Mit 20 Jahren gewählt: Das plant Rödinghausens jüngster Ratsherr

Rödinghausen. Finn Galle hat große Pläne für Rödinghausen. Er möchte Problemlösungen anstoßen und durchsetzen, die die Wiehengemeinde nachhaltig verbessern, er möchte Lokalpolitik bürgernah gestalten und er möchte &bdquo;das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen“. Ziele und Pläne, die er mit vielen Lokalpolitikern in Rödinghausen teilt. Doch eines unterscheidet Finn Galle dabei von den anderen: Er ist gerade einmal 20 Jahre alt und damit das jüngste Mitglied des neu gewählten Gemeinderates in Rödinghausen. Und die Bürgerinnen und Bürger trauen ihm offenbar schon einiges zu. Bei der Kommunalwahl am 14. September holte er in seinem Wahlbezirk Bruchmühlen-Süd die meisten Wählerstimmen und zieht damit per Direktmandat in den Gemeinderat ein. Haustürbesuche waren wichtig im Wahlkampf &bdquo;Ich bin überglücklich“, sagt Galle nun im Gespräch mit der NW. Sicher, dass die Wahl so für ihn ausgehen würde, war er sich vorher nicht. &bdquo;Aufgrund meines Alters und weil ich ja das erste Mal angetreten bin.“ Dass er den Großteil der Wähler in seinem Wahlbezirk für sich gewinnen konnte, habe vermutlich auch daran gelegen, dass er während des Wahlkampfs viele Haustürbesuche gemacht hat. &bdquo;Die waren sehr wichtig, um von Problemen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu erfahren“, berichtet Galle, der selbst in Bruchmühlen aufgewachsen ist und bis heute dort wohnt. &bdquo;Viele in der Nachbarschaft kennen mich, aber wenn man sich sieht, spricht man ja nicht unbedingt über die Probleme in Rödinghausen.“ Lesen Sie auch: Neuer Gemeinderat in Rödinghausen: Lokalpolitiker setzen auf &bdquo;gutes Miteinander“ AfD-Prognosen bewegen zum politischen Engagement Dass sich viele Bürger zum Beispiel eine schärfere Kontrolle der Tempo-30-Zonen in Bruchmühlen wünschen, habe er in Gesprächen bei den Bürgerinnen und Bürgern zu Hause erfahren. Unterstützung beim Haustürwahlkampf hat er auch vom wiedergewählten Bürgermeister Siegfried Lux (SPD) bekommen. Im Gespräch mit der Redaktion wird deutlich, dass Galle seiner neuen Aufgabe als Ratsherr hoch motiviert entgegenblickt. Der 20-Jährige, der sich zurzeit im letzten Jahr seiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik befindet, wisse das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler sehr zu schätzen, wie er sagt. &bdquo;Und ich möchte sie nicht enttäuschen.“ Die Idee, sich politisch zu engagieren, kam Finn Galle vergangenen Winter, als Prognosen zeigten, dass die AfD in Deutschland womöglich deutlich an Stimmen dazugewinnen werde. &bdquo;Das hat mir nicht gefallen“, sagt er. Deshalb habe er den Entschluss gefasst, selbst etwas zu tun &bdquo;und für seine Rechte zu kämpfen“, wie er sagt. Der Eintritt in die SPD sei für ihn am naheliegendsten gewesen, da er aus einer sozialdemokratischen Familie komme. Lesen Sie auch: Siegfried Lux bleibt Bürgermeister in Rödinghausen Jugendliche äußern kuriose Wünsche gegenüber SPD-Mitglied Aktiv wurde Galle dann bereits zur Bundestagswahl im Februar; machte Wahlwerbung vor Ort in Rödinghausen und kam mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch. Kurze Zeit später fragte ihn SPD-Ortsvorsitzender Matthias Sprinke, ob er sich vorstellen könne, für die Kommunalwahl zu kandidieren. &bdquo;Darüber musste ich mir erst einmal Gedanken machen, das ist immerhin eine große Verantwortung“, so Galle. Schließlich entschied er sich für eine Kandidatur – mit Erfolg, wie sich nun zeigte. Vor seinem Eintritt in die SPD hatte Finn Galle nur wenige Berührungspunkte mit Politik, wie er selbst sagt. Geschweige denn mit Kommunalpolitik. &bdquo;Weil man vor allem als junger Mensch davon nichts mitbekommt“, sagt Galle. Der 20-Jährige habe selbst einige Freunde, die ihr Wahlrecht am 14. September nicht genutzt hätten. &bdquo;Weil sie unter anderem nicht wussten, was man bei einer Kommunalwahl überhaupt wählt.“ Dass viele Menschen in seinem Alter keinen Bezug zur Kommunalpolitik haben und nicht wissen, was auf kommunalpolitischer Ebene eigentlich so entschieden wird, merkt er auch bei seinen Mitschülern in der Berufsschule. &bdquo;Die fragen mich dann zum Beispiel: ’Kannst du Dönerpreis 3,50 Euro machen?’“, erzählt Galle schmunzelnd. .responsive23-MYRhIdtM0SIUoQcK-bar-horizontal-gemeinderatswahl-wahl-complete { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-MYRhIdtM0SIUoQcK-bar-horizontal-gemeinderatswahl-wahl-complete { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-MYRhIdtM0SIUoQcK-bar-horizontal-gemeinderatswahl-wahl-complete { padding-top: 142.86%; } } 20-jähriges Ratsmitglied ist hoch motiviert Nah an jungen Leuten dran sein: Das sei ihm zufolge kommunalpolitisch in den vergangenen Jahren auf der Strecke geblieben. Und das will er ändern. Als künftiger Ratsherr möchte er aktiv auf gleichaltrige Menschen zugehen, deren Meinungen einholen und sie vertreten. Die Themen seiner älteren Wähler wolle er dabei aber nicht außer Acht lassen, betont er. Dass er dazu immer auf die Unterstützung und Expertise seiner Fraktionskollegen zurückgreifen könne, gebe ihm Rückhalt. Und wie bereitet sich das jüngste Ratsmitglied nun auf seine ersten Sitzungen ab November vor? &bdquo;Erst einmal setze ich mir einen Direktlink zum Ratsinformationssystem“, sagt Galle und lacht. Gemeinsam mit anderen neu gewählten SPD-Vertretern wolle er sich außerdem demnächst politische Sitzungen im Haus des Gastes anschauen – bis November finden die noch in der alten Zusammensetzung statt. Dass mit seinem Ratsmandat in den nächsten fünf Jahren eine Menge Arbeit auf ihn zukommt, sei ihm bewusst. &bdquo;Aber ich bin bereit, anzupacken“, sagt der 20-jährige Finn Galle. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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