Kultur trotz Baustelle: Bahnhofsverein Löhne sucht neue Event-Location

Löhne. Wenn am 29. August die Band &bdquo;Hammerfest“ im Alten Wartesaal spielt, ist das vorerst die letzte große Veranstaltung des Bahnhofsvereins &bdquo;Löhne umsteigen“. Denn im Herbst startet endlich der Umbau des Bahnhofsgebäudes. Es soll in Zukunft weiterhin und noch mehr &bdquo;Dritter Ort“ sein, dann mit der Stadtbücherei als Dreh- und Angelpunkt. Das freut den Verein, der sich für den Erhalt und die Verwandlung des historischen Gebäudes in einen Ort für alle seit Jahren engagiert. Das heißt aber auch, dass sich &bdquo;Löhne umsteigen“ für die Umbauzeit etwas überlegen muss. Klar war schon lange, dass der Verein, der das Konzept &bdquo;Dritter Ort“ in enger Zusammenarbeit mit Verwaltung und Politik maßgeblich für den Bahnhof vorangetrieben hat, nicht einfach Pause machen will. Schließlich wolle man den Löhnern in der Umbauzeit weiter im Gedächtnis bleiben, betont Vereinsvorsitzender Egon Schewe. &bdquo;Die große Frage war jedoch, welche Location ist für uns die richtige“, ergänzt Günter Willig aus dem Vereinsvorstand von &bdquo;Löhne umsteigen“. Bei seiner Suche habe der Verein verschiedene Aspekte berücksichtigt. Die Nähe zum Bahnhof etwa, die Größe, vorhandene Infrastruktur, die Atmosphäre und natürlich auch die Kosten. Auch ob das Mobiliar aus dem Bahnhof dorthin mitgenommen werden kann, ist eine nicht unwichtige Frage. &bdquo;Schließlich müssen wir hier alles raus räumen“, sagt Willig. Und die Möbel seien einstmals ja auch gespendet worden. Nähe, Kosten, Zugänglichkeit Während einige Orte, die lange als Möglichkeiten gehandelt wurden, dann doch nicht verfügbar waren, ist zumindest ein Ort hinzugekommen, den die Vorstandsmitglieder als besonders gut geeignet bewerten. Die endgültige Entscheidung treffen jedoch die Mitglieder bei einer Versammlung Anfang August. Im direkten Bahnhofsumfeld hatte sich der Verein ursprünglich gleich mehrere Orte angeguckt. Das ehemalige AOK-Gebäude oder auch das kleine Restaurant schräg gegenüber wurden diskutiert. Beide haben zwischenzeitlich leer gestanden, sind aber schon wieder in neuen Händen. Noch verfügbar wäre das Sonnenstudio am Erich-Maria-Remarque-Platz. Alle diese Orte hätten den Vorteil, in Sichtweite des Bahnhofs zu sein. &bdquo;So hätten wir hier weiter einen Stützpunkt“, meint Egon Schewe. Dem gegenüber stehen bei diesen Objekten jedoch relativ hohe Kosten für Miete oder Renovierung. Für den Verein spielt das eine nicht unwichtige Rolle. Dieses Jahr gibt es für den Betrieb des Dritten Orts im Bahnhof noch einmal 40.000 Euro Fördermittel, nächstes Jahr schrumpft das auf 30.000 Euro. Danach ist vorerst keine Förderung vorgesehen. So sei es auch kaum vorstellbar, für die Umbauzeit dauerhaft Personal einzustellen, das bei einem Stützpunkt am Bahnhof zur Verfügung stehe. &bdquo;Sporadisch geht das, aber nicht dauerhaft“, sagt Willig. Lesen Sie auch: 10 Millionen Euro für den Löhner Bahnhof Als Gast unterkommen Ein Gebäude mit zu nutzen, das ohnehin schon für Veranstaltungen gedacht ist und wofür der Verein keine allzu hohen Mietkosten kalkulieren muss, wurde so zur logischen Alternative. Über städtische Einrichtungen wie die Werretalhalle oder die Stadtbücherei sei nachgedacht worden, hier müsse aufgrund der Fülle der Veranstaltungen, vor allem in der Werretalhalle, aber sehr langfristig geplant werden. Und auch wenn der Verein immer in enger Kooperation mit der Stadt arbeitet, fehle hier dann ein wenig das Alleinstellungsmerkmal zwischen den städtischen Kulturveranstaltungen. Angefragt habe der Verein außerdem bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) für die Tagesstätte in Löhne-Bahnhof, die immerhin noch recht nah ist. &bdquo;Aber die AWO hatte hier schon andere Pläne“, berichtet Egon Schewe. Schon besser sah es da aus mit dem Gemeindehaus Mahnen der evangelischen Kirchengemeinde Gohfeld. Auch dieses liegt nicht weit entfernt, wenn auch in zweiter Reihe hinter der Matthäuskirche. Es könnte sofort genutzt werden und Platz für Veranstaltungen sei auch genug, meint Günter Willig. &bdquo;Das ist ja ein riesiger Komplex. Und die Gemeinde hat auch ein Interesse daran, dass das genutzt wird.“ Kontakte zwischen Kirchengemeinde und Vorstand sind auch vorhanden. Das andere Löhner Wahrzeichen Recht neu dazugekommen ist nun noch eine andere Alternative, die zwar so gar nicht nah am Bahnhof ist, aber dafür auch eine historische Kulisse: das Schloss Ulenburg. &bdquo;Das ist das zweite polit-emotionale Objekt in Löhne neben dem Bahnhof“, sagt Egon Schewe. Vor Kurzem habe sich der Vorstand ein Bild von den Möglichkeiten im Schloss Ulenburg gemacht, nachdem man ursprünglich nur einen Ort für das Mobiliar aus dem Bahnhof gesucht habe. &bdquo;Wir waren positiv überrascht“, berichtet Willig. Die Räume im Erdgeschoss seien für die Veranstaltungen des Bahnhofsvereins geeignet und die jesidische Glaubensgemeinschaft, die das Schloss vor zehn Jahren gekauft hat, habe sie sehr freundlich empfangen. &bdquo;Die wollen das Schloss auch mehr öffnen für die Löhner Bevölkerung“, sagt Willig. Eine Kooperation mit dem etablierten Verein &bdquo;Löhne umsteigen“ könne hier vieles vereinfachen. &bdquo;Ähnlich wie jetzt im Bahnhof könnten Veranstaltungen am Wochenende mit Führungen verbunden werden.“ Es könnten Open-Air-Konzerte im Sommer vor der Schlosspark-Kulisse organisiert werden. Und: &bdquo;Finanziell wäre das für uns auch überschaubar“, sagt Schewe. Dass sich hier schon ein Favorit abzeichnet, ist kaum zu überhören. Eine endgültige Entscheidung zum Übergangsquartier für &bdquo;Löhne umsteigen“ fällt Anfang August jedoch die Mitgliederversammlung, bei der Für und Wider der unterschiedlichen Optionen diskutiert werden soll. Übrigens: Ganz gleich, wohin die Reise geht, heißt das nicht, dass der Bahnhofsverein den Bahnhof während der Bauzeit links liegen lässt. Noch gebe es zwar keine festen Pläne, soweit es nach den Sicherheitsbestimmungen möglich ist, soll es aber auch auf der Baustelle Veranstaltungen geben. &bdquo;Das hat ja auch was“, meint Günter Willig. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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