Erweiterung: Raumnot an der Realschule Schloß Neuhaus soll bald ein Ende haben

Paderborn. Die Realschule Schloß Neuhaus kämpft mit Raumnot – seit Jahren. Daher ist – ebenfalls seit Jahren – ein Erweiterungsbau geplant. Nachdem der sich immer wieder verzögerte, wird es nun konkret: Ostern 2025 soll der von der Realschule ersehnte Baustart erfolgen, Ende 2026 soll der Neubau bezugsfertig sein. Das teilte jetzt Tobias Zenke vom städtischen Gebäudemanagement (GMP) im zuständigen Bezirksausschuss mit. Ein dreigeschossiger Bau am Amtsweg soll innerhalb eineinhalb Jahre hochgezogen werden. Dieser bietet künftig Platz für fünf neue Klassenräume, fünf Fachräume, einem Lehrerzimmer und einem Kiosk. &bdquo;Das hilft uns enorm“, sagte Leiter Philipp Beil gegenüber der &bdquo;NW“. Seit dem Beschluss vor gut sieben Jahren, dass die Realschule fünfzügig wird, sei der Raumbedarf klar gewesen. Da rund die Hälfte der 860 Schülerinnen und Schüler mit dem Rad kommt – &bdquo;wir sind eine Fahrradschule“ –, entsteht unter den neuen Schulräumen ein Fahrradkeller. Der Neubau wird mit dem Bestandsgebäude, das die Realschule am Amtsweg nutzt, verbunden. Hier sind aktuell zehn Klassen der fünften und sechsten Jahrgangsstufe untergebracht. Hauptstandort der Schule sind die Räumlichkeiten im benachbarten Schloss. Sorge vor Baulärm in direkter Schulnähe Dass die Baugenehmigung mittlerweile eingereicht wurde und ein Baustart in Sicht ist, stimmt die Lokalpolitik freudig. Längst überfällig sei der Erweiterungsbau gewesen, sagte beispielsweise Bernhard Schaefer (CDU). Seine Fraktion sowie die von Bündnis 90/Die Grünen brachten das Thema im jüngsten Bezirksausschuss auf die Tagesordnung. Dort verwies Birgit Hüppmeier (Bündnis 90/Die Grünen) auf den zu erwartenden Baulärm: &bdquo;Das stört den Unterricht beider Schulen wahrscheinlich erheblich“, sagte sie. Lesen Sie auch: CDU fordert Realschulerweiterung in Schloß Neuhaus &bdquo;Beider“ Schulen, da die Sertürnerschule direkt an den Neubau grenzen wird. Die Beeinträchtigungen sollen so gering wie möglich gehalten werden, etwa durch einen Bauzaun aus Holz, sagte Zenke. Aber: &bdquo;Bauen geht nicht ohne Geräusche.“ .responsive23-SZUhlzmOAIxGeyjf-map-241121-erweiterung-realschule-sn { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-SZUhlzmOAIxGeyjf-map-241121-erweiterung-realschule-sn { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-SZUhlzmOAIxGeyjf-map-241121-erweiterung-realschule-sn { padding-top: 142.86%; } } Leiter der Sertürnerschule fühlt sich zu wenig eingebunden Die Sertürnerschule ist jedoch auch über den Baulärm hinaus in das 10,1 Millionen Euro teure Projekt involviert. Denn sie muss Teile ihres Schulhofs für die Realschulerweiterung abgeben. Dieser Umstand – genauer gesagt die Kommunikation darüber – hatte zuletzt für Unmut bei Förderschulrektor Daniel Kleinehellefort gesorgt. &bdquo;Lange war uns kommuniziert worden, dass wir nur einen ein Meter breiten Streifen des Hofs verlieren“, so Kleinehellefort im &bdquo;NW“-Gespräch. Dass der Streifen nun aber rund acht Meter breit sein wird, habe ihn überrascht. Er meint, dass er seitens der Stadt Paderborn mehr hätte eingebunden werden sollen. Dabei gehe es ihm insbesondere um die Dimension des Erweiterungsgebäudes, das er als &bdquo;massiven Bau“ bezeichnet. &bdquo;Ich wurde dazu nicht gefragt“, sagt er. Zwar wird der Neubau so ausgerichtet sein, dass die Schüler der einen Schule in der Regel nicht in die Klassenräume der anderen Schule gucken können und umgekehrt. Das Realschulgebäude entstehe aber in so unmittelbarer Nähe vieler Klassenfenster der Förderschule, dass Kleinehellefort ein &bdquo;Gefühl der Enge“ befürchtet, und dass das Unterrichten etwa durch starke Ablenkung erheblich erschwert werde. Dies sei gerade deshalb relevant, da es sich bei seiner Schülerschaft um eine Gruppe mit &bdquo;mannigfaltigen Einschränkungen“ handle. Schulhof wird womöglich in der Zukunft erweitert Begeisterung löst das Neubau-Projekt bei ihm also gewiss nicht aus. &bdquo;Aber damit müssen wir jetzt leben“, sagte er. Dass die benachbarte Realschule dringend Zusatzräume benötigt, dafür habe er vollstes Verständnis. &bdquo;Ich sehe deren Not.“ Er betonte auch, dass er zum Realschulleiter Beil ein gutes Verhältnis pflege. Beil zufolge gibt es einen Kompromiss: &bdquo;Wir kriegen das Gebäude und die Sertürnerschule einen tollen neuen Schulhof.“ Denn auch wenn der Sertürner-Schulhof trotz Verkleinerung noch rechtliche Rahmenbedingungen erfüllt, soll langfristig der Bereich aufgewertet und womöglich erweitert werden. Im Bezirksausschuss ins Gespräch gebracht wurde dafür eine Teilfläche des Parkplatzes zwischen Schule und Residenzbad. Laut Tobias Zenke würden denkbare Ersatzflächen geprüft. Nach Meinung von Realschulleiter Beil werde es spannend, wie man Hofflächen für beide Schulen kreiert, ohne dass sich die zwei Schülerschaften in die Quere kommen. Lise-Meitner-Realschule will Standort im Riemeke verlassen Während am Amtsweg eine Realschule erweitert, will sich eine andere Realschule an einem ihrer Standorte zurückziehen. Auf CDU-Nachfrage berichtete Schulamtsleiter Dirk Happe, dass die Lise-Meitner-Schule ihre Dependance an der Fürstenbergstraße aufgeben möchte. Seitdem die Von-Fürstenberg-Realschule im Riemekeviertel nach und nach aufgelöst wurde, werden die Fünft- und Sechstklässler der Lise-Meitner-Realschule dort unterrichtet. Weitere Hintergründe zur Dependance: Lise-Meitner-Schüler ziehen ins Riemekeviertel Die Schule habe nun beantragt, dass die fünfte Jahrgangsstufe ab dem kommenden Schuljahr am Hauptstandort Lise-Meitner-Straße untergebracht werden soll, sagte Happe. Genügend Räume seien vorhanden. Im Folgejahr solle die sechste Klasse folgen. Dann seien Container notwendig, hierfür sind im städtischen Haushalt eine Million Euro hinterlegt. Neben pädagogischen Aspekten – beispielsweise müssen die Lehrkräfte pendeln – führt die Schule einen weiteren Grund an: Offensichtlich schmälert die Dependance die Attraktivität der Schule. In diesem Schuljahr wurden 30 Kinder weniger angemeldet. Generell seien die Realschulanmeldungen rückläufig, was sich in Paderborn an der Lise-Meitner-Schule und der Südstadt-Realschule widerspiegele, so Happe. Die Lise-Meitner-Realschule habe beantragt, von der Fünf- in eine Vierzügigkeit ab 2025/26 zu wechseln. Schulamtsleiter Happe: &bdquo;Aus unserer Sicht steht dem nichts im Wege.“

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