„Jeden Wahlbezirk holen“: Dieser Löhner SPD-Kandidat will Bürgermeister werden

Löhne. Christian Antl ist der Kandidat der Löhner SPD für das Amt des Bürgermeisters. Amtsinhaber Bernd Poggemöller (SPD) hatte seine Partei im April 2024 darüber informiert, dass er für eine dritte Amtszeit nicht zur Verfügung steht. Im Alten Wartesaal stellten sich der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Christian Antl und Daniel Schneider zur Wahl, der erst seit Herbst Mitglied der SPD ist. Das Ergebnis fiel sehr klar aus. Auf der Stadtverbandsdelegiertenkonferenz entfielen von den 70 abgegebenen Stimmen 56 auf Christian Antl und elf auf Daniel Schneider. Es gab zwei Enthaltungen, eine Stimme war ungültig. Nach der für viele SPD-Mitglieder überraschenden Entscheidung von Bernd Poggemöller, nicht wieder anzutreten, begann in der Partei die Suche nach einem Kandidaten oder einer Kandidatin für die Spitzenkandidatur bei der Kommunalwahl im September. Eine Findungskommission gründete sich. Schnell war klar, dass es ein Wahlkampf unter Männern werden würde. Zunächst zeichnete sich ein Dreikampf ab: Christian Antl, Daniel Schneider und Luca Bartelheimer trauten sich den Job im Rathaus zu. Nachdem Bartelheimer im Dezember seinen Rückzug erklärt hatte, blieben zwei Kandidaten übrig. Die Wahl im Team gewinnen Antl und Schneider stellten sich in den Ortsvereinen vor und halten auf der Stadtverbandsdelegiertenkonferenz im Alten Wartesaal vor der Wahl kurze Reden. Christian Antl macht den Anfang. Das historisch schlechte Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl nimmt ihn mit. &bdquo;Wir haben die Wahl krachend verloren, die AfD hat sich verdoppelt. Die Republik verändert sich. Mich trifft besonders, dass Stefan Schwartze seinen Wahlkreis nicht gewonnen hat“, sagt er. Lesen Sie auch: Nach Absage der Podiumsdiskussion: AfD übt scharfe Kritik an Löhner Bürgermeister In seiner Rede stellt er den Teamgedanken in den Vordergrund. &bdquo;Ich möchte die Wahl mit Euch gemeinsam gewinnen und die Lebensverhältnisse der Menschen in Löhne verbessern“, sagt er zu den versammelten Parteimitgliedern. Die SPD könne mit großem Selbstbewusstsein in den Wahlkampf gehen. &bdquo;Wir haben die bessere Politik und das bessere Personal.“ Verschiedene Punkte stellt er in seiner Rede besonders heraus. Sie werden sicher auch in das Wahlprogramm der Löhner SPD einfließen. Es sei wichtig, kontinuierlich in die Infrastruktur zu investieren. &bdquo;Wir werden die Grundschule Löhne-Ort neu bauen“, nennt er ein Beispiel. Löhne müsse eine Stadt bleiben, in der das Soziale auch in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle spiele. Er ist optimistisch, dass sich die Stadt einmal mehr aus der schwierigen Haushaltslage befreien könne. &bdquo;Wir dürfen die Stadt nicht kaputt sparen.“ Respektvoller Umgang Er werde im Fall seiner Wahl sich immer dafür einsetzen, dass die Wirtschaft gute Bedingungen in der Stadt habe und gute und sichere Arbeitsplätze erhalten und schaffen könne. Allerdings dürfe der Klimaschutz nicht aus den Augen verloren werden. Nur so bleibe eine Stadt zukunftsfähig und lebenswert. Daniel Schneider setzt in seiner Rede andere Schwerpunkte. Er bedankt sich, dass die SPD einen Kandidaten, der nicht in der Löhner SPD verwurzelt ist, eine Chance gegeben hätte. Es sei ein immer sehr wertschätzender, offener und respektvoller Umgang bei den Vorstellungsrunden in den Ortsvereinen gewesen. &bdquo;Was kann der für Löhne bringen“, hätten sich viele gefragt. Eine Menge, davon zeigt er sich in seiner kurzen Rede überzeugt. Lesen Sie auch: Neu im Bundestag: Wie Joachim Ebmeyer (CDU) die SPD-Bastion Kreis Herford/Bad Oeynhausen erobert hat &bdquo;Es braucht mutige Entscheidungen. Besonders in dieser Zeit. Mit Demokratie spielt man nicht“, sagt er mit Blick auf das gute Ergebnis für die AfD bei der Bundestagswahl. Er traue sich zu, eine Verwaltung zu führen und immer im engen Dialog mit den Bürgern zu stehen. Er sei von Herzen dankbar für die Erfahrung. Und schließt mit dem Satz: &bdquo;Lasst uns bitte immer wieder genau hinsehen, wenn es um die Zukunft der Demokratie geht.“ Ein ehrgeiziges Wahlziel Die Wahl geht dann ganz schnell und bringt ein eindeutiges Ergebnis. 70 Delegierte stimmen ab, 56 für Christian Antl, elf für Daniel Schneider. Es gibt zwei Enthaltungen und eine ungültige Stimme. Christian Antl bedankt sich für die große Unterstützung und lässt sich von den SPD-Genossen feiern. Er dankt auch Daniel Schneider für den fairen Wahlkampf um die Kandidatur. Der sieht das genauso. Es sei immer ein sehr respektvoller Umgang auf Augenhöhe gewesen. &bdquo;Ich wünsche Christian Antl alles Gute“, sagt er. Antl formuliert in seiner kurzen Dankesrede ein ehrgeiziges Ziel: &bdquo;Wie bei der letzten Kommunalwahl nehmen wir uns vor, wieder jeden Wahlbezirk zu holen.“ Antl gehört zu den Urgesteinen der Löhner SPD. Der 51-Jährige ist seit 1994 Mitglied der Partei und führt den Stadtverband seit Oktober 2023. Er ist auch stellvertretender Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Sollte er gewählt werden, könnte er eine Familientradition fortsetzen. Sein Schwiegervater ist Altbürgermeister Werner Hamel. Antl ist mit dessen Tochter Kerstin verheiratet. Antl arbeitet als Firmenexperte bei der &bdquo;Debeka-Versicherung“. Am Tag nach der Kandidatenwahl zieht Daniel Schneider Bilanz. &bdquo;Es war eine herausfordernde und spannende Reise für mich“, sagt er. Es habe sich immer richtig angefühlt, in die SPD eingetreten zu sein. Als absoluter Quereinsteiger habe er wertvolle Erfahrungen gesammelt. &bdquo;Trotz der Niederlage hat sich das definitiv gelohnt.“ Er sei dankbar für viele Gespräche und Begegnungen. Die Vorstellungsrunden in den Ortsvereinen seien &bdquo;nie unfair, aber herausfordernd gewesen.“ Er wolle politisch aktiv bleiben. &bdquo;Ich muss prüfen, ob ich mich weiter parteipolitisch engagiere. Mein Engagement für Löhne und die Gesellschaft verfolge ich auf jeden Fall weiter“. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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