Essen unterm Heizpilz: Was sich die Gastronomen einfallen lassen

Enger/Spenge. Wer essen geht, sitzt in Zeiten von Corona am liebsten draußen. Aber: Die Biergartenzeit ist vorbei. Der Corona-Herbst ist da und mit ihm steigende Infektionszahlen. Für die Gastroszene auch in Enger und Spenge eine Herausforderung. Wie sie sich darauf einstellt. August und September sind für Dimitrios Papadakis gut gelaufen. "Auch im Moment ist es noch okay. Aber seit Anfang Oktober, seitdem die Zahlen wieder steigen, merkt man schon einen Unterschied", sagt der Inhaber des griechischen Restaurants "Ambrosia" am Engeraner Barmeierplatz. Die Arbeit sei etwas zurückgegangen. "Schauen mit Sorge auf die nächsten Monate" Wenn er auf die kommenden Monate schaue und auf das, was da möglicherweise komme, sei da schon eine "Unsicherheit", sagt er. "Der erste Lockdown hat uns einen Schlag gegeben." Und er wisse nicht, wie er einen zweiten Schlag verkrafte. Auch Maik Paulini, Mitinhaber des "Alten Huts" in Spenge, betont: "Wir schauen mit Sorge auf die nächsten vier, fünf Monate." Schon früh hätten sie sich im "Alten Hut" Gedanken gemacht, was nach dem Sommer, nach Ende der Biergartensaison, auf sie zukomme. Um sich auf das Wintergeschäft vorzubereiten, hätten sie darum bei der Kommune angefragt, ob es möglich sei, ein Zelt zu installieren - und die Stadt habe ihr Okay gegeben. "Dadurch können wir jetzt gut 20 Plätze mehr anbieten", sagt Paulini. Und auch jenen Gästen ein Angebot machen, die wegen der Pandemie nicht im Lokal selbst sitzen wollen. So sind die ersten Erfahrungen mit dem Zelt Die zusätzlichen Plätze sind auch in anderer Hinsicht willkommen: Denn wegen der Abstandsregelung seien innendrin 50 Prozent der Sitzgelegenheiten weggefalllen. "Wir können dort nur noch die Hälfte der eigentlich 85 Plätze besetzen." Die ersten Erfahrungen mit dem angemieteten Zelt, in dem Infrarotheizstrahler für Wärme sorgen, seien positiv, betont Paulini: "Es wird angenommen, die Leute finden das gut." Um sein Restaurant gut für den Corona-Winter aufzustellen, will auch Dimitrios Papadakis jetzt ein Zelt mit Heizstrahlern vor der Tür aufstellen. Rund 30 Gäste sollten darin Platz finden. "Mal schauen, wie das laufen wird und ob es genutzt wird." Hotel zu 90 Prozent ausgelastet In Ziegenbruch's Gastronomie am Spenger Blücherplatz läuft momentan noch alles rund: Im Moment merke er trotz der steigenden Corona-Zahlen nicht, dass weniger Gäste kommen, sagt Inhaber Volker Ziegenbruch. "Jeden Abend ist es voll und alle Tische sind besetzt." Wenn es so weiter gehe, müsse er sich keine Sorgen machen. "Aber das hängt davon ab, wie die Zahlen auch im Kreis Herford steigen." Es bleibe abzuwarten, was passiere, wenn der Inzidenzwert weiter klettere. Glücklicherweise sei auch sein Hotel derzeit gut ausgelastet. "Zu fast 90 Prozent", sagt Ziegenbruch. Viele Monteure, die bei heimischen Firmen zu tun hätten, würden bei ihm übernachten. "So lange es den Firmen gut geht, kommen Monteure von außerhalb." Was Ziegenbruch plant Besonders auf den Corona-Winter vorbereiten will sich Ziegenbruch nicht. Sein Restaurant sei gut aufgestellt - mit einzelnen Sitznischen, die durch Glas voneinander abgetrennt seien. Was er aber zusätzlich auf der Terrasse hinterm Haus aufbauen möchte, ist ein winddichtes Pagodenzelt. Drei Tische sollen darin stehen mit Platz für insgesamt 12 Gäste. Den großen Biergarten hinterm Haus will Ziegenbruch im Winter allerdings nicht reaktivieren, durch Zelte oder Heizstrahler zum Beispiel. "Ein großes Zelt kann ich hier auch gar nicht aufbauen", sagt er. Denn es stünden Bäume auf dem Areal und ein Spielgerät. Wenn es nötig werde, wolle er aber ein Zelt vor der Tür aufstellen, zum Blücherplatz hin.

Meistgelesen