Marodes Hallenbad: Löhner Rettungsschwimmer fordern schnellen Neubau

Löhne. Rosemarie Kellermeier, Geschäftsführerin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Löhne, steht am Beckenrand des Hallenbads. Noch ist das Becken leer. Die Schülerinnen und Schüler, bei denen gleich &bdquo;Schwimmen“ auf dem Stundenplan steht, sind aber schon zu hören. Die Gruppe vor ihnen hat sich gerade umgezogen und verlässt das Hallenbad. Die Momentaufnahme zeigt, wie wichtig das Hallenbad für den Schulsport ist. Rosemarie Kellermeier, Ehemann Joachim und der Löhner Vorsitzende der DLRG, Jürgen Wolfmeier, machen sich große Sorgen, dass das alte Hallenbad nicht mehr durchhält, bis das neue eröffnet. Zum Gespräch mit der NW haben Sie in den kleinen DLRG-Stützpunkt eingeladen. Er befindet sich in dem Gebäudekomplex, der zum Freibad gehört. Die Aktiven des Vereins haben so die Probleme direkt vor Augen. Bei der Diskussion um die maroden Bäder hat sich bei der DLRG Frust aufgebaut. &bdquo;Das Hallenbad ist eine Schrottimmobilie, und das nicht erst seit gestern. Die Politik hat entschieden, dass neu gebaut werden muss, jetzt muss es schnell gehen“, sagt Joachim Kellermeier. Lesen Sie auch: Die Stadt lehnt die Übernahme der Löhner Bäder durch den SC Aquarius ab Es sei viel Zeit vertan worden. Bereits im Jahr 2022 habe ein gutes Konzept für einen Neubau von Hallenbad und Freibad vorgelegen. &bdquo;Im Vorfeld wurde mit allen beteiligten Gruppen gesprochen. Wir fühlten uns gut eingebunden. Alle Beteiligten waren mit dem Konzept einverstanden, nur der SC Aquarius nicht. Und damit war das Konzept vom Tisch. Eine solche Haltung ist nur schwer mit meinem Demokratieverständnis zu vereinbaren“, sagt Joachim Kellermeier. Fraglich, ob das alte Bad noch fünf Jahre durchhält Die DLRG hofft, dass nach dem Grundsatzbeschluss, ein neues Bad zu bauen, möglichst schnell Einigkeit erzielt wird, wie das neue Hallen- und Freibad aussehen soll. &bdquo;Alle, die im Bad tätig sind, sagen, dass sie es für unwahrscheinlich halten, dass das Hallenbad noch ein paar Jahre durchhält“, sagt Rosemarie Kellermeier. Jederzeit könne es dazu kommen, dass ein technisches Bauteil ausgetauscht werden müsse, es aber noch nicht mal gebraucht im Internet zu finden sei. Frustrierend sei auch, dass in das Bad kaum noch Familien mit Kindern gingen. &bdquo;Das Hallenbad ist völlig unattraktiv. Es wird fast nur noch von den Vereinen und Schulen genutzt. Dazu kommen dann noch ein paar Stammgäste, die sich vom maroden Zustand nicht unterkriegen lassen“, sagt Rosemarie Kellermeier. Der von Burkhard Schröder vom SC Aquarius für verzichtbar erklärte Sprungturm ist aus Sicht der DLRG nicht nur für die Rettungsschwimmer essenziell. &bdquo;Ein Sprungturm macht jedes Bad attraktiver“, sagt Rosemarie Kellermeier. Kinder und Jugendliche würden gerne springen, das könne man in jedem Bad beobachten. Die jetzige Wasserfläche sei zu klein. Das führe dazu, dass der Sprungturm selten geöffnet sei, weil dann immer ein größerer Teil des Beckens gesperrt werden müsste. Ohne Sprungturm geht es nicht Bei einem Neubau zeichne sich ab, dass das Becken größer ist und sechs statt vier Bahnen hat. &bdquo;Das würde ausreichen. Dann würden immer mal wieder zwei Bahnen zum Teil gesperrt werden, während die anderen vier immer noch von Schwimmern genutzt werden können“, sagt die DLRG-Geschäftsführerin. Für den Verein ist ein Sprungturm sehr wichtig. &bdquo;Den brauchen wir für die Abnahme von bestimmten Schwimmabzeichen“, sagt der 1. DLRG-Vorsitzende Jürgen Wolfmeier. Zum Beispiel für das DLRG-Rettungsschwimmabzeichen in Silber. &bdquo;Das wird für verschiedene Berufe gebraucht und auch für Aushilfen, die die Beckenaufsicht machen“, sagt er. Lesen Sie auch: Bäder-Streit in Löhne: Schröder erhebt Vorwürfe und verteidigt Standpunkt Im Bereich des Sprungturms ist das Becken tiefer. Die Sprunggrube ist auch für die Rettungstauchergruppe der DLRG-Löhne wichtig. &bdquo;Wir brauchen mindestens 3,50 am besten 4 Meter Tiefe für unsere Übungen“, sagt Joachim Kellermeier. Wenn im neuen Hallenbad diese Tiefe nicht gegeben sei, dann würde dies das Ende der Rettungstauchergruppe der DLRG-Löhne bedeuten. &bdquo;Wir sind die einzige Rettungstauchergruppe in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke, die rund um die Uhr in Bereitschaft ist“, sagt Kellermeier. Darauf könne nicht nur die DLRG-Löhne stolz sein. Baupläne liegen auf Eis Neben dem maroden Hallenbad, dessen drohende Schließung im Raum steht, gibt es noch ein weiteres Problem für die DLRG, das damit unmittelbar zusammenhängt. &bdquo;Wir wollen schon seit Jahren bauen, kommen aber nicht weiter, weil nicht geklärt ist, wo und wie das neue Hallenbad gebaut wird. Wir brauchen dringend eine zeitliche Perspektive, damit wir konkret planen können“, sagt Rosemarie Kellermeier. Die Räume, die die Rettungsschwimmer zurzeit nutzen, seien schon seit vielen Jahren zu klein. &bdquo;Wir haben noch nicht mal den Platz, die Einsatzkleidung für die Taucher vernünftig zu lagern“, sagt sie. Der Verein hofft darauf, dass in der Ratssitzung am Mittwoch beschlossen wird, dass die Stadt die Hallenbäder künftig komplett betreibt. &bdquo;Dann kommen wir in dieser langen Geschichte endlich einen wichtigen Schritt weiter“, sagt Joachim Kellermeier.

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