Steigende Kosten: Wird das Schwimmen in diesem Spenger Bad jetzt teurer?

Spenge. Heiße Diskussionen um gestiegene Heizkosten fürs Schwimmbecken musste die Freibad-Interessengemeinschaft (FBI) in Lenzinghausen nicht führen. Im Gegensatz zu vielen anderen Bädern wird das Wasser im Bürgerbad ausschließlich durch die Sonne erwärmt. Und die hat gute Arbeit geleistet: "Im August hatten wir eine Wassertemperatur von 24 bis 25 Grad", sagt FBI-Vorsitzender Sieghart Kröger. Aber einen anderen Kostenfaktor müsse man genau im Blick gehalten. Unter dem Strich sei die Badesaison 2022 gut gelaufen, bilanziert der Vorsitzende. "Der Start war allerdings eher schleppend, weil das Wetter nicht so mitspielte." Der Juli sei vom Besucherzuspruch dann aber aufgrund einer Schönwetter-Phase gut gewesen. Der beste Monat sei der August gewesen. Er habe mit hochsommerlichem Standwetter sehr viele Badegäste angelockt. Rund 10.000 Besucher registrierte das Bad in Spenges Süden zum Ende der Saison. "Damit liegen wir im Schnitt der Jahre zuvor", erklärt Sieghart Kröger. "2016 haben wir das Freibad in Lenzinghausen von der Stadt übernommen. Für uns war es bereits die siebte Saison. " Was der Eintritt bisher kostet Über gestiegene Heizkosten habe man sich keine Gedanken machen müssen, aber man müsse kritisch auf die Entwicklung der Strompreise schauen. Bislang fielen rund 12.000 Euro Stromkosten pro Badesaison an. "Wenn sich beispielsweise die Strompreise verdoppeln sollten, dann würde dies an die Substanz gehen", sagt der Vorsitzende. Was tun? "Eventuell müssten wir dann unsere Eintrittspreise erhöhen." Darüber werde man auch in der Jahreshauptversammlung am 11. November sprechen. Zunächst plädiert Kröger dafür abzuwarten, wie sich die Preise entwickeln und was voraussichtlich an Stromkosten auf die FBI zukommen könnte - und dann in die Kalkulation einzusteigen. "Als Option sollten wir eine Erhöhung des Eintrittspreises dabei in der Hinterhand haben. Denn wir wollen nicht sehenden Auges in ein Defizit laufen." Bislang zahlen Erwachsene 3 Euro Eintritt, Jugendliche (6 bis 16 Jahre) 1,50 Euro, Kinder (bis 5 Jahre) einen Euro. Darüber hinaus können Badegäste Jahres- oder Familienkarten kaufen. Damit der Badebetrieb laufen kann, müssen leistungsstarke Pumpen das Wasser im Becken stetig umwälzen. Und dies kostet Strom. "Wir haben zwei große Pumpen, die 24 Stunden am Tag laufen müssen", erklärt Kröger. Und dies schon vor dem Saionstart. "Wir brauchen in der Regel einen Vorlauf von drei Wochen. Sobald wir Wasser ins Becken einlassen, muss es auch umgewälzt werden." Diesen Zeitpunkt werde man soweit wie möglich nach hinten schieben, denn jede Woche, in der die Pumpen nicht laufen müssen, sparen wir Geld." Wasserverluste reduzieren Aber nicht nur Kosten für Strom und Wasser fallen an, auch notwendige Reparaturen müssen bezahlt werden. Im Technikbereich werde man alte Schieber erneuern müssen, sagt der Vorsitzende. Ebenso werde man das Rohrleitungssystem weiter erneuern müssen, um Wasserverluste zu reduzieren. "70 Meter der Wasserzuleitung haben wir bereits ausgetauscht. Jetzt muss auch die Rückleitung und die Leitung ums Becken erneuert werden." Eine Kamera-Befahrung des Leitungssystems soll Aufschluss über den Umfang der Arbeiten geben. Im kommenden Jahr will die FBI weiter an der Attraktivitätssteigerung des Bades arbeiten. Eine Summe von 5.000 Euro steht dafür zur Verfügung. Davon sollen Sonnenschirme, Liegen und kleine Fußballtore für Kinder angeschafft werden. Die Stammgäste des Lenzinghauser Bades kommen vorwiegend aus Spenge und Enger. Aber es kommen auch Besucher aus Neuenkirchen, Hiddenhausen, Herford und dem Bielefelder Raum. Das Bad ist wegen seiner großen Liegewiese, der familiären Atmosphäre und vor allem wegen seiner 50-Meter-Bahn beliebt.

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