Löhner Feuerwehr im Dauereinsatz: Die spektakulärsten Einsätze 2024

Löhne. Am Freitagabend präsentierte Wehrführer Christian Ehlert die Jahresbilanz der Feuerwehr in der Werretalhalle. Schon vor der Halle wurde durch die zahlreichen Feuerwehrautos deutlich, dass die Wehr zur Jahresarbeitstagung geladen hatte. Im Jahr 2024 rückte sie zu ähnlich vielen Brandeinsätzen wie im Jahr 2023 aus. 81 waren es im vergangenen Jahr, 78 im Jahr davor. Gefordert war die Feuerwehr durch deutlich mehr technische Hilfeleistungen. Die summierten sich auf 347 (2023: 287.) Neben zum Teil aufwendigen Lösch- und Rettungsarbeiten gab es auch mehrere sehr ungewöhnliche Einsätze. Einer davon beschäftigte die Feuerwehr mehrere Tage. Gleich zweimal brannte es auf dem Gelände der Firma Schulten an der Brückenstraße. Am 24. Mai stand eine Halle des Entsorgungsunternehmens im Vollbrand, als die Feuerwehr eintraf. &bdquo;Das war schon ziemlich aufwendig. Wichtig war, dass wir das Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude verhindern konnten“, sagt Ehlert im Pressegespräch vor der Präsentation. Dort musste das Löschwasser aufgefangen werden, bevor es für eine Kontamination gesorgt hätte. Rund zwei Monate später musste die Feuerwehr erneut zu Schulten ausrücken. Mehrere Mulden brannten am Abend des 31. Juli. Bei diesem Einsatz war der Schaden deutlich geringer. Mann aus brennender Wohnung gerettet Ein Menschenleben retteten die Feuerwehrleute bei einem Wohnungsbrand in Obernbeck am 20. Juli. &bdquo;Da herrscht dann immer eine besondere Anspannung, wenn sich noch Menschen in einer brennenden Wohnung befinden“, sagt Ehlert. Wie gefährlich die Situation war, zeigt ein Foto. Auf dem Bild ist zu sehen, wie dichter Rauch aus der Wohnung ins Treppenhaus dringt. &bdquo;Wir konnten den Mann rechtzeitig retten“, sagt der Feuerwehrchef. Außergewöhnlich war der Einsatz der Löhner Feuerwehr am 8. August auf dem Bahngelände. Auf Höhe der Löhner Straße war ein RRX-Zug gestrandet. Der Regionalzug hatte seine Fahrt dort abgebrochen, weil die Klimaanlage des Zuges ausgefallen war. &bdquo;So was hatten wir noch nicht. Fahrgäste haben den Notruf gewählt. Nicht etwa der Lokführer oder das Bahnunternehmen“, sagt Ehlert. Die Feuerwehr entschied, die 150 Fahrgäste aus dem stickigen Zug zu evakuieren. Sie konnten vor dem Zug frische Luft schnappen. In einem anderen Zug ging es für die Fahrgäste dann weiter. Wenige Tage später, am 14. August, folgte der nächste Großeinsatz der Feuerwehr. Ein fettes Regengebiet hatte sich über Löhne-Ort und Löhne-Bahnhof festgesetzt. Nicht nur Keller wurden geflutet. &bdquo;In dieser Nacht waren alle Löhner Einheiten im Einsatz. Mehr als 100 Kräfte mussten koordiniert werden. In einem Wohnhaus war nicht nur der Keller vollgelaufen. Auch im Erdgeschoss stand das Wasser zehn Zentimeter hoch“, sagt Ehlert. Ernstfall statt Übung Deutlich aufwendiger als erwartet entwickelte sich ein besonderer Einsatz am 21. November. &bdquo;Wir wurden gegen 15 Uhr wegen einer beschädigten Gasleitung alarmiert“, erinnert sich Ehlert. Zu solchen Alarmierungen komme es wegen Straßenbauarbeiten immer wieder mal. &bdquo;In diesem Fall war aber eine Hauptversorgungsleitung betroffen“. Das führte dazu, dass mehrere Tausend Haushalte zum Teil rund zwei Tage nicht heizen konnten. Die unterbrochene Gasversorgung habe nicht nur Feuerwehr und Netzbetreiber, sondern auch das Rote Kreuz und viele Stellen der Stadt lange beschäftigt. &bdquo;Ein ähnliches Szenario wollten wir schon länger zum Gegenstand einer Übung machen. Manche Dinge erledigen sich von selbst“, sagt Ehlert mit einem Augenzwinkern. Die Feuerwehr war 2024 stark gefordert. Auch der Großbrand bei Relux Anfang März 2025 macht deutlich, wie wichtig es für eine Stadt ist, eine leistungsfähige Feuerwehr zu haben. Die Schlagkraft hängt entscheidend davon ab, dass es genug gut ausgebildete Feuerwehrleute gibt. Bisher funktioniert es gut, leistungsfähigen Nachwuchs schon in der Jugendfeuerwehr auszubilden. 112 Jugendliche sind zurzeit in den verschiedenen Löschgruppen aktiv. &bdquo;Wir haben schon seit vielen Jahren die größte Jugendfeuerwehr im Kreis“, sagt Stadtjugendwart Matthias Petermann. Es gelinge, viele Jugendliche zu begeistern, später in die eigentlichen Löschgruppen zu wechseln. &bdquo;Das hat auch mit dem Programm ,Ausbildung und Einsatz’ zu tun. Ab 16 kommen die Jugendlichen mit zu den Einsätzen. Sie dürfen zwar noch nichts machen, bekommen aber eine Menge mit. Das motiviert zusätzlich“, sagt Petermann. Fahrtraining auf dem Truppenübungsplatz Übungen, Schulungen und Ausbildung sind auch bei erfahrenen Feuerwehrleuten ein wichtiger Bestandteil der ehrenamtlichen Arbeit. Die koordiniert der stellvertretende Wehrführer Marvin Haase. Neben zahlreichen Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene gibt es auch spezielle Ausbildungsmodule. &bdquo;Wir haben zum Beispiel ein Fahrsicherheitstraining auf dem Verkehrsübungsplatz in Bielefeld gemacht und waren zum Fahrtraining auf dem Truppenübungsplatz Senne“, sagt Haase. Mit Blick auf die zunehmenden Phasen längerer Trockenheit wurde auch die Bekämpfung von Vegetationsbränden geübt. In Löhne gibt es 420 Feuerwehrleute. 49 davon sind im Hauptamt Feuerwehrleute. 9 befinden sich in der Ausbildung im Bereich des Rettungsdiensts. Der wird seit Anfang 2025 vom Kreis getragen. In der Einsatzatzabteilung sind 182 Feuerwehrleute im Ehrenamt aktiv. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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