Mehr als 100 Einsätze nach Unwetter für die Feuerwehr in Spenge

Enger/Spenge. Das Gewitter in der Nacht zu Donnerstag hat in Enger und Spenge zusammen für mehr als 140 Feuerwehreinsätze gesorgt. Alle Kräfte waren im Einsatz. In Spenge musste Unterstützung aus Bünde und Kirchlengern angefordert werden. &bdquo;Wir hatten 96 Einsätze und es ist noch kein Ende in Sicht“, sagte Thomas Reschke, Leiter der Feuerwehr Spenge, am Donnerstagmorgen. Bis zum Abend sollten es insgesamt 105 Einsätze werden. Spenge wurde im Kreis Herford damit am härtesten getroffen. Losgegangen sei es am Mittwochabend kurz nach 22 Uhr. Die gesamte Feuerwehr Spenge sei die Nacht über bis circa 5.30 Uhr beschäftigt gewesen. Um circa 7.30 Uhr sei dann die nächste Welle an Alarmierungen eingetroffen, als Gewerbe und Hausbesitzer, die die Überflutung über Nacht nicht mitbekommen hatten, den Schaden bemerkten. Vor allem musste die Feuerwehr überflutete Keller auspumpen. &bdquo;Teilweise stand das Wasser zwei Meter hoch“, sagt Reschke. Fontänen drücken Kanaldeckel hoch Spenge-Mitte war am stärksten betroffen, sagt er. Im Bereich Lange Straße, Arndtstraße, Bussche-Münch-Straße und Bünder Straße rückte die Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen aus. Vor allem an den tiefsten Punkten der Stadt hätte sich das Wasser gesammelt, erklärt Reschke. &bdquo;Auf der Langen Straße wurden Kanaldeckel hochgedrückt. Es kam sogar eine Fontäne heraus“, sagt er. Diese sei zwischen 30 und 40 Zentimeter hoch gewesen. Es gab aber auch Einsätze in Richtung Wallenbrück. Dort war das Gebiet um die Wallenbrücker Straße, die Neuenkirchener Straße und das Industriezentrum betroffen. Zwischenzeitlich wurde Unterstützung aus Bünde und Kirchlengern angefordert. Da Ferienzeit ist, befanden sich auch einige Einsatzkräfte im Urlaub. Die verbliebenen waren komplett im Einsatz. Insgesamt mussten rund 120 Feuerwehrleute ausrücken. Auch die Stadtverwaltung war stark mit den Folgen des Unwetters beschäftigt und dadurch bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen. So sah es in Enger aus In Enger war die Situation auch nicht ohne: Zwischen 22.45 Uhr und 3 Uhr musste die Feuerwehr dort zu 37 Einsätzen in der Nacht ausrücken, sagt Arndt Höpker, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Enger. Am Donnerstagmorgen kamen noch einmal vier dazu. &bdquo;Es war, als wäre da ein riesiger Wassertank, der aufgedreht ist“, berichtet eine Anwohnerin. Sie lebe seit 29 Jahren in Enger und habe nun bei den Unwettern im Juli und August das erste Mal mit Überflutungen im Keller zu kämpfen gehabt. &bdquo;Da haben wir nicht mit gerechnet.“ &bdquo;Es war noch schlimmer als vor drei Wochen“, sagt Karina Dümpelmann. Sie hatte schon häufiger Probleme mit Überflutungen. Dieses Mal hätte ihr Sohn es gerade noch geschafft, die Autos aus der Einfahrt zu fahren, weil sich dort bei Starkregen das Wasser sammelt. Gleiche Problemstellen wie im Juli Betroffen war vor allem der Bereich Enger-Mitte und im Speziellen die Spenger Straße. Schon bei dem großen Gewitter Ende Juli war das der Problembereich für die Feuerwehr gewesen. Damals musste sie zu 67 Einsätzen in Enger ausrücken. Auch in der Widukindstadt waren hauptsächlich Keller überflutet, und auch dort waren vor allem die tiefsten Punkte der Stadt betroffen, sagt Höpker. Eine derartige Unwettersituation habe er noch nicht erlebt. &bdquo;Ich kenne das nicht, dass Anfang August die Bruchwiesen klitschnass sind“, so Höpker. Das Enger Bruch dient eigentlich als Ausgleichsfläche dazu, große Regenmengen aufzunehmen, konnte das in dieser Nacht aber nicht leisten. &bdquo;Außergewöhnliches Starkregenereignis“ &bdquo;Es war ein außergewöhnliches Starkregenereignis“, sagt Guido Strathmann, Leiter der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Enger. &bdquo;Aber dass es jetzt jeden Monat Starkregen gibt, ist schwer zu vermitteln.“ Die Gründe für die Überflutungen seien vielfältig. Zwar sei die Kanalisation für derartige Regenfälle nicht ausgelegt, doch würde das Wasser in der Kanalisation häufig gar nicht erst ankommen. Denn bei so einem Wetter &bdquo;sind die Straßenabläufe schnell verstopft“, sagt Strathmann. Viel Wasser würde sich auch in Regenrinnen sammeln und direkt auf die Grundstücke laufen, also gar nicht in der Kanalisation ankommen. Mehrere städtische Gebäude waren von dem Unwetter betroffen, unter anderem die Realschule, das Widukind-Gymnasium, das Rathaus und das Gartenhallenbad, sagt Strathmann. Auch die Fußballvereine haben wieder unter dem Unwetter zu leiden. An den Kunstrasenplätzen an der Ringstraße und der Kaiserstraße wurde das Korkgranulat weggespült. Das war zuletzt auch schon bei den Unwettern im Juli bei beiden Plätzen passiert. Die Wirtschaftsbetriebe arbeiten nun daran, die Plätze wieder herzurichten. Kulturbad muss eventuell verlegt werden Weil auf der Wiese des Gartenhallenbads noch Wasser steht, sei unklar, ob das angekündigte &bdquo;Kulturbad“ am Samstag vor dem Gartenhallenbad stattfinden kann, sagt Guido Strathmann. Das werde noch geprüft. Im Notfall finden die beiden Kulturbad-Veranstaltungen in der Aula der Realschule, Ringstraße 75, statt. Auch in Enger war die komplette Belegschaft der Feuerwehr im Einsatz. Ungefähr 100 Einstkräfte waren ausgerückt.

Meistgelesen