Trotz großer Umsätze: Dieser große Löhner Markthändler sorgt sich um seine Zukunft

Löhne. Lara Hülsmann schwärmt von den Tomaten. &bdquo;Die sind schon jetzt besonders lecker“, sagt die Mitarbeiterin der Gärtnerei Ulenburg. Mit einer Kollegin und einem Kollegen steht sie immer mittwochs auf dem Wochenmarkt in Bad Oeynhausen und samstags in Herford. Die Wochenmärkte sind für die Gärtner aus Ulenburg eine wichtige Säule für ihren Umsatz. Vor dem Hintergrund, dass der Löhner Wochenmarkt mit dem Abschied des letzten Standes wohl für immer geschlossen hat, haben wir mit den Biogärtnern darüber gesprochen, wie sie die Zukunft der Wochenmärkte beurteilen. &bdquo;Wir können uns nicht beklagen. Wir haben hier viele Stammkunden“, sagt Hülsmann. Das wird auch während des Fototermins am Stand auf dem Wear-Valley-Platz in Bad Oeynhausen deutlich. Die drei Mitarbeiter haben viel zu tun. Kunden lassen sich beraten, nehmen auch mal was zum Probieren mit. Eine Mutter kauft mit ihrem kleinen Kind ein. &bdquo;Statt der Scheibe Wurst gibt es bei uns Banane“, sagt der Kollege von Hülsmann und gibt dem Kind lächelnd eine Banane. Auf dem Bad Oeynhausener Wochenmarkt ist die Zahl der Kunden in letzten Monaten noch gewachsen. &bdquo;Es gab hier lange zwei Gemüsestände, der eine hat im letzten Jahr aufgegeben“, sagt Lara Hülsmann. Nicht, weil zu wenig Kunden dort das Gemüse gekauft haben. &bdquo;Die mussten den Stand wegen Personalmangel schließen.“ Davon habe zwar der Stand der Ulenburger profitiert. &bdquo;Wir haben aber auch große Schwierigkeiten, Leute zu finden“, sagt sie. Wochenmarkt in der Nähe: Diese sechs Wochenmärkte gibt es im Kreis Herford zu entdecken Schließung wegen Personalmangel Dieses Problem hätten sehr viele Markthändler. &bdquo;Bis zum letzten Jahr gab es hier in der Mitte des Marktplatzes einen Blumenstand. Auch der hat aufgegeben, weil die Mitarbeiter fehlten“, sagt Hülsmann. Dieser Stand fehle besonders, weil die Blumenkäufer oft keine Stammkunden der anderen Händler waren. &bdquo;Die haben dann unser Angebot gesehen und mal wieder auch bei uns eingekauft“. In der Gärtnerei Ulenburg sind Susanne Bahners und Simon Marks für die Wochenmärkte zuständig. Sie sorgen dafür, dass die Marktstände mit Gemüse beliefert werden und koordinieren das Personal. &bdquo;Die Arbeit an den Marktständen macht viel Spaß“, sagt Bahners. Zu den Stammkunden entstehe über die Jahre eine enge Bindung. Herausfordernd sind die Arbeitszeiten. &bdquo;Der Verkauf beginnt immer um 7 Uhr. Je nach Temperament der Mitarbeiter dauert der Aufbau 1 bis 2 Stunden. Manche wollen es morgens eher ruhig angehen lassen und fangen entsprechend früher an“, sagt Simon Marks. Das bedeutet dann je nach Entfernung des Marktstandorts, dass die Mitarbeiter zwischen 3 und 5 Uhr losfahren müssen. Die Lkw mit dem Gemüse werden ab dem Mittag des Vortages beladen. &bdquo;So können wir beim selbst geernteten Gemüse immer garantieren, dass die Ernte nicht länger als 24 Stunden her ist“, sagt Marks. Je nach Jahreszeit ist das Sortiment sehr unterschiedlich, das auf den Löhner Äckern der Gärtnerei wächst. Zurzeit sind es verschiedene Salatsorten, Kräuter und Radieschen. Um das Angebot möglichst vielfältig zu machen, wird Biogemüse zugekauft oder schon im Herbst eingelagert. Die Tomaten kommen aus Spanien. &bdquo;Es dauert noch, bis unsere Tomaten hier in Löhne reif sind“, sagt Bahners. Die Möhren aus dem letzten Herbst werden im Kühlhaus gelagert. Besonders gute Umsätze am Wochenende Besonders gut sind die Umsätze auf den Marktständen freitags und samstags. &bdquo;Da wird besonders viel gekauft, weil dann gerne gekocht wird. Die Kunden kaufen dann ganz gezielt ein oder lassen sich inspirieren. Manchmal machen wir auch eine Kochberatung.“ Bahners und Marks betonen ebenfalls, dass die Vielfalt der Händler für einen erfolgreichen Wochenmarkt entscheidend ist. &bdquo;Dazu gehört ein guter Käsestand ebenso wie ein Fleischer mit seinen Spezialitäten und natürlich auch der Olivenmann“, sagt Marks. Die Kunden der Ulenburger kämen, weil sie von der Qualität des Gemüses überzeugt seien. &bdquo;Dafür sind sie auch bereit, etwas mehr Geld als im Supermarkt zu bezahlen. Dafür bekommen sie eine gute Beratung, können was probieren und in sehr kleinen Mengen kaufen“, sagt Bahners. Wer bei den Ulenburger Biobauern kauft, der sorge auch dafür, dass die heimischen Böden, auf denen das Biogemüse angebaut wird, gesünder seien, weil diese nicht mit Pestiziden belastet würden. Der Wochenmarkt als solcher spiele ebenso eine wichtige Rolle. &bdquo;Der Einkauf auf einem Wochenmarkt hat einen unmittelbaren Effekt darauf, was mit der Landwirtschaft in unserer Region passiert“, sagt Bahners. Einkaufen in OWL: Diese besonderen Markthallen gibt es in OWL – und das erwartet Kunden Märkte sind überlebenswichtig für die Gärtner Für die Gärtner aus Löhne sind die Wochenmärkte überlebenswichtig. Zwei Drittel ihres Umsatzes machen sie mit dem Verkauf des Gemüses auf den Märkten und ein Drittel mit der Vermarktung an Großhändler. Auf zwölf Märkten sind die Ulenbuger vertreten: Bielefeld, Hauptmarkt: samstags, Bielefeld, Ostmarkt: mittwochs und freitags, Bielefeld, Siegfriedplatz: mittwochs, Lemgo: mittwochs und samstags, Herford: dienstags und samstags, Bünde: donnerstags und samstags, Bad Oeynhausen: mittwochs, Bad Salzuflen: dienstags und samstags, Enger: freitags, Hameln: mittwochs und samstags, Hannover, Stephansplatz: freitags, Hannover, Linden: samstags. In Bünde musste der Dienstag als Markttag wegen Personalmangel gestrichen werden. Das könnte erst der Anfang sein. Fahrerinnen und Fahrer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Ständen werden dringend gesucht, sind aber kaum zu finden. &bdquo;Das ist schon frustrierend. Wir haben das Gemüse und die Infrastruktur, uns fehlen die Menschen“, sagt Simon Marks. Von Bielefeld bis Höxter: Die bekanntesten Wochenmärkte für regionale Produkte in OWL

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