Wird Spenges Stadthalle eine Unterkunft für Geflüchtete?

Spenge. Es soll eine Notlösung sein, wenn nichts anderes mehr geht: Die Stadt Spenge will jedoch vorbauen und hat erste grobe Ideen entworfen, wie der Gebäudekomplex der Stadthalle im Fall der Fälle in eine Unterkunft für Geflüchtete umgewandelt werden könnte. Die Pläne sind am Donnerstagabend im Ausschuss für Brandschutz-, Bau- und Immobilienmanagement vorgestellt worden. &bdquo;In der Verwaltung treibt uns aktuell nichts so um wie die Frage ’Wo bringen wir die Menschen unter?’“, sagte Bürgermeister Bernd Dumcke in der Sitzung und betonte: &bdquo;Der Platz wird immer knapper.“ Vor diesem &bdquo;Druck“ habe man sich mit der Frage beschäftigt, ob man nach Auslaufen des Gastronomie-Pachtvertrages Ende Dezember in dem Gebäudekomplex Wohnraum für Geflüchtete schaffen könne. Das solle mit &bdquo;möglichst schlankem Aufwand“ geschehen, sagte Dumcke. Die &bdquo;vorhandenen Strukturen“ sollten genutzt werden. So sehen die ersten Pläne aus Den ersten Ideen zufolge könnten im bisherigen Restaurant im Erdgeschoss - also im vorderen Teil des Gebäudekomplexes zur Marktstraße hin - zwei der Gasträume zu Zimmern umgebaut werden. In dem Raum, wo auch die Theke steht, könnte ein Aufenthaltsraum entstehen, sagte der städtische Abteilungsleiter Thorsten Herklotz. Die vorhandenen Toiletten des Restaurants könnten ebenfalls weiter genutzt werden, ebenso die Küche. Um Dusch-Möglichkeiten zu schaffen, sind Container im Innenhof angedacht. Im Obergeschoss des Gebäudetrakts gebe es bereits eine Wohnung mit mehreren Zimmern. &bdquo;Da muss man nicht viel machen, sie wäre schnell bezugsfertig“, sagte Herklotz im Gespräch mit der NW. Da die Pläne erstmal noch rudimentär sind, kann die Stadt noch keine genauen Angaben machen, wie viele Menschen genau dort untergebracht werden könnten. Im unteren Teil eventuell zehn, in der Wohnung im Obergeschoss möglicherweise noch einmal die gleiche Anzahl, schätzt Herklotz. Stadthalle selbst nur im Notfall nutzen Die Stadthalle im hinteren Teil des Gebäudekomplexes solle nur im äußersten Notfall belegt werden. &bdquo;Das ist eine Wohnsituation, die man sich nicht wünscht“, betonte Dumcke. Dennoch wolle die Stadt diese Option mitprüfen lassen. &bdquo;Um auch diese Notfalllösung im Fall der Fälle ziehen zu können. Denn wir wissen nicht, was im nächsten Jahr noch auf uns zukommt.“ Die Stadt wolle außerdem vermeiden, Sporthallen oder Bürgerhäuser belegen zu müssen, sagte Herklotz. Zu den Kosten für eine mögliche Umnutzung des Gebäudekomplexes konnte die Stadt noch keine Angaben machen. Das Ganze solle jedoch &bdquo;auf ganz schlanke Art und Weise“ hergerichtet werden, betonte Dumcke. Umfangreich investieren wolle die Stadt nicht. Auch welche Anforderungen - Fluchttüren, Brandschutz - auf die Stadt zukämen, sei noch unklar. &bdquo;Wir brauchen Platz - irgendwo“, betonte Ausschuss-Vorsitzender Detlev Kruse. Er fragte auch, ob es in den Außenbezirken nicht auch noch Möglichkeiten gibt, geflüchtete Menschen unterzubringen. Denn: &bdquo;Wir zentrieren sehr stark in Spenges Zentrum“, sagte der UWG-Politiker. So hat die Politik votiert &bdquo;Wir schauen uns im Moment alles an, was überhaupt irgendwie am Markt ist. Aber wir haben so gut wie keine Auswahlmöglichkeiten“, betonte Dumcke. &bdquo;Wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir die Getriebenen sind und nicht mehr die treibende Kraft“, sagte Dirk Cyrus (SPD). Lars Hartwig (CDU) unterstrich, eine mögliche Umwandlung des Gebäudes an der Ecke Marktstraße/Immanuel-Kant-Straße dürfe &bdquo;nicht teurer als eine Containerlösung“ werden. &bdquo;Und uns liegt am Herzen, dass der Vereinssport dort weiter betrieben werden kann.“ Die Kommune will, wie berichtet, zunächst auch Wohncontainer in Spenge-Mitte aufstellen, die Platz für bis zu 88 Menschen bieten sollen. Sie sollen an den schon bestehenden Unterkünften für Geflüchtete an der Bielefelder Straße, der Griesenbruchstraße und der Straße &bdquo;Am Bahnhof“ aufgestellt werden. Die Container würden Anfang kommenden Jahres kommen, sagte Herklotz. Erst wenn die Unterbringungsmöglichkeiten dort nicht ausreichen sollten, käme überhaupt erst der Stadthallen-Komplex zum Tragen. Einstimmig sprach sich der Ausschuss dafür aus, dass die Verwaltung die Maßnahme bauordnungsrechtlich prüfen lässt - mit dem Ziel, bei weiterem Bedarf die Stadthalle zur Unterbringung geflüchteter Menschen zu nutzen.

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