Tourist sein in Löhne: Was die Werrestadt alles zu bieten hat

Löhne. Was kann Löhne eigentlich? Wer einmal an die schönen Städte in Ostwestfalen denkt, dem fällt Löhne nicht unbedingt als Erstes ein. Zu Recht oder zu Unrecht? Und gibt es überhaupt klassische Touristen in Löhne? &bdquo;Nein“, schreibt Andrea Baumgartner, Sachbearbeiterin für Wirtschaftsförderung bei der Stadt Löhne. Die Leute, die als Tourist nach Löhne kommen, würden entweder eine Rundtour durch die Region machen, seien Besucher oder Besucherinnen von Patienten in der Berolina Klinik, Besucher der Küchenmesse, Handwerker oder Monteure oder würden lediglich für einen Zwischenstopp halten. Freizeitangebote speziell für Touristen gäbe es entsprechend auch nicht. &bdquo;Aber Angebote für Einheimische und Touristen gleichermaßen. So zum Beispiel der Landschaft- und Kulturpark Aqua Magica als Naherholungsgebiet mit überregionaler Ausstrahlung. Aber auch der Werreauenpark, verschiedene Kulturangebote, Mühlen und das Museum der Stadt Löhne“, schreibt Baumgartner. Zudem gäbe es Kooperationen mit anderen Städten oder Regionen, um gemeinsame touristische Angebote zu schaffen oder Marketingmaßnahmen zu bündeln. Der kreisweite Verein Touristikgemeinschaft-Wittekindsland und überregional den Teutoburger-Wald-Tourismus. &bdquo;Gerade kleine, nicht touristisch ausgerichtete Städte können gemeinsam mehr erreichen und arbeiten durch gemeinsame Marketingaktivitäten zusammen“, schreibt Baumgartner. Viele Feste in Löhne Außerdem gibt es in Löhne eine Reihe an Veranstaltungen, die Touristen immer wieder in die Stadt ziehen. Das Literaturfest Poetische Quellen, der Schlagertraum in der Aqua Magica, das Musikareal am Werreufer, das Sommerfest der Kleinkunst, das Sommertheater &bdquo;Von Nord nach West“ und, nicht zu vergessen, das gerade erst gefeierte Löhner Oktoberfest. Wer einen Blick auf die Übernachtungszahlen in Löhne wirft, könnte zunächst stutzig werden. Doch so viel? Die hohe Zahl von 122.067 aus dem Jahr 2023, welche die statistische Landesbehörde IT NRW gemessen hat, liegt allerdings hauptsächlich an der Berolina Klinik. &bdquo;Wir möchten uns zunächst klar vom Begriff Tourismus distanzieren, wir sind eine Klinik und die Leute kommen nicht als Touristen, sondern als Patienten zu uns“, sagt Kristin Schwagmeier, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der Berolina Klinik. Dennoch zählen auch die Besucherinnen und Besucher von den Patienten der Klinik zu Touristen. &bdquo;Die Klinik liegt direkt neben dem Kurpark Bad Oeynhausen. Dort gehen viele der Besucher spazieren“, sagt Schwagmeier. &bdquo;Die Klinik liegt direkt auf der Grenze zwischen Bad Oeynhausen und Löhne, die wenigsten kommen überhaupt in die Stadt und in das Zentrum von Löhne rein.“ Gegen Bad Oeynhausen scheint Löhne also keine Chance zu haben. Ein Blick auf die Einwohnerzahlen verrät, dass es sich dabei um einen nicht ganz fairen Vergleich handelt. Bad Oeynhausen hat mit 49.570 Einwohnern immerhin knapp 10.000 mehr als Löhne. Die Werre als Aktivitätsangebot Um lokale Unternehmen und Gastronomiebetriebe zu unterstützen, schildert die Stadt Löhne eben diese im Radverkehrsnetz aus, um dadurch auf die Betriebe zu verweisen und sie zu unterstützen. Außerdem haben Unternehmen und Gastronomien immer die Möglichkeit, sich in das kostenlose Gastgeberverzeichnis auf der Internetseite der Stadt Löhne einzutragen, so Baumgartner. Mit einer beliebten Attraktion hebt sich Löhne von anderen Städten in OWL, wie Bielefeld, ab: Die Werre, ein Fluss, der zum Zentrum vielfältiger Aktivitäten geworden ist. Eine dieser Aktivitäten ist das Kanufahren. Lokale Anbieter organisieren unterschiedliche Kanutouren, die in Löhne ihren Anfang nehmen und die Paddler mit auf eine Entdeckungsreise nehmen. Die Touren reichen von der Strecke Herford bis Löhne, führen weiter bis zur Porta Westfalica oder verbinden Kirchlengern mit Löhne und Bad Oeynhausen. Dabei erstreckt sich das Wasservergnügen nicht nur auf die Werre selbst, sondern auch auf die angrenzenden Flüsse Weser und Else. Wem Kanufahren zu langweilig ist, der kann sich auch beim Stand-Up-Paddling (SUP) probieren. Alles, was dafür gebraucht wird, ist ein (aufblasbares) SUP-Board, ein Paddel und bestenfalls keine Angst vor Wasser. Genauso wie die Kanuboote können auch SUP-Boards für eine Tour ausgeliehen werden. Tipp vom Bürgermeister Bürgermeister Bernd Poggemöller hat einen besonderen Tipp für alle Besucher in Löhne: das Naturschutzgebiet Sudbachtal mit anschließendem Besuch der Aufforstungsfläche von Gerhard und Ingrid Kruse. Das Gebiet liegt südlich des Ortsteils Gohfeld und umfasst eine Fläche von 23 Hektar. Es wird von der Bundesstraße 61 zerschnitten, welche das Tal jedoch mit einer weiten Brücke überspannt. Bei dem Naturschutzgebiet handelt es sich um ein gut ausgeprägtes Sieksystem. Der Sudbach, der sich durch das drei Kilometer lange Siek schlängelt, gilt als überwiegend naturbelassen. Seine Ufer sind von einem alten Baumbestand aus Erlen, Eschen und Eichen umgeben. Das Gebiet ist durch ein vielfältiges Gefüge gekennzeichnet, das kleine Reste von Auenwäldern, natürliche Gewässerstrecken, quellreiche Zonen und feuchte Brachflächen umfasst. In den Hanglagen finden sich schmale Streifen von Buchen-Eichenwäldern mit einem hohen Bestand an Altholz. Perfekt geeignet für einen Spaziergang – nicht nur für Besucher.

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