Werden immer weniger: Löhner Amphibien können noch helfende Hände gebrauchen

Löhne. Es reichen sechs bis acht Grad Celsius. &bdquo;Dann laufen sie los.“ Die Amphibien. Friedhelm Diebrok vom Naturschutzbund (NABU) im Kreis Herford will mehr Werbung für die Tiere machen, die bald wieder ihre alljährliche Wanderung zu ihrem Laichgewässer starten. Denn ihre Reise ist eine gefährliche, sie kreuzt zum Teil viel befahrene Straßen. Jahr für Jahr braucht es darum immer wieder die helfenden Hände von Ehrenamtlichen, um den stark gefährdeten Fröschen, Kröten & Co. über diese tödlichen Hindernisse zu helfen. Die Ehrenamtlichen sammeln die Tiere an den Stellen ein, an denen Schutzzäune verhindern, dass sie direkt auf die Straße laufen. Die Amphibien landen stattdessen in Eimern, die in regelmäßigen Abständen am Zaun platziert sind. In Löhne werden aktuell noch an vier Orten Schutzzäune aufgestellt, an der Bünder Straße, der Hahnenstraße, In den Tannen und an der Ulenburger Buchenallee. Bis vor Kurzem haben beim Sammeln auch die Bundesfreiwilligen im Umweltamt der Stadt Löhne unterstützt. Aktuell gibt es diese aber nicht. Was die größte Bedrohung ist &bdquo;Darum braucht es derzeit verstärkt ehrenamtliche Hilfe“, erklärt Friedhelm Diebrok. Der NABU unterstütze den Amphibienschutz in Kooperation mit der Stadt, dem Kreis Herford und Straßen NRW, die als Träger der jeweiligen Straßen dafür zuständig sind. Sie stellen die Zäune und Eimer auf und die Ehrenamtlichen wechseln sich damit ab, die Eimer zweimal, an ruhigen Stellen mindestens einmal am Tag zu kontrollieren, dort gefundene Tiere zu dokumentieren und sie schließlich über die Straße zu tragen. Das ist echte Handarbeit. Eine regelmäßige Kontrolle der Eimer ist notwendig, damit die Tiere nicht austrocknen oder andere unerwünschte Gäste an die Eimer gehen. Waschbären hätten diese inzwischen als Buffet für sich entdeckt und auch für Störche, Graureiher, Elstern und andere, auf deren Speiseplan die Amphibien stehen, sind sie dort einfache Beute. &bdquo;Amphibien haben viele Feinde.“ Lesen Sie auch: Krötenschutz in einer alten Tongrube in Löhne Die größte Bedrohung sei jedoch der Mensch, sagt Diebrok. Und die Gefahren auf der jährlichen Wanderung sind nur ein Teil des Problems. Bei den Laichgewässern handelt es sich um stille Gewässer, unter anderem kleine Tümpel und Teiche, die rar geworden sind. &bdquo;Es sind einfach viele Gewässer weggemacht worden.“ Und neue Angebote nehmen die Amphibien so schnell nicht an. &bdquo;Sie gehen dahin, wo sie selbst geschlüpft sind.“ Teil des Lebenszyklus Und nach dem Laichen fängt die Rückwanderung an. Die dauert länger und wird nicht mehr geschützt. &bdquo;Das richtige Drama kommt dann. Zu Tausenden machen sich kleine Frösche auf den Weg dorthin, wo sie ihre Nahrung finden“, erklärt der Naturschützer. Von einem Gelege mit rund 3.000 Eiern blieben nach zwei Jahren nur zwei oder drei erwachsene Tiere übrig. Eine Wahl haben die Amphibien bei ihrer Wanderung übrigens nicht. Es gehört zu ihrem Lebenszyklus dazu, im Frühjahr zu ihrem Laichgewässer zurückzukehren, erklärt Diebrok. &bdquo;Die Erdkröte ist noch mit die häufigste Art, die wir einsammeln.“ Insgesamt gingen die Zahlen stark zurück. Einige Arten werden immer seltener gesehen, zum Beispiel der Braunfrosch. Der Schutz bei der Amphibienwanderung sei wichtig, entscheidend sei aber auch das Schaffen von Lebensräumen. &bdquo;Dazu kann jeder beitragen, indem er seinen Garten naturnah gestaltet.“ Das helfe nicht nur den Amphibien, sondern etwa auch Insekten, die wiederum für die heimischen Lurche eine wichtige Nahrungsquelle sind. &bdquo;Und eine Verbesserung für uns Menschen ist das auch“, meint Diebrok. Mehr Werbung für die unscheinbaren Tiere Der NABU wolle in diesem Jahr verstärkt auf die Gefährdung der Amphibien aufmerksam machen. Dafür sollen an einigen wichtigen Wanderungspunkten außerdem Plakate aufgestellt werden, die die Autofahrer zur Rücksicht für die unscheinbaren Tiere auffordern. Wer den Kröten, Fröschen, Molchen, Unken und Salamandern ganz aktuell bei ihrer bald startenden Wanderung helfen möchte, könne sich gerne beim NABU im Kreis Herford melden. Ein paar neue Mitstreiter habe der NABU gerade schon bei einem Treffen gewinnen können, zusätzliche Hilfe sei aber immer willkommen. Die Helfer organisieren ihre Einsätze am Schutzzaun in WhatsApp-Gruppen. &bdquo;Wer mitmachen will, kann sich gerne an uns wenden.“ Kontakt unter nabu.herford@ewe.net oder Tel. 05223 904163. Mehr Infos: www.nabu-im-kreis-herford.de 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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