10 Millionen Euro für den Löhner Bahnhof

Löhne. Zehn Millionen Euro hat Regierungspräsidentin Anna-Katharina Bölling im Gepäck. Zehn Millionen, die 82 Prozent der voraussichtlichen Kosten für den Umbau des Löhner Bahnhofs entsprechen. Auf diesen Förderbescheid, nun überreicht durch die Bezirksregierung Detmold, haben die Stadt Löhne, der Bahnhofsverein &bdquo;Löhne umsteigen“ und natürlich auch die ausführenden Architekten lange gewartet. Jetzt kann das Projekt in die nächste Phase gehen. &bdquo;Ich habe leider keinen Geldkoffer dabei“, scherzt Bölling zum Auftakt ihrer Rede im Alten Wartesaal des Löhner Bahnhofs. &bdquo;Es gibt nur Papier. Papier, das es aber in sich hat.“ Papier, das Bürgermeister Bernd Poggemöller schließlich mit sichtlicher Freude an sich nimmt und schnellstens sicher verstaut. Auch Egon Schewe, Vorsitzender von &bdquo;Löhne umsteigen“, freut sich über dieses Weihnachtsgeschenk: &bdquo;Wir haben lange gewartet. Denn ohne den Förderbescheid können wir nicht anfangen, und den haben wir jetzt in der Hand.“ Schließlich ist dieser Bescheid der Startschuss für eins der größten Projekte in der Stadt. Der Bahnhof soll saniert werden, die Stadtbücherei als moderne Open Library einziehen, er soll Raum für Kultur, Vereine und alle Bürgerinnen und Bürger bieten als sogenannter Dritter Ort. Umgesetzt wird das von den Architekten des Büros Baulampe aus Bielefeld. Drehscheibe und Treffpunkt Der Bahnhof und seine Neugestaltung ist zentraler Bestandteil des Innenstadtentwicklungskonzepts (ISEK), das aber natürlich die gesamte Innenstadt in den Blick nehme, betont der Bürgermeister. &bdquo;Wir wollen etwas für die Menschen anbieten.“ Und dem Bahnhofsprojekt mit dem Konzept des Dritten Orts komme hier große Bedeutung zu. Lesen Sie auch: Wo das Bücherherz schlägt: So soll der Löhner Bahnhof nach dem Umbau aussehen Poggemöller dankt in seiner Rede denen, die dazu beigetragen haben, dass es nun so weit gekommen ist. Den Ehrenamtlichen von &bdquo;Löhne umsteigen“, darunter Günter Willig und Irene Esser als Triebkräfte der ersten Stunde und Egon Schewe als aktuellem Vorsitzenden. Er dankt auch den Mitarbeitenden der Fachämter der Stadt Löhne, die das Projekt vorangetrieben haben. Und der Bezirksregierung, die den gesamten Prozess von Anfang an begleitet habe. &bdquo;Und zwar nicht als übergeordnete Behörde, sondern auf Augenhöhe.“ Der Bahnhof werde mit dem Umbau nicht nur Drehscheibe einer zukunftsweisenden Mobilität. Er liefere auch eine mögliche Antwort auf eine der großen Fragen: &bdquo;Wie wollen wir in Zukunft miteinander leben?“ In einem Löhne, das seit einiger Zeit wieder wächst – Poggemöller hat eigens Grafiken zum Bevölkerungswachstum der Werrestadt mitgebracht – kommen unterschiedlichste Menschen zusammen. Und ein Ort, ungezwungen zusammenzukommen, genau das sei, was der Dritte Ort im Bahnhof schaffen soll. &bdquo;Das ist besonders wichtig gerade in Zeiten, in denen die Antidemokraten an die Türen klopfen“, sagt Poggemöller. Besonders erfolgreiches Projekt seiner Art Auch Bölling betont in ihrer Rede ebenfalls die Bedeutung von Begegnungsräumen, Dritten Orten zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, für die Demokratie. &bdquo;Da, wo Gemeinschaft lebendig ist, da ist wenig Platz für Einsamkeit und Vereinzelung.“ Diese Begegnungen, der Austausch, die Diskussionen zwischen ganz unterschiedlichen Menschen seien Grundlage, die Demokratie am Leben zu halten. Projekte dieser Art gebe es im Förderprogramm Dritte Orte einige, wie erfolgreich da das Löhner Bahnhofsprojekt sei, zeige sich auch an den jetzt bewilligten zehn Millionen Euro Fördergeldern. &bdquo;Das ist hier gelungen, weil viele Menschen Kraft, Mut, Herzblut und ganz viel Arbeit hineingesteckt haben“, sagt die Regierungspräsidentin. Jetzt, wo die zehn Millionen Euro schwarz auf weiß übergeben sind, geht die nächste Phase der Arbeit los. Im Herbst 2025 soll der Umbau voraussichtlich starten. Zeit, das Geld auszugeben, ist bis 2028.

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