Löhner Schüler - so entdecken sie durch Experimente die MINT-Fächer

Löhne. Schon zum dritten Mal finden am Städtischen Gymnasium Löhne an der Albert-Schweitzer-Straße die &bdquo;MI(N)T-Mach-Tage“ statt. Ziel des Tages ist es, Schülerinnen und Schülern der fünften und sechsten Jahrgangsstufen für naturwissenschaftliche Fächer zu begeistern. Was dabei natürlich nicht fehlen darf, sind spannende Experimente, die die neugierigen Kinder selbst durchführen können. Auf den Fluren vor den naturwissenschaftlichen Räumen ist einiges los, immerhin haben dort etwa 120 Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen einen ganzen Tag lang Unterricht, einen Tag zuvor waren es die fünften Klassen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um normalen Unterricht, sondern um Stunden voller Experimente in den MINT-Fächern, also Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. &bdquo;Wir möchten bei den Kindern schon gleich in der fünften und sechsten Klasse das Interesse für die Fächer wecken oder es fördern, wenn es bereits da ist“, erklärt Lehrerin Stefanie Neufeld-Busse, die als Initiatorin der Projekttage seit dem ersten Mal 2023 die Planung übernimmt. Froh ist sie dabei, dass die Schule durch den Umbau vor wenigen Jahren an Kapazitäten gewonnen habe: &bdquo;Wir haben acht Räume für Naturwissenschaften, das ist genau die Anzahl, die wir brauchen, ebenso ist die moderne Ausstattung natürlich von Vorteil.“ Schüler bauen ein Stickflip-Experiment nach Neufeld-Busse übernimmt den Technik-Unterricht. Dafür spielt sie auf der Tafel ein Video ab, auf dem das zu sehen ist, was die Sechstklässler nachbauen sollen: ein Stickflip-Experiment. Konkret sollen sie Holzstäbe so ineinander verweben, dass sie sich, wenn sie losgelassen werden, sprunghaft trennen. &bdquo;Die explodieren“, sagt einer der Sechstklässler dazu. Eine Mitschülerin sieht eher eine Ähnlichkeit im Tierreich: &bdquo;Grashüpfer sind klein und springen dann ganz hoch.“ Kaum ist die Anleitung an der Tafel besprochen worden, geht es auch schon los und die Dosen mit den Stäbchen werden abgeholt. Zügig haben Ben und Yaruslav den Dreh raus, sodass sie bald die beiden langen Tische vollgebaut haben. Ben lässt los und innerhalb weniger Sekunden springen die Stäbchen aus der Reihe, die Aufmerksamkeit der ganzen Gruppe verschiebt sich darauf. Stärkung der Klassengemeinschaft Anders als im normalen Unterricht sind die einzelnen Klassen in zwei Hälften aufgeteilt, die getrennt voneinander unterrichtet werden. &bdquo;Das ist gut, weil die Kinder so zu zweit arbeiten können, statt in einer Gruppe mit vier oder mehr Leuten“, findet Neufeld-Busse. Dann komme es nämlich vor, dass einzelne Kinder nichts oder nur wenig machen können. Lesen Sie auch: Nachwuchsmangel: Weniger MINT-Studenten in Deutschland Außerdem ermögliche es den Lehrern, viel individueller auf die Gruppen zu achten und ihnen besser zu helfen. Schließlich seien die Projekte auch da, damit es jeder mit einer kurzen Einführung ausprobieren könne, so die Lehrerin. Die kleinen Gruppen würden zudem der Klassengemeinschaft nützen, da die Klassenlehrer die Einteilung übernähmen und so darauf achten könnten, dass die Beziehungen in der Klasse gestärkt werden. Zusätzlich unterstützen engagierte Schülerinnen und Schüler der höheren Jahrgangsstufen die Fachlehrer, um ebenfalls Fragen zu klären oder Hilfe zu leisten. In der Vorbereitung darauf sind die Experimente auch schon ausprobiert worden, so hat das Stickflip-Experiment in deutlich längerer Form schon in der Sporthalle für Staunen gesorgt. Wie funktioniert ein Tintenkiller? Während die Sechstklässler bei Stefanie Neufeld-Busse weiter bauen, geht es im Raum nebenan bei Hans Sussiek chemischer zu. Denn dort wird der Frage nachgegangen, wie eigentlich ein Tintenkiller funktioniert. In drei Petrischalen wird destillierte Tinte gesammelt. In eine kommt zudem Tintenkiller, in eine andere Tintenkiller und Zitronensaft. Die Kinder stellen fest: &bdquo;Der Tintenkiller macht die Tinte farblos.“ Mit Zitronensaft wiederum, wird die Lösung wieder blau. Diese Beobachtungen und Erklärungen werden mit der Unterstützung des Chemielehrers verschriftlicht, ähnlich zu einem klassischen Versuchsprotokoll. Langfristige Ziele Versuchsprotokolle werden in den späteren Jahrgangsstufen wichtiger, das Anleiten an diese Anforderungen geschehe also bewusst. &bdquo;Es gibt in der siebten und achten Klasse schon neue Projekte und Ideen, um auf diesen MINT-Tagen aufzubauen“, erzählt Stefanie Neufeld-Busse. Es seien etwa Projekte zu &bdquo;Jugend forscht“ geplant. In Zukunft wolle sie außerdem schauen, wie die Oberstufe dabei eingebunden werden kann. Es gebe zum Beispiel manchmal entsprechende Projektkurse. 2029 soll in Nordrhein-Westfalen ein fünftes Abiturfach eingeführt werden, wodurch erstmals zwei Naturwissenschaften als Prüfungsfächer gewählt werden könnten. Neufeld-Busse wolle dafür Vorbereitungen treffen. Eine weitere Idee für die Zukunft ist, Informatik in die MINT-Tage einzugliedern. &bdquo;Das ist in der sechsten Klasse schon als Unterrichtsfach vorgesehen“, sagt die Lehrerin, es gebe aber noch zu wenig Lehrkräfte. Trotzdem bessere sich die Lage durch Fortbildungen. Bedeutung von Federn für Vögel In der Biologie-Einheit spielt Informatik keine Rolle, dafür schauen sich die Sechstklässler die Federn von Vögeln an. In verschiedenen Versuchen haben sie sich die Funktion von Federn veranschaulicht und was sie so wichtig für die fliegenden Tiere macht. &bdquo;Wir haben uns eine Feder mit Öl angeschaut und warum das schlecht für Vögel ist, wenn sie zum Beispiel von einem Ölunfall betroffen sind“, berichtet Pia Taron. Die Gruppe hat schnell die Antwort parat: &bdquo;Wenn die Vögel dann nass werden, geht das Wasser nicht weg und dann werden sie zu schwer, um zu fliegen.“ Die Feder ist auch unterm Mikroskop betrachtet worden, wo sie &bdquo;wie Wimpern“ aussehe, findet einer der Schüler. Nun geht es hier ebenfalls darum, die Experimente und Beobachtungen zu erklären. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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