Stammzellspenderin für junge Mutter aus Spenge gefunden

Spenge. Der Termin steht fest: Am 22. März soll die Stammzelltransplantation für die an Blutkrebs erkrankte Sylvén Benedens aus Spenge stattfinden. Vor kurzem hatten die junge Mutter und ihr Mann Dominik von der Identifizierung eines &bdquo;genetischen Zwillings“ erfahren. Die Diagnose einer akuten Form von Leukämie im Oktober vergangenen Jahres hatte das gesamte Leben der Familie umgekrempelt. &bdquo;Anfang Oktober wurde meine Frau ein bisschen krank, zunächst mit grippeähnlichen Symptomen“, erzählt Dominik Benedens. Im gemeinsamen Urlaub in Belgien habe sich der Gesundheitszustand seiner Frau dann deutlich verschlechtert. &bdquo;Sie konnte nicht mehr richtig sehen“, erinnert sich Benedens. Nach einem Besuch beim Augenarzt sei klar gewesen, dass etwas nicht stimmt. &bdquo;Meine Frau hatte Einblutungen auf beiden Augen“, sagt er. Laut Aussage des Arztes würden derartige Symptome normalerweise nur durch Gewalteinwirkung auftreten. Sofort sei Benedens Frau zur Blutentnahme in ein Krankenhaus in Herford eingewiesen worden. Höchster gemessener Leukozytenwert weltweit &bdquo;Der Leukozytenwert meiner Frau war so hoch, dass das Labor diesen nicht bestimmen konnte“, erzählt Benedens weiter. Nach der erneuten Untersuchung der Blutprobe in einem weiteren Labor dann die erschütternde Diagnose: Blutkrebs. &bdquo;Es wurde ein Leukozytenwert von 1.200.000 gemessen – noch nie zuvor wurde ein solcher Wert weltweit gemessen“, sagt Benedens. Sofort sei Sylvén mit dem Helikopter in eine nahegelegene Klinik geflogen worden. Nach der Diagnose Leukämie hatte die Familie zusammen mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) mit den Worten &bdquo;Sylvén will leben“ dann zu einer Typisierungsaktion aufgerufen. &bdquo;Dabei werden Gewebemerkmale, die Humane Leukozyten-Antigene (HLA), bestimmt“, erklärt Pamela Kölbl von der Spenderneugewinnung der DKMS. Bei den HLA handele es sich um Strukturen auf den Oberflächen der Zellen im Körper, anhand derer das Immunsystem zwischen eigenen und fremden Geweben unterscheiden könne. &bdquo;Wesentlich für den Erfolg einer Transplantation ist die Übereinstimmung der Gewebemerkmale zwischen Patient/Patientin und Spender/Spenderin“, schreibt Kölbl weiter. Dann spreche man von einem &bdquo;genetischen Zwilling“. Aufruf sorgt für 526 Registrierungen Bereits kurze Zeit nach der Einweisung von Sylvén habe die Familie erfahren, dass es mehrere Spender gebe, die passen könnten. Dennoch habe sich Benedens dazu entschieden, einen privaten Aufruf zur Teilnahme an der Typisierungsaktion zu starten. &bdquo;Ich habe ja die Reichweite“, sagt der Spenger Influencer. Kurz vor Weihnachten habe er seine Follower dann über seinen Instagram-Account &bdquo;natuerlich_garten“ aufgerufen, sich als potenzielle Stammzellspender zu registrieren – mit Erfolg. &bdquo;Es gab insgesamt 526 neue Registrierungen durch meine Aufrufe“, sagt Benedens. Nachdem er über die Registrierung und Typisierung bei der DMKS aufgeklärt hatte, habe es positive Resonanz gegeben. &bdquo;In meiner Community waren alle sehr anteilnehmend“, erzählt der Familienvater. Ob die passende Stammzellspenderin nun über die DKMS oder durch Benedens persönlichen Aufruf zur Teilnahme an der Typisierungsaktion gefunden wurde, könne man nicht sagen. Viel wichtiger sei für Benedens jedoch, dass die Spenderin in allen Gewebemerkmalen mit seiner Frau zusammenpasst. &bdquo;Damit ist die Gefahr, dass der Körper meiner Frau die Stammzellen abstößt, sehr gering“, sagt Benedens. &bdquo;Wir haben auch große Angst“ Auf die in etwa zwei Wochen geplante Stammzelltransplantation seiner Frau blicke der Spenger mit einem lachenden und einem weinenden Auge. &bdquo;Wir haben natürlich auch große Angst“, sagt er. Aufgrund der aktuell noch erfolgenden Antikörpertherapie werde das Immunsystem seiner Frau auch nach der Transplantation noch sehr geschwächt sein. &bdquo;Wenn alles gut geht, kann meine Frau fünf bis sechs Wochen nach dem Eingriff dann wieder nach Hause kommen“, sagt Benedens. Nach zwei Jahren könne man davon ausgehen, dass die Transplantation erfolgreich war, nach fünf Jahren ohne Rückfall spreche man dann von geheilt. Für die Behandlung von Sylvén sei neben der Stammzellspende auch eine Blutspende notwendig. &bdquo;Meine Frau bekommt eine ganz neue Blutgruppe – die der Spenderin“, erklärt Benedens. Daher wolle er neben der Relevanz, sich als Stammzellspender zu registrieren, auch explizit auf den Bedarf an Blutspenden aufmerksam machen.

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