Auf diesen Straßen in einer kleinen Gemeinde im Kreis Herford kracht es besonders oft

Rödinghausen. Darüber dürfte sich die Gemeinde Rödinghausen nicht freuen: Die Unfallzahlen in der Wiehengemeinde sind zuletzt sprunghaft angestiegen. Waren die Zahlen in den vergangenen Jahren relativ konstant (2019: 30 Unfälle, 2020: 26, 2021: 29), sticht das Jahr 2022 mit 41 Straßenverkehrsunfällen heraus. Rödinghausen ist von Rang 339 der 396 Gemeinden auf Rang 205 hochgeschossen. Neun Personen sind bei den Unfällen im vergangenen Jahr schwer verletzt worden, 29 Menschen leicht. Ein Mensch ist auf Rödinghauser Straßen sogar tödlich verunglückt. Der besagte Unfall ereignete sich im Mai 2022, als eine vierköpfige Gruppe Motorradfahrer auf der Oberbauerschafter Straße von Kirchlengern in Richtung Rödinghausen unterwegs war. In einer Rechtskurve auf Höhe der Donoer Straße kam einer der Biker ins Schleudern und stürzte mit seiner Maschine. Er rutschte über den linken Fahrbahnrand und prallte dort gegen einen Baum. Ein Ehepaar aus den Kreis Minden-Lübbecke kam in dem Moment hinzu. Die Frau leistete Erste Hilfe und leitete laut Polizei zusammen mit den drei weiteren Motorradfahrern erste Maßnahmen zur Reanimation des 68-jährigen Motorradfahrers aus Bohmte ein. Ein Team des Rettungsdienstes führte die Wiederbelebungsmaßnahmen später weiter und forderte einen Rettungshubschrauber an. Die Reanimation blieb allerdings erfolglos und der Mann starb kurz darauf noch an der Unfallstelle. Unfallhäufigkeit hat stark zugenommen Wie aus den Daten des Statistischen Landesamtes Informationen und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) hervorgeht, liegt die Unfallhäufigkeit je 1.000 Einwohner in Rödinghausen mit 4,1 unterhalb des Kreiswertes von 5,0. Bünde und Herford liegen mit 5,0 Unfällen je 1.000 Einwohner an der Spitze, gefolgt von Vlotho (4,9) und Hiddenhausen (4,6). Die niedrigste Unfallhäufigkeit weist Spenge mit 3,3 auf. Was auffällt: In allen Kommunen des Kreises Herford hat die Unfallhäufigkeit im Vergleich zum Vorjahr stark zugenommen. Schaut man sich NRW-weit um, liegt die Stadt Winterberg im Sauerland mit acht Unfällen pro 1.000 Einwohner im negativen Sinn vorne. Die niedrigsten Werte mit jeweils 2,2 Unfällen je 1.000 Einwohner sind für Schlangen im Kreis Lippe, Laer im Kreis Steinfurt und Wickede (Ruhr) im Kreis Soest ermittelt worden. Über den Unfallatlas werden nicht nur Zahlen aufgelistet, auch die Orte der gemeldeten Unfälle und Häufigkeiten nach Straßenabschnitten werden ersichtlich. Auf der Bruchstraße, nahe des Kreisels in Bruchmühlen, sind beispielsweise vier Unfälle passiert. Auch in einzelnen Abschnitten der Kilverstraße ist es zu Unfällen gekommen, im gesamten Straßenverlauf wurden ebenfalls vier Unfälle registriert. Auf einem kleinen Abschnitt der Bünder Straße, zwischen Zum Nordbach und Werkstraße, wurden zwei Unfälle verzeichnet. Unfallkommission bei vielen ähnlichen Unfällen Das deckt sich auch mit den Unfallschwerpunkten, die die Polizei Herford in ihrer Verkehrsstatistik aufführt. Hier wird die Kilverstraße im Bereich Brüchmühlener Straße / In der Lage angegeben. Ebenso die Bünder Straße im Einmündungsbereich mit der Hansastraße sowie im Kreuzungsbereich Werkstraße / Knüelweg. Bei der Bruchstraße ist die Ein- und Ausfahrt bei Aldi und Edeka angegeben. Straßenabschnitte werden zu Unfallhäufungsstellen erklärt, &bdquo;wenn die Zahl gleicher Unfallarten, gleicher Unfalltypen oder gleicher Unfallursachen dort einen bestimmten Wert überschreitet“, hatte Kreissprecher Patrick Albrecht einst gegenüber der NW erläutert. Heißt konkret: Wenn es an einer Stelle immer wieder zu ähnlichen Unfällen kommt, werden Experten der Unfallkommission des Kreises Herford tätig. Das Gremium besteht aus Mitarbeitern des Straßenverkehrsamts, der Polizei, den Straßenbaulastträgern der Städte und Gemeinden und des Kreises sowie dem Landesbetrieb Straßen NRW. Sie versuchen dann, die Verkehrssituation über verschiedene Maßnahmen zu verbessern.

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