Experte in Löhne zur Frage: Gibt es mehr psychische Erkrankungen als früher?

Löhne. Gibt es mehr seelische Erkrankungen als früher? Wie funktioniert Cannabis als Medizin? Und wie wirkt eine schwere Krankheit auf die Psyche? Das sind kurz gefasst die Fragen, denen sich die drei Vorträge widmen, die in der Löhner Berolina Klinik am Donnerstag, 6. November, beim &bdquo;Symposium Psychosomatik“ im Mittelpunkt stehen. Ganz bewusst seien Themen mit einer gesamtgesellschaftlichen Relevanz gewählt worden, die sowohl ein Fachpublikum als auch eine breitere Öffentlichkeit ansprechen sollen, sagt Torsten Passie vom Chefarzt-Team der Klinik. &bdquo;Das Programm ist darum auch auf Laien eingestellt.“ Das Symposium sei als Auftakt dafür gedacht, die regelmäßigen Veranstaltungen in der Berolina Klinik wieder aufleben zu lassen, die wegen der Corona-Pandemie zunächst unterbrochen wurden, erklären Andree Gleißner, Geschäftsführer der Klinik, und seine Stellvertreterin Kristin Schwagmeier. Es habe zwar nach dem Ende der pandemiebedingten Einschränkungen schon die eine oder andere Veranstaltung gegeben, &bdquo;jetzt planen wir aber endlich wieder ein großes Symposium“, sagt Schwagmeier. Auch interessant: Löhner Berolina-Klinik setzt auf ungewöhnliches Modell - und zählt zu den besten Deutschlands Die Anzahl der Besucher vor Ort ist begrenzt, 200 Menschen können insgesamt teilnehmen, darunter Patienten und Mitarbeitende der Berolina-Klinik, die natürlich eingeladen werden, sagt Schwagmeier. Es gebe aber ein Kontingent für externe Teilnehmer. Und: &bdquo;Mit einem Livestream wollen wir so vielen Menschen wie möglich die Teilnahme ermöglichen. Das geht sogar spontan und man kann sich einen oder mehrere Vorträge raussuchen und passend einwählen“, erklärt Schwagmeier. Was mit Cannabis möglich ist Gestartet wird die Veranstaltung um 17 Uhr mit einer kurzen Begrüßung durch Andree Gleißner und die Chefärztin Martina Henkel. Um 17.15 Uhr beginnt dann der erste Vortrag: &bdquo;Krankheitsverarbeitung: Nebensache oder komplexe Herausforderung?“ Darüber spricht die Ärztin Elisabeth Petrow, die selbst aufgrund einer schweren Krankheit lange im Krankenhaus war und ihr gesamtes Leben umstellen musste. &bdquo;Sie berichtet darüber aus der Insiderperspektive“, sagt Chefarzt Passie, der zusammen mit ihr dazu ein Buch geschrieben hat. &bdquo;Das Thema ist für Außenstehende oft schwer erschließbar, da unterschiedliche Personen mit ganz unterschiedlichen Krankheiten auch sehr individuell umgehen“, erklärt er. Lesen Sie auch: Löhner Psychiater gibt Tipps für einen positiven Umgang mit einer Welt voller Krisen Ab 18 Uhr ergreift Passie dann selbst das Wort. Das Thema: &bdquo;Cannabis als Medizin?“ Der Titel sei bewusst mit einem Fragezeichen versehen, da viele Menschen gar nicht wüssten, wie Cannabis wirkt und warum es überhaupt als Medizin eingesetzt werden könnte, sagt er. Passie ist nicht nur Chefarzt an der Berolina Klinik, sondern auch Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Er ist außerdem Experte im Bereich psychoaktiver Substanzen und war längere Zeit in einer Spezialpraxis für den medizinischen Einsatz von Cannabis tätig. Entsprechend gut kennt er sich mit Studien und Forschungen zu dem Thema aus. Ob es um die Wirkungsweise geht, den Faktor der Sucht oder auch um die Frage nach der Fahrtüchtigkeit, wenn Cannabis zu Therapiezwecken eingesetzt wird. &bdquo;Es ist enorm, was damit bewirkt werden kann“, erklärt er. &bdquo;Darum finde ich immer rätselhafter, warum man da so gegen angeht.“ Gibt es mehr psychische Erkrankungen? Nach einer kurzen Pause ergreift ab 19 Uhr dann Frank Jacobi das Wort. Er ist Professor für klinische Psychologie und Psychotherapie an der psychologischen Hochschule Berlin. Er spricht zu der Frage: &bdquo;Haben seelische Erkrankungen in den letzten 20 Jahren zugenommen?“ Torsten Passie verrät hier schon einmal einen Teil der Antwort: &bdquo;Die Anzahl der Erkrankungen hat nicht zugenommen, nur die Anzahl der Diagnosen.“ Das habe nicht nur mit einer erhöhten Akzeptanz in der Bevölkerung zu tun, sondern auch mit einem höheren Wissensstand unter anderem in den Hausarztpraxen zu psychischen Erkrankungen und zur Psychosomatik. Jacobi werfe hier einen fundierten Blick auf die tatsächliche Situation. Auch zur aktuellen Versorgungssituation psychisch Kranker werde Jacobi einiges berichten. Drei hochinteressante Themen also, die am 6. November besprochen werden. Im Anschluss gibt es im Speisesaal der Berolina Klinik noch einen Imbiss. Wer vor Ort teilnehmen möchte, kann sich noch bis spätestens 27. Oktober anmelden. Das geht unter diesem Link. Dort können Interessierte sich ebenfalls für den Livestream anmelden. Das ist auch am Veranstaltungstag noch möglich. Weitere Infos gibt es unter: www.berolinaklinik.de

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