wasser, und mussten in aufwendiger Arbeit wieder trockengelegt und gesäubert werden. &bdquo;Im Lagerraum stand das Wasser sogar knöchelhoch“, erinnert sich die 61-Jährige. Dort sorgen aktuell auch noch spezielle Trocknungsgeräte dafür, dass die Feuchtigkeit in Schach gehalten wird. Im Verkaufsraum im Keller zeugt der sich nach oben wölbende Laminatboden vom ganzen Ausmaß des Schadens. &bdquo;Für uns war der Wasserschaden der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat“, sagt Janne Struck. Und somit stand die Entscheidung zur Aufgabe der Spielwarenabteilung fest. In drei oder vier Wochen werde eine Spezialfirma damit beginnen, den gesamten Bodenbelag zu entfernen. Sämtliche Räume im Untergeschoss müssen dann saniert werden. Bis dahin gehe der Ausverkauf der noch vorhandenen Spielwaren, die 40 Prozent günstiger angeboten werden, weiter. &bdquo;Einige Spielsachen waren vom Wasserschaden betroffen, aber der Großteil bleib unversehrt“, sagt die 31-Jährige. Einige Kunden hätten bereits ihr Bedauern geäußert, dass sie künftig keine Spielwaren mehr kaufen könnten. Sie müssen zukünftig nach Bünde, Herford oder Bielefeld ausweichen. &bdquo;Es flossen auch ein paar Tränen, als wir uns dazu entschieden haben, die Spielwaren aufzugeben“, sagt Janne Struck. Sie verbinde auch noch heute viele Kindheitserinnerungen mit der Spielwarenabteilung, die ihre Mutter vor 26 Jahren vom damaligen Vorbesitzer übernommen hatte. Dieser hat &bdquo;mir damals noch dazu geraten, die Spielwarenabteilung zu übernehmen“, sagt Kerstin Struck, &bdquo;da sie so gut lief“. Doch diese Zeiten sind schon lange vorbei. Zu starke Konkurrenz durch den Onlinehandel Auch Sonderaktionen für Kinder – wie zum Beispiel Geburtstagskisten, die von den jeweiligen Eltern mit Spielwaren erstellt werden konnten –, die das Geschäft beleben sollten, konnten nichts gegen die Konkurrenz aus dem Internet ausrichten. &bdquo;Irgendwo finden Kunden online ihre Waren noch günstiger“, sagt Janne Struck. Bei einem solchen Preiskampf sei es schwer, dagegenzuhalten. Mutter und Tochter betonen, dass ihr Modegeschäft aber weiter bestehen werde. Es handele sich nur um die Spielwarenabteilung, die aufgegeben wird. Eine genaue Vorstellung davon, was künftig in dem rund 150 Quadratmeter großen Kellerverkaufsraum angeboten wird, haben die beiden noch nicht. &bdquo;Ich habe hundert Ideen, was wir machen könnten“, sagt Janne Struck, und blickt optimistisch in die Zukunft. Der Einzelhandel habe sich immer gewandelt, &bdquo;und das tun wir auch“, sagt sie.

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