Rödinghausen In einer Woche geht's los: Kreisstraße wird zur Baustelle

Rödinghausen. Die Bahnhofstraße in Rödinghausen hat Alleen-Charakter. Die alten Bäume am Straßenrand sorgen für diesen Flair. Eine Fahrt auf der Straße kann dennoch mitunter holprig werden. In der Fahrbahndecke sind kleinere, aber auch größere Schlaglöcher sowie Risse. Deshalb will der Kreis Herford - es handelt sich um die Kreisstraße 23 - die Fahrbahn erneuern. Eigentlich war die Sanierung der Bahnhofstraße für vergangenen Herbst geplant. Doch für die Arbeiten hätte es zu diesem Zeitpunkt keine adäquate Umleitung für die Schulbusse gegeben, hieß es aus dem Kreishaus. Die Arbeiten wurden deshalb verschoben - auf diese Sommerferien. Nun werden die Arbeiten in einer Woche starten, am 28. Juni geht's los. Das teilt Kreis-Sprecher Patrick Albrecht auf Anfrage mit. Die Kosten werden sich nach Kreis-Angaben auf circa 800.000 Euro belaufen. "Erneuert werden soll die Fahrbahn beider Abschnitte der Bahnhofstraße", sagt Albrecht. Der erste Abschnitt geht von der L 876 (Bünder Straße) bis zur K 22 (Waghorster Straße) und der zweite Abschnitt wiederum von der K 22 (Waghorster Straße) bis zur L 557 (Hansastraße). Die Sanierung erfolge in mehreren Abschnitten: Wegen der Umleitungsproblematik würden beide Straßenabschnitte nacheinander abgearbeitet, sagt der Kreis-Sprecher. "Es werden neue Asphaltdeckschichten eingebaut. Im Zuge der Maßnahme wird auch der fahrbahnbegleitende Rad- und Gehweg - etwa von Höhe Rüschener Straße/Werkstraße bis zur Bahnüberführung - saniert", beschreibt Albrecht das Vorhaben. Ursprünglich gab es ganz andere Pläne Durch die Arbeiten komme es zu Sperrungen, eine Umleitung wird eingerichtet. "Der Anliegerverkehr wird bis zu den Asphaltierungsarbeiten ermöglicht", so Albrecht. Bis zum Ende der Sommerferien soll die Sanierung abgeschlossen sein. Ursprünglich war für die Bahnhofstraße, die von der Hansastraße durch Bieren verläuft, etwas ganz anderes geplant: Die Straße sollte ausgebaut, teilweise verbreitet und mit einem Geh- und Radweg ausgestattet werden. Denn gerade für Radfahrer ist die kurvige und teils schlecht einsehbare Strecke nicht ungefährlich. Doch der Ausbau ist vom Tisch. Der Grund liegt an einem zentralen Bauwerk, das ziemlich mittig der Straße liegt: die Bahnbrücke in Bieren, bei der es sich um ein einbogiges Überführungsbauwerk mit Tonnengewölbe aus dem Jahre 1899 handelt. Denn die historische Bahnbrücke wurde unter Denkmalschutz gestellt und kann deshalb nicht, wie geplant, erneuert werden. Die Bogenbrücke hätte beim Ausbau der Bahnhofstraße auf 4,50 Meter erhöht werden sollen, damit auch größere Fahrzeuge darunter her passen. Die Fraktion "WiR" (Wir in Rödinghausen) hatte im Jahr 2019 den Antrag gestellt, die alte Brücke in die Denkmalliste eintragen zu lassen. Die politischen Gremien stimmten dafür. So wurde das Großprojekt bereits während der Planung gestoppt. Und es wird vorerst keinen neuen Geh- und Radweg an der Bahnhofstraße geben. Die Bahnhofstraße ist eine wichtige Verbindungsstrecke in der Wiehengemeinde. Nach Angaben des Kreises Herford sind auf dem Abschnitt von der Bünder Straße bis zur Waghorster Straße täglich circa 2.300 Fahrzeuge unterwegs – davon sind zwischen acht und neun Prozent Lkw. Auf dem zweiten Abschnitt sind es täglich circa 900 Fahrzeuge, davon sind etwas mehr als sieben Prozent Lkw. Als die Hansastraße aufgrund der Brückenerneuerung im Jahr 2017 gesperrt war, nutzten viele ortskundige Autofahrer die Bahnhofstraße, um nach Rödinghausen zu kommen. Das ging an der Straße nicht spurlos vorbei. Nun ist hier Besserung in Sicht.

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